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Filmfestival Rom - 12. Rome Film Fest

Barbara Alberts "Licht" im Wettbewerb des Filmfests in Rom.



Nach Marco Müller, der viele Jahre erfolgreich das Internationale Filmfestival von Venedig geleitet hatte, aber anschließend mit dem Internationalen Rom Film Festival gescheitert war, folgte jetzt unter neuer Leitung eine Umbenennung zum 12. Rome Film Fest, das nunmehr ohne den Zusatz "international" auskommen muss.

Offensichtlich ist man sich in Rom bewusst geworden, dass neben dem ältesten Filmfestival der Welt, der Mostra, welche immer Anfang September stattfindet, es keinen Platz mehr für ein weiteres internationales A-Filmfestival in Italien geben kann. Zumal kurz vor der berühmten La Biennale di Venezia auch noch am Lago Maggiore in der italienischen Schweiz das Internationale A-Filmfestival von Locarno stattfindet.

Ursprünglich hatte man geglaubt, dass der renommierte Festivalveteran Marco Müller es schaffen würde, internationale Stars und ausschließlich Weltpremieren zur ewigen Stadt Rome holen zu können. Doch dies erwies sich als Trugschluss, auch wenn im ersten Jahr unter Marco Müller tatsächlich etliche Weltpremieren gezeigt wurden, so hatten etliche Filme doch wohl eher das Niveau von B-Pictures.

Nun also eine Kehrtwende. Die Brötchen werden kleiner gebacken. Dafür gibt es erlesene Filmkunst von anderen Filmfestivals und einige Filmkunstperlen für Roms Bürger zu sehen. Immerhin wurde Antonio Monda, der aktuelle künstlerische Leiter des Film Festival Rom, vom Aufsichtsrat bis 2020 in diesem Amt bestätigt.

Antonio Monda hatte den Posten im Februar 2015 angetreten, während Marco Müller ehemaliger Festivalchef in Rom, Venedig, Rotterdam und Locarno nach Macau/Macao westlich von Hongkong zum dortigen aufstrebenden, chinesischen Internationalen Film Festival weiter gezogen war, dort aber noch vor Beginn der letztjährigen Ausgabe wiederum das Handtuch schmiss. Die diesjährige Ausgabe des IFFAM findet wohl ohne ihn vom 8.-14. Dezember 2017 statt.

Die 12. Ausgabe des römischen Filmfestivals läuft dagegen schon vorher, nämlich vom 26. Oktober bis 5. November 2017. Eröffnungsfilm ist das Western-Drama "Hostiles" von Scott Cooper mit Christian Bale in der Rolle eines Hauptmanns, der sich gegen Indianer verteidigen muss. Die Weltpremiere des Films, der noch keinen Verleih hat, fand Anfang September auf dem Telluride Film Festival im US-Bundesstaat Colorado statt, wurde aber vom Publikum stark bejubelt. Hier der Trailer:



Synopsis:
Bale spielt ein Hauptmann des Heeres, dem 1892 die Aufgabe zugewiesen wird, einen alten indianischen Feind (Studi) zurück zu seinem Stamm nach Hause zu transportieren. Auf dem Weg nimmt er Pike auf, der seine ganze Familie bei einem Indianer Angriff verloren hat. Die Bilder des Films erinnern an die Härte und den Hass aus John Fords Klassiker „The Searchers“ aus dem Jahre 1956 mit John Wayne in der Hauptrolle.


Zu den angekündigten Highlights des »Rome Film Fest« gehört die Auszeichnung von David Lynch mit dem Lifetime Achievement Award. Als weitere Stargäste, die an der Gesprächsrunde "Close Encounters" teilnehmen, werden die Schauspieler Vanessa Redgrave und Ian McKellen, die Regisseure Nanni Moretti und Xavier Dolan, und Autor Chuck Palahniuk erwartet.

Im offiziellen Wettbewerb konkurrieren insgesamt 35 Filme. Darunter Barbara Alberts "MADEMOISELLE PARADIS" (deutscher Titel "Licht", die einzige deutsche Koproduktion im gesamten Line-up) mit Devid Striesow, Lukas Miko, Maresi Riegner, Maria Dragus und Katja Kolm nach einer wahren Begebenheit über ein blinde Pianistin, die nach einer Operation zwar wieder schemenhaft sehen konnte, dafür aber ihre Virtuosität verlor. Hier der Trailer:



Weitere Highlights sind "Logan Lucky" von Steven Soderbergh, "Borg/McEnroe" von Janus Metz, "Detroit" von Kathryn Bigelow, "Last Flag Flying" von Richard Linklater und der in Toronto gefeierte "I, Tonya" von Craig Gillespie. Einzige italienische Koproduktion im Programm ist "KŁ˜IŁ½íČEK - Little Crusader" von Václav Kadrnka, (Czech Republic, Slovakia, Italy).

In der Reihe »Alice Nella Cittí « läuft Folge eins und zwei des TV-Serienevents "Babylon Berlin". Als Abschlussfilm ist das neue Werk von Paolo Genovese, "The Place", zu sehen. Hier der mit Musik unterlegte Teaser:



Die Retrospektive läuft dieses Jahr unter dem Titel »The Italian School«, die bedeutende, aber weniger bekannte Filmarbeiten von einigen der besten italienischen Filmemacher beleuchtet.

Das komplette Wettbewerbs-Line-up ist hier zu finden.

Link: www.romacinemafest.it
Quellen: Movies in Focus | Variety | Hollywood Reporter | Blickpunkt:Film


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