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Filmgeschichten: Revolution | März – Dezember 2017

FILMFORUM im Kölner Museum Ludwig - ein Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur.



Anlässlich des jährlichen Schulkinoprogramms, das nicht nur in Berlin beliebt ist, sondern auch in anderen Städten von VISION KINO durchgeführt wird, möchten wir diesmal über den Berliner Tellerrand hinweg nach NRW blicken und jenseits der Berliner Institutionen uns dem FILMFORUM NRW im Kölner Museum Ludwig widmen.

Mit dem bundesweit einzigartigen Modell eines die Stadtgrenzen übergreifenden Forums bespielen seit Januar 2006 insgesamt neun Partner das Kino im Museum Ludwig. Mitglieder des Filmforums sind derzeit: die Film- und Medienstiftung NRW, der Westdeutsche Rundfunk (WDR), die ifs internationale filmschule köln, die KölnMusik GmbH, der Verbund der freien Filmszene „KinoAktiv“ und das Museum Ludwig / Stadt Köln. Zahlreiche thematische Programmreihen, Filmfestivals und Premieren sowie Vorträge und Diskussionen haben im Filmforum einen Aufführungsort gefunden. Gemeinsam ist es den Partnern gelungen, das Filmforum als Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur zu etablieren.

Filme erzählen Geschichten und sind gleichzeitig Abbild von Geschichte. Mit der Reihe „Filmgeschichten“ präsentiert das Filmforum seit Frühjahr 2015 filmhistorische Programme, in denen ausgewählte Motive in den Blick genommen und durch die Filmgeschichte verfolgt werden.

Von März bis Dezember 2017 steht das Thema „Revolution im Film“ im Zentrum der Reihe. Mit zwölf Filmen von 1927 bis 2016 führt das Programm durch das 20. und beginnende 21. Jahrhundert und folgt den großen gesellschaftlichen Umbrüchen von der Oktoberrevolution über antikoloniale Freiheitsbewegungen bis hin zum Arabischen Frühling. Der Fokus liegt dabei besonders auf Filmen, in denen nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form neue Wege aufzeigt.

In Anbetracht zunehmender sozialer und ökonomischer Ungleichheit und schwindenden Vertrauens in die bestehende staatliche Ordnung ist das Thema höchst aktuell und ein Blick auf die Darstellung von vergangenen Revolutionen im Film in doppelter Hinsicht gewinnbringend: Zum einen lädt das Programm dazu ein, sich mit den unterschiedlichen Aufständen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts und ihren Konsequenzen auseinander zu setzen und diese mit aktuellen Ereignissen abzugleichen. Zum anderen stellt es auch die Frage, welche Macht bewegte Bilder im Kampf um gesellschaftliche Neuordnungen haben. Vermag der Film herrschende Verhältnisse zu durchbrechen? Kann sich im und durch das Kino ein Möglichkeitsraum öffnen, in dem revolutionäre Sehnsüchte ihren Ausdruck finden? Mit welchen formalen Mitteln wird die Hoffnung auf strukturellen Wandel inszeniert?

Zum Auftakt zeigt das FILMFORUM mit Sergej M. Eisensteins "OKTOBER" einen Klassiker des sowjetischen Revolutionsfilms in der HD-Restaurierung aus dem Filmmuseum München mit der vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin neu eingespielten Musikfassung.

Der Film entstand anlässlich des zehnten Jahrestages der Oktoberrevolution und stellt die Vorgänge von der Februarrevolution bis zum Oktober 1917 an Originalschauplätzen und mit Veteranen der historischen Ereignisse dar. Eisensteins ursprüngliche Konzeption von "OKTOBER" ist unklar, da der Film nach seiner Uraufführung zensiert wurde und Eisenstein selbst eine umgeschnittene Exportfassung herstellte. Hier der alte Trailer:



Anschließend spricht Prof. Dr. Lisa Gotto mit Regisseur Dominik Graf über das Verhältnis von Film und Revolution sowie Eisensteins radikale Filmkunst.

PROGRAMMÜBERSICHT 2017
Do. 16.3., 19 Uhr, OKTOBER Sergej M. Eisenstein, 1927
Do. 30.3., 19 Uhr, KUHLE WAMPE ODER WEM GEHÖRT DIE WELT? Slatan Dudow, 1932
Do. 13.4., 19 Uhr, SOY CUBA Michail Kalatowsow, 1964
Do. 11.5., 19 Uhr, DIE CHINESIN Jean-Luc Godard, 1967
Do. 08.6., 19 Uhr, LAND IN TRANCE Glauber Rocha 1967
Do. 29.6., 19 Uhr, SCHLACHT UM ALGIER Gillo Pontecorvo, 1966
Do. 13.7., 19 Uhr, ZABRISKIE POINT Michelangelo Antonioni, 1970
Mi. 06.9., 19 Uhr, CEDDO Ousmane Sembí¨ne, 1977
Do. 12.10., 19 Uhr, 9 LEBEN HAT DIE KATZE Ula Stöckl, 1968
Do. 09.11., 19 Uhr, ROT IST DIE BLAUE LUFT Chris Marker, 1977
Do. 30.11., 19 Uhr, MAIDAN Sergei Loznitsa, 2014
Mi. 13.12., 19 Uhr, IN THE LAST DAYS OF THE CITY Tamer El Said, 2016

Parallel zum Abendprogramm werden in der „Schule des Sehens“ ausgewählte Filme zum Thema als Schulkinoprogramm mit Einführungen und Filmgesprächen angeboten.

SCHULE DES SEHENS 2017
Do. 30.3., 10 Uhr, KUHLE WAMPE ODER WEM GEHÖRT DIE WELT? Slatan Dudow, 1932
Mi. 05.7., 10 Uhr, BANDES DE FILLES Céline Sciamma, 2014
Do. 12.10., 10 Uhr, OKTOBER Sergej M. Eisenstein, 1927
Do. 14.12., 10 Uhr, DER TRAUM Niels Arden Oplev, 2006

Filmforum NRW e.V.  
im Museum Ludwig 
Bischofsgartenstr. 1 
50667 Köln 
Web: www.filmforumnrw.de

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