Skip to content

Neues Stummfilmorchester untermalt 'METROPOLIS'

Ein mit Crowdfunding neu gegründetes Orchester untermalt die Wiederaufführung des Stummfilmklassikers "METROPOLIS" in Berlin.
Außerdem Kinopremiere aus Georgien im Babylon Berlin.




Deutschlands älteste noch erhaltene und gut funktionierende Kino-Orgel steht im Babylon Kino in Berlin-Mitte. Es ist nicht das erste Mal, das sie zu Ehren kommt. Im Juli 2014 berichteten wir sogar von einem Jubiläum. Zum fünften Mal fand seinerzeit im Babylon 10 Tage lang ein Stummfilm-ORGEL-Festival statt, zu dem aus zahlreichen Ländern die besten Organisten angereist kamen, um im Wettstreit ausgewählte Stummfilme auf der großen Leinwand stimmungsvoll zu begleiten.

Für Fritz Langs "METROPOLIS", der vor 90 Jahren in Berlin seine Premiere feierte, reicht dies den Veranstaltern jedoch nicht. Seinerzeit gaben 66 Musiker dem zwischen 1925 und 1926 entstandenem Monumentalwerk die wahre Weihe. Das Kino Babylon könnte für diese Zwecke sogar noch einen Orchestergraben vorweisen, doch der ist zu klein, um soviel Musiker samt Klavier oder Orgel unterzubringen. Der Film "METROPOLIS" war zur Berlinale 2010 restauriert worden und wurde im Friedrichstadtpalast mit großer Orchesterbegleitung wiederaufgeführt sowie bei bitterer Kälte auch vor dem Brandenburger Tor auf einer Open Air Leinwand übertragen. Hier der Trailer:



Die Internationalen Filmfestspiele konnten sich solch einen Aufwand leisten. Im Regelfall ist dies Kinobetreibern nicht möglich. Der Berliner Stummfilmverein "Laufende Bilder" hat deshalb gemeinsam mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die das deutsche Filmerbe hütet, insgesamt 18 stummfilmbegeisterte Musiker aus verschiedenen Berliner Orchestern gewinnen können, die die Tradition des Kino-Orchesters aufrecht erhalten wollen. Burkhard Götze, Musiker bei den Brandenburger Symphonikern, wird das Mini-Orchester dirigieren, begleitet von der historischen Stummfilmorgel im Babylon. Lottogelder und zahlungswillige Sympathisanten, die per Crowdfunding 10.000 Euro sammelten, ermöglichen das Event.

Gespielt wird die Originalmusik von Gottfried Huppertz, die aber für die Aufführungen am 10., 11. und 12. Januar 2017 im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz von 66 Instrumenten auf 18 Instrumente ein wenig umarrangiert wird.

90 Jahre METROPOLIS
StummfilmLive im Babylon
10., 11. und 12. Januar 2017 um 19:30 Uhr
Restkarten nur an der Abendkasse
Rosa-Luxemburg-Straße 30
10178 Berlin
Tel.: 030 2425969
Web: www.babylonberlin.de

Darüber hinaus vertont live an der Kinoorgel die in Moskau geborene Organistin Anna Vavilkina jeden Samstag Nacht zur Geisterstunde eine Stummfilmreihe des Babylons mit Frivolem und Gruseligem.
Der Eintritt ist FREI, nach dem Motto NULL Uhr – NULL Euro.

+++++++++++++


WHEN THE EARTH SEEMS TO BE LIGHT (GE, DE 2015)

Eine weitere Berliner Kinopremiere präsentiert das Babylon am 13. Januar 2017 um 20:00 Uhr, zu der das georgische Künstler-Kollektiv GOSLAB mit einer begleitenden Fotoausstellung einlädt. Vorgeführt wird der beim GoEast Festival Wiesbaden erstmals in Deutschland gezeigte georgische Dokumentarfilm "WHEN THE EARTH SEEMS TO BE LIGHT". Hier der Trailer:



Nach Teilnahme an über 30 internationalen Film Festivals weltweit, wurde der Film von Salome Machaidze, Tamuna Karumidze und David Meskhi unter anderem mit IDFA 2015 Award for Best First Appearance bei IDFA Amsterdam International Documentary Film Festival und mit Silver Prometheus für den Besten Georgischen Dokumentarfilm bei Tbilisi International Film Festival 2015 ausgezeichnet. Die erste öffentliche Berliner Vorführung des Films über jugendliche Skateboarder in Tiflis findet in Anwesenheit der Filmemacher statt.

Fernab von Mainstream, konservativen Strukturen und Schule begleiten die RegisseurInnen von "WHEN THE EARTH SEEMS TO BE LIGHT" junge MusikerInnen, KünstlerInnen und SkateboarderInnen, die versuchen ihren Platz im post-sowjetischen Georgien zu finden. Im Fokus stehen ihre Vorstellungen von Frieden, Erwartungen an sich selbst, andere und das Kommende, genauso wie die Klassiker: Glück und Liebe, aber auch die Frage, ob sie nicht vor der Realität fliehen.

Mit ihrem Dokumentarfilm erschaffen die FilmemacherInnen ein ästhetisch und musikalisch packendes Werk, das uns eine alternative Sichtweise auf Jugendliche in Tiflis eröffnet – eine Suche nach dem individuellen Ausdruck zwischen verfallenden sozialistischen Bauten, Geschwindigkeitsrausch und Stillstand.

Babylon Berlin
13. Januar 2017 um 20:00 Uhr
Rosa-Luxemburg-Straße 30
10178 Berlin
Tel.: 030 2425969
Web: www.babylonberlin.de

Quellen: Tagesspiegel | Kino Babylon | GoEast Wiesbaden

Anzeige