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Schlöndorff und Veiel im Berlinale Wettbewerb 2017

Film über Django Reinhardt eröffnet die 67. Berlinale 2017.



Die Berliner Filmfestspiele haben die 24 Titel bekanntgegeben, die ihre Weltpremiere oder internationale Premiere im Wettbewerb der Berlinale (9.-19. Februar 2017) feiern. Wie immer sind darunter einige Filme, die außer Konkurrenz laufen. Selten waren aber so viele deutsche Ko-Produktionen dabei, wie in diesem Jahr. Im Wettbewerb konkurrieren 18 der 24 ausgewählten Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären. 22 der Filme feiern auf dem Festival ihre Weltpremiere. Zahlreiche weitere Weltpremieren gibt es in den anderen Sektionen des Festivals.

Mit der Weltpremiere von Etienne Comars Regiedebüt "Django" werden am 9. Februar 2017 die 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet. Der Eröffnungsfilm wird diesmal nicht außer Konkurrenz gezeigt, sondern nimmt am internationalen Wettbewerb teil.

Der französische Film erzählt von Django Reinhardt, dem berühmten Gitarristen und Komponisten und seiner Flucht aus dem von Deutschland besetzten Paris 1943. Der großartige Gitarrist brauchte nur wenige Momente, um sich mit seiner Gitarre in die Herzen der Menschen zu spielen. Als Sinti wurde seine Familie von den Nazis verfolgt und schikaniert. 

Django Reinhardt war einer der schillerndsten Vorreiter des europäischen Jazz und Begründer des Gypsy-Swing. Django zeigt auf packende Weise ein Kapitel seines bewegten Lebens und ist eine ergreifende Überlebensgeschichte. Die ständige Bedrohung, seine Flucht und die fürchterlichen Gräueltaten an seiner Familie konnten ihn nicht daran hindern weiterzuspielen“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.

Regisseur Etienne Comar hat sich sowohl als Drehbuchautor und Produzent einen Namen gemacht. Für seine erste Regiearbeit "Django", zu die er zusammen mit Alexis Salatko auch das Drehbuch geschrieben hat, besetzte er die Titelrolle mit dem Schauspieler Reda Kateb ("Den Menschen so fern"). An dessen Seite spielen Cécile de France, Alex Brendemühl und Ulrich Brandhoff in weiteren Hauptrollen. Produziert wurde der Film von Fidélité, Arches Films und Pathé.

Wettbewerb 2017

"Ana, mon amour" von Călin Peter Netzer (Rumänien / Deutschland / Frankreich)
"Bamui haebyun-eoseo honja" (On the Beach at Night Alone) von Hong Sangsoo (Republik Korea)
"Beuys" von Andres Veiel (Deutschland) - Dokumentarfilm
"Colo" von Teresa Villaverde (Portugal / Frankreich)
"The Dinner" von Oren Moverman (USA)
"Django" von Etienne Comar (Frankreich) - Debütfilm
"El bar" (The Bar) von ílex de la Iglesia (Spanien) – Außer Konkurrenz
"Félicité" von Alain Gomis (Frankreich / Senegal / Belgien / Deutschland / Libanon)
"Final Portrait" von Stanley Tucci (Großbritannien / Frankreich) – Außer Konkurrenz
"Hao ji le" (Einen schönen Tag noch) von Liu Jian (Volksrepublik China) - Animationsfilm
"Helle Nächte" von Thomas Arslan (Deutschland / Norwegen)
"Joaquim" von Marcelo Gomes (Brasilien / Portugal)
"Logan" von James Mangold (USA) – Außer Konkurrenz
"Mr. Long" von Sabu (Japan / Hongkong, China / Taiwan / Deutschland)
"The Party" von Sally Potter (Großbritannien)
"Pokot" (Spoor) von Agnieszka Holland (Polen / Deutschland / Tschechische Republik / Schweden / Slowakische Republik)
"Return to Montauk" (Rückkehr nach Montauk) von Volker Schlöndorff (Frankreich / Deutschland / Irland)
"Sage femme" (Ein Kuss von Béatrice) von Martin Provost (Frankreich / Belgien) – Außer Konkurrenz
"T2 Trainspotting" von Danny Boyle (Großbritannien) – Außer Konkurrenz
"Teströl és lélekröl" (On Body and Soul) von Ildikó Enyedi (Ungarn)
"Toivon tuolla puolen" (The Other Side of Hope) von Aki Kaurismäki (Finnland / Deutschland)
"Una mujer fantástica" (A Fantastic Woman) von Sebastián Lelio (Chile / USA / Deutschland / Spanien)
"Viceroy’s House" von Gurinder Chadha (Indien / Großbritannien) – Außer Konkurrenz
"Wilde Maus" von Josef Hader (Österreich) - Debütfilm

Im gesamten Programm des Wettbewerbs sind die Länder Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong – China, Indien, Irland, Japan, Libanon, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Republik Korea, Rumänien, Schweden, Senegal, Slowakische Republik, Spanien, Taiwan, Tschechische Republik, Ungarn, USA und Volksrepublik China vertreten.

