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XXXII. Black International Cinema Berlin 2017 und 12. XPOSED Queer Film Festival

Das Fountainhead® Tanz Théí¢tre präsentiert im Haus der Demokratie und Menschenrechte zum 32. Mal das Black International Cinema.



Viele Jahre fanden die kostenlosen Filmvorführungen des Black International Cinema im Berliner Rathaus Schöneberg statt. Immerhin war der Ort mit einer bewegenden Rede von Präsident John F. Kennedy im Jahre 1963 und seinem berühmten Ausspruch "Ich bin ein Berliner" emotionell und historisch aufgeladen. Im gleichen Jahr hielt auch der schwarze Pastor und Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King, Jr. seine berühmte Rede "I Have a Dream" in Washington, die zu den Meisterwerken der Rhetorik zählt. Darin propagierte er den zivilen Ungehorsam als Mittel gegen die politische Praxis der Rassentrennung. Hier der Ausschnitt:



Auch heute ist die Rassentrennung in den USA noch nicht wirklich komplett unterbunden. Polizeiliche Übergriffe auf Schwarze - oft sogar mit Todesfolgen - sind weit häufiger anzutreffen als bei Weißen. Angesichts der zahlreichen Flüchtlinge in Europa ist das Thema Verfolgung und Vertreibung mittlerweile auch bei uns nicht mehr zu leugnen.

Prof. Donald Muldrow Griffith, Leiter des Fountainhead® Tanz Théí¢tre in Berlin, tritt nicht nur mit seiner jährlichen Ausstellung "Footprints in the Sand" in die Fußstapfen von Freiheitskämpfern wie Martin Luther King, sondern seit 32 Jahren auch mit dem Filmfestival »Black International Cinema Berlin«.

Die Filmwerke zu Demokratie und Menschenrechten werden allerdings seit zwei Jahren nicht mehr im Rathaus Schöneberg vorgeführt, sondern vom 12.-14. Mai 2017 im Haus der Demokratie und Menschenrechte, das im Ostteil des vereinten Berlins in der Greifswalder Straße anzufinden ist.

Die Idee von einem Black Cultural Festival entstand schon 1980, als die Wahrnehmung der Existenz von Menschen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora zunehmend offensichtlich wurde, einschließlich der Kenntnisse über die Militärkräfte der USA, Großbritanniens und Frankreichs, die seinerzeit immer noch in West-Berlin stationiert waren.

Schwerpunkt der Filme heute sind neben allgemeinen Werken zu Bürgerrechten weiterhin Filme und Videos über Missachtung von Menschenrechten bei Schwarzen, weshalb das jährliche Festival weiterhin Black International Cinema heißt.

Aktuelle Kino-Spielfilme wie die französische Komödie "EIN DORF SIEHT SCHWARZ" oder die bewegenden Dramen "12 Years A Slave" von Steve McQueen oder "THE BIRTH OF A NATION – Aufstand zur Freiheit" von Nate Parker sind allerdings nicht Teil des Programms. Vorwiegend werden Low-Budget-Produktionen und Dokumentationen gezeigt, weshalb auch nie Eintritt zu den Filmvorführungen verlangt wird.

In diesem Jahr findet die Veranstaltung zum 32. Mal unter dem sperrigen Titel A COMPLEXION CHANGE - “I know a way exists...” statt. In der heutigen Zeit der internationalen Besorgnis über die zunehmend frustrierten und verärgerten BürgerInnen vieler Länder, die aus dem sozioökonomischen Fortschritt ihrer Gesellschaften ausgeschlossen werden, sowie der Aufnahme von Neuankömmlingen, ist die Aussage "I know a way exists..." gedacht und gefühlt als eine dynamische Formel für die Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Bedürfnissen dieser Menschen.

Auf dem Festival werden Filme aus Afrika, der afrikanischen Diaspora und Beiträge mit interkultureller und internationaler Thematik gezeigt. Zum größten Teil sind es unabhängige Produktionen, die in Deutschland nur auf dem Black International Cinema Berlin zu sehen sind. Die Filme, darunter kurze und lange Spielfilme, Dokumentationen und experimentelle Filme, kommen in diesem Jahr aus Sierra Leone, Äthiopien, Italien, USA, Deutschland, Brasilien, Frankreich, Slovenien, Österreich, Pakistan, Madagaskar, Belgien, Portugal und Kolumbien.

Offizielle Eröffnung mit Ansprache am 12. Mai um 18 Uhr.

Die Filmpräsentationen beginnen am Freitag, dem 12. Mai 2017, um 16:00 Uhr im Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte. Die ersten zwei Beiträge kommen aus Sierra Leone und sind Teil der Serie "ON THE RISE" mit 8 Kurzfilmen aus Sierra Leone zum Thema Gleichberechtigung.

Um 18 Uhr wird das Festival von Prof. Donald Muldrow Griffith, Produzent und Leiter der Veranstaltung, eröffnet. Im Anschluss an die Eröffnung läuft die US-amerikanische Dokumentation "AGENTS OF CHANGE", unter der Regie von Frank Dawson und Abby Ginzberg. Dieser Film zeichnet ein beeindruckendes Porträt der nicht erzählten Geschichte der Rassenkonflikte an den Universitäten der USA und im Land zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung und Black-Power-Bewegung, deren Proteste letztlich dabei halfen, Fachbereiche wie Black und Ethnic Studies zu begründen.