Unter den Titeln für den Internationalen Wettbewerb ist auch der Dokumentarfilm "Beuys" des deutschen Regisseurs Andres Veiel, sowie Volker Schlöndorff mit dem Spielfilm "Return to Montauk" ('Rückkehr nach Montauk'). Mit der Weltpremiere von "Beuys" ist Veiel nach 2011 mit "Wer wenn nicht wir" erneut von Festivaldirektor Dieter Kosslick in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen worden.

Für die Bären-Konkurrenz wurden zudem weitere deutsche Koproduktionen wie "Helle Nächte" von Thomas Arslan, "The Other Side of Hope" von Aki Kaurismäki, Agnieszka Hollands "Pokot", Sebastián Lelios "Una Mujer Fantásticá", "Mr. Long" von Sabu, "Félicité" von Alain Gomis und "Ana, mon amour" von Călin Peter Netzer ausgewählt.

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Berlinale Special in vier Spielstätten

Auch in diesem Jahr gibt es neben dem Wettbewerb und den drei Sektionen: Forum, Generation und Panorama wieder die offiziellen Berlinale Specials im Zoo Palast und im Kino International sowie die Berlinale Special Gala im Friedrichstadt-Palast. Erweitert wurde die letztes Jahr neu ins Leben gerufene Reihe Berlinale Special Series, die diesmal im Haus der Berliner Festspiele stattfindet und u.a. zwei deutsche Serien zeigt.

Hervorzuheben ist auch die deutsch-französisch-belgische Koproduktion "Der junge Karl Marx" von Raoul Peck mit einem kaum wieder zu erkennenden, bärtigen August Diehl als Karl Marx (Weltpremiere, Frankreich / Deutschland / Belgien). Hier der Trailer:



An deutschen Produktionen oder Ko-Produktionen werden außerdem gezeigt: "Es war einmal in Deutschland..." von Sam Garbarski (Deutschland / Luxemburg / Belgien) als Gala im Friedrichstadt-Palast, "In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Matti Geschonneck (Deutschland) im Zoo Palast, sowie Rainer Werner Fassbinders neu digitalisierte, fünfteilige TV-Serie "Acht Stunden sind kein Tag" aus dem Jahr 1972.

Berlinale Special 2017

"Acht Stunden sind kein Tag" von Rainer Werner Fassbinder (BRD 1972) – Fünfteilige TV-Serie
"the bomb" von Kevin Ford, Smriti Keshari, Eric Schlosser (USA) – Experimentalfilm
"Es war einmal in Deutschland..." von Sam Garbarski (Deutschland / Luxemburg / Belgien)
"In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Matti Geschonneck (Deutschland)
"La libertad del diablo" (Devil's Freedom) von Everardo González (Mexiko) - Dokumentarfilm
"La Reina de España" (The Queen of Spain) von Fernando Trueba (Spanien)
"Le jeune Karl Marx" (Der junge Karl Marx) von Raoul Peck (Frankreich / Deutschland / Belgien)
"The Lost City of Z" von James Gray (USA)
"Masaryk" (A Prominent Patient) von Julius Ł evčí­k (Tschechische Republik / Slowakische Republik)
"Maudie" von Aisling Walsh (Kanada / Irland)
"Nema-ye nazdik" (Close Up) von Abbas Kiarostami (Iran)
"The Trial: The State of Russia vs Oleg Sentsov" von Askold Kurov (Estland / Polen / Tschechische Republik) - Dokumentarfilm
"íšltimos dí­as en La Habana" (Last Days in Havana) von Fernando Pérez (Kuba / Spanien)

Berlinale Special Series

Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens", "Deutschland 83" oder "Blochin" - die deutschen Serienpremieren während der Berlinale sorgten stets für großes Aufsehen. Im diesjährigen Series Special, das im Haus der Filmfestspiele stattfindet, messen sich zwei deutsche Produktionen mit internationalen Mitbewerbern aus Dänemark, Frankreich, Großbritannien und den USA.

Erneut ist die UFA Fiction vertreten, in diesem Jahr mit Oliver Hirschbiegels "Der gleiche Himmel", nach dem die Agentenserie mit Tom Schilling und Sofia Helin bereits auf der Mipcom in Cannes einen Riesenaufschlag hatte. Die gemeinsame Produktion mit Jan Mojtos Beta Film entstand für das ZDF. Die Mainzer strahlen die Miniserie in drei Etappen am 27., 28. und 29. März 2017 aus.