Ebenfalls auf dem Festival zu sehen ist Peter Bringmann-Henselders "EINE GANZ NORMALE KINDHEIT"(part I). Die Dokumentation schildert die Erfahrungen von Heimkindern in Deutschland, denen oft vielfaches Leid und Unrecht zugefügt wurde. Die Schilderungen der ehemaligen Heimkinder macht deutlich, wie wichtig es ist, dass diese traumatischen Folgen und Erfahrungen ernst genommen werden müssen und den betroffenen Heimkindern aller Jahrgänge bei Aufarbeitung und Bewältigung geholfen werden muss.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Micki Dickoff Produktion "THE GATHERING". Sie erzählt die Geschichte von Witness to Innocence (Zeuge der Unschuld), der einzigen Organisation entlassener Überlebender aus dem Todestrakt der Gefängnisse in den Vereinigten Staaten und ihrer Familien.

Royston Scott macht uns in "THE SARA SPENCER WASHINGTON STORY" mit dem Leben einer schwarzen Millionärin bekannt, die ihre Haar- und Schönheitsprodukte in internationalen Kosmetikschulen etablierte, welche Tausenden von Schwarzen Frauen finanzielle Unabhängigkeit verliehen hatten, indem diese ihre eigenen Salons eröffneten.

In "PARIS NOIR: AFRICAN AMERICANS IN THE CITY OF LIGHT" erzählt Joanne Burke die Geschichte von begabten Soldaten, Schriftstellern, Malern, Bildhauern, Musikern und Entertainern im Zeitraum vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Besetzung Frankreichs im Jahr 1940, warum ihre Erfahrungen so unterschiedlich waren und wie diese sich auf ihr Leben auswirkten,als die Last der Rassengeschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von ihnen genommen war.

Auf eine intime Reise durch Madagaskar und Europa nimmt uns Cesar Paes in "SONGS FOR MADAGASCAR" mit. Dabei bleibt er dicht an der kreativen Arbeit einer Gruppe von Musikern, darunter Erick Manana, Justin Vali, Dama Mahaleo, Olombelo Ricky, Jaojoby und Régis Gizavo, die sich trotz ihrer kulturellen und geografischen Unterschiede entschlossen haben, zusammen zu arbeiten und ihre Kunst als Megafon zu nutzen, um das Bewusstsein weltweit über die zerbrechliche und einzigartige Umwelt ihrer Insel zu wecken.

Ein weiterer in Äthiopien angesiedelter Film ist die deutsch-portugiesische Produktion "CIRCUS DEBERE BERHAN" von dem Filmemacher Lukas Berger. Er zeigt eine Zirkus-Performance, die in den natürlichen Umgebungen von Äthiopien stattfindet. Jeder Aufnahmeort passt zur Umgebung und den Darbietungen der Truppenmitglieder.

Black International Cinema Berlin
ist ein gefördertes International Media Project (UNESCO)
12.-14. Mai 2017
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Robert-Havemann-Saal & Foyer
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin/Germany

Links:
www.blackinternationalcinema.de | www.black-international-cinema.com
Der Eintritt ist frei.

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Festival internationaler schwul-lesbischer und Transgender Filme.

Mit der deutschen Premiere des französischen Roadmovies "4 Days in France" eröffnet am heutigen Donnerstag um 21:00 Uhr das 12. XPOSED International Queer Film Festival im Berliner Moviemento Kino in Kreuzberg sein Spielfilmprogram. Zuvor werden ab 18:45 Uhr schwul-lesbische Kurzfilme gezeigt.

Bis zum 14. Mai 2017 präsentiert das Festival insgesamt acht Langfilme und 52 Kurzfilme zu gleichgeschlechtlichen Themen, wobei bei den langen Filmen ein leichtes Übergewicht schwuler und männlicher Perspektiven zu verspüren ist. Hier der diesjährige Festivaltrailer:



Übrigens Filme mit deutschen Untertiteln sind bei diesem Internationalen Film Festival verpönt. Entweder die Filme laufen in englischer Originalfassung oder sie werden ausschließlich mit englischen Untertiteln gezeigt. Das entsprechende Publikum dazu findet sich auch in Kreuzberg ein.

Freunde südamerikanischer Rhythmen, wenig gesprochener Worte dafür aber viel nackter Haut auf nächtlichen Partys mit etlichen Drogenkonsum werden wahrscheinlich bei dem in Buenos Aires spielenden Film "La Noche" von Edgardo Castro fündig werden, der zuvor auf dem Filmfest Hamburg lief. Hier der Trailer:



Erwähnt sei auch das Dokumentarfilmprogramm sowie Rückblicke in der Retrospektive mit älteren Filmproduktionen. Darunter gibt es ein Wiedersehen mit Wieland Specks “Wrestler” aus dem Jahre 1985, zu einer Zeit als der heutige Leiter der Berlinale Sektion »Panorama« noch Zeit fand, eigene Filme zu machen.

Link: www.xposedfilmfestival.com


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