Ebenfalls mit von der Partie ist Marvin Krens "4 Blocks" - nach "Add a Friend" die zweite, wesentlich umfangreichere Produktion von Wiedemann & Berg für den Pay-TV-Sender TNT Serie. In den Hauptrollen sind u.a. Kida Khodr Ramadan und Frederick Lau zu sehen.

Um eine britische Serie mit Germany-Faktor handelt es sich beim BBC-Format "SS-GB". Philipp Kadelbach führte Regie, zum Cast um Sam Riley und Kate Bosworth zählen u.a. Lars Eidinger und Rainer Bock.

Komplettiert wird das Sechserfeld von "Below The Surface" (Creator/Regie: Kasper Barfoed), einer deutsch-dänischen Koproduktion für Kanal 5 und Discovery Networks Denmark, von der französisch-belgischen Koproduktion "Black Spot" (Creator: Mathieu Missoffe; France 2) und Steve Conrads "Patriot", entstanden für Amazon Prime Video.

Filmliste Berlinale Special Series:

"4 Blocks" – Regie: Marvin Kren (Deutschland)
"Below The Surface" – Creator/Regie: Kasper Barfoed (Dänemark / Deutschland)
"Black Spot" – Creator: Mathieu Missoffe - Regie: Thierry Poiraud, Julien Despaux (Frankreich / Belgien)
"Der gleiche Himmel" - Creator: Paula Milne – Regie: Oliver Hirschbiegel (Deutschland / Tschechische Republik)
"Patriot" – Creator: Steve Conrad (USA / Tschechische Republik)
"SS-GB" – Regie: Philipp Kadelbach (Großbritannien)

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Perspektive Deutsches Kino 2017

Ausschließlich deutsche Produktionen finden sich bei der Reihe "Perspektive Deutsches Kino". Es handelt sich bei den 13 Weltpremieren und einer deutschen Premiere meist um Abschlussfilme von Filmhochschulen in Spielfilmlänge oder auch kürzer mit z.T. 60 oder 30 Minuten Länge. Neue deutsche Filme, die beim Max Ophüls Preis in Saarbrücken vor wenigen Tagen ihren Start hatten, werden nicht nochmals auf der Berlinale gezeigt. Mit dabei ist aber die dffb-Produktion "Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes" von Julian Radlmaier (Deutschland / Österreich), die kürzlich zum Internationalen Film Festival Rotterdam eingeladen worden war. Hier nochmals der Trailer:



Mit der Weltpremiere von Mia Spenglers Abschlussfilm "Back for Good" (Produktion: Zum Goldenen Lamm) wird die Sektion Perspektive Deutsches Kino eröffnet.

Sektionsleiterin Linda Söffker erklärte dabei: "Es lohnt sich mehr denn je, in den Perspektive-Eröffnungsfilm zu gehen und sich dann in den folgenden neun Tagen in den Berlinale-Kinos gemütlich einzurichten. Kommen, um dazubleiben, verspricht zehnfaches Glück."

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, prägen starke Spielfilme der Generation Millennials, als von Regisseurinnen und Regisseuren, die um die Jahrtausendwende erwachsen geworden sind, das Bild der diesjährigen Filmauswahl. Exemplarisch für diese Generation steht Jana Bürgelins "Millennials", der in Berlin seine Weltpremiere feiern wird. Anne Zohra Berrached und Leonel Dietsche spielen darin eine Regisseurin und einen Fotografen auf einem Trip durch Berlin. Mit Nicolas Schmidts "Final Stage" wird erstmals auch ein Film der Hochschule für bildende Künste Hamburg in der Sektion Perspektive Deutsches Kino zu sehen sein.

Filmliste Perspektive Deutsches Kino:

"Back for Good" (Regie: Mia Spengler), Weltpremiere
"Die beste aller Welten" (Regie: Adrian Goiginger; Deutschland, Österreich), Weltpremiere
"Final Stage" (Regie: Nicolaas Schmidt), Weltpremiere
"Gabi" (Regie: Michael Fetter Nathansky), Weltpremiere
"Eisenkopf" (Regie: Von Tian Dong), Weltpremiere
"Könige der Welt" (Regie: Christian von Brockhausen, Timo Großpietsch; Doku), Weltpremiere
"Kontener" (Regie: Sebastian Lang), Weltpremiere
"Mikel" (Regie: Cavo Kernich), Weltpremiere
"Millennials" (Regie: Jana Bürgelin), Weltpremiere
"Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes" (Regie: Julian Radlmaier), Deutsche Premiere
"Tara" (Regie: Felicitas Sonvilla), Weltpremiere
"Die Tochter" (Regie: Mascha Schilinski), Weltpremiere
"Ein Weg" (Regie: Chris Miera), Weltpremiere
"Zwischen den Jahren" (Regie: Lars Henning), Weltpremiere

Link: www.berlinale.de

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