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Verleihung des Deutschen Regiepreises »Metropolis«

Bundesverband Regie (BVR) ehrte Edgar Reitz bei den Tagen der Regie in München. - Zwei Tage zuvor wurde der Günter Rohrbach Filmpreis vergeben und in Hollywood fiel der Startschuss für die US-Preisverleihungssaison.



Der Bundesverband der Deutschen Regie (BVR) hat am 6. November 2016 in der HFF München bei einer festlichen Gala den Deutschen Regiepreis Metropolis zum sechsten Mal verliehen. Die Preisträger wurden von denjenigen bestimmt, die ihre Arbeit am besten einzuschätzen und zu würdigen wissen: den Kollegen aus dem Bundesverband Regie. Rund 800 Verbandsmitglieder stimmten mittels eines Online-Votings aus den jeweils vier Nominierungsvorschlägen die Gewinner ab. Zudem erhielt Edgar Reitz, Regisseur der "Heimat"-Trilogie, vom BVR den Ehrenpreis für sein Lebenswerk.
 
Die Nominierten und die *Gewinner in den verschiedenen Kategorien sind:

Beste Regie Kinofilm
• "Das Tagebuch der Anne Frank" von Hans Steinbichler *Winner
• "Die dunkle Seite des Mondes" von Stephan Rick
• "Er ist wieder da" von David Wnendt

Beste Regie Kinder-/Jugendfilm
• „Die weiße Schlange“ von Stefan Bühling *Winner
• „Smaragdgrün“ von Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde

Beste Regie Dokumentarfilm
• “Krieger Vater König” von Julian Reich
• “Parchim International” von Stefan Eberlein *Winner
• “Verfluchte Liebe deutscher Film” von Dominik Graf und Johannes F. Sievert

Beste Regie Fernsehfilm
• “Das Programm” von Till Endemann
• “Der Fall Barschel“ von Kilian Riedhof *Winner
• “Mitten in Deutschland NSU - Vergesst mich nicht (Die Opfer)” von Züli Aladag
• “Schweigeminute” von Thorsten M. Schmidt

Beste Regie TV-Serie/Serienfolge
• “Der Club der roten Bänder, Folge 2“ von Richard Huber
• “Der Club der roten Bänder, Folge 8“ von Sabine Bernardi
• “Vorstadtweiber, Folge 6“ von Sabine Derflinger *Winner
• "Weinberg, Trauma" von Till Franzen

Beste Regie Nachwuchs
• “Dolores” von Michael Rösel
• “Highway to Hellas” von Aron Lehmann
• “Outside the Box” von Philip Koch
• “Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut” von Viviane Andereggen *Winner

Beste schöpferische Mitwirkung (Schnitt)
• Jens Müller für "Das Programm" *Winner

Bester Schauspieler
• Friedrich Mücke für seine Darstellung in "Unter der Haut", "Mordkommission 1" und "Weinberg " *Winner

Beste Schauspielerin
• Jördis Triebel für ihre Darstellung in "Ein Atem " und "Operation Zucker: Jagdgesellschaft" *Winner

Beste produzentische Leistung
• Gabriela Sperl für die Produktion der "NSU-Trilogie" für die ARD *Winner

Beste redaktionelle Leistung
• Sascha Schwingel für die Redaktion von "Der Fall Barschel" (ARD/Degeto) *Winner

Sämtliche Regiepreise sind mit 5000 Euro dotiert.

Abschluss und Höhepunkt des Abends war die Vergabe des mit 20.000 Euro dotierten Ehrenpreises der VG Bild-Kunst an Edgar Reitz, der im voll besetzten Audimax der HFF mit stehenden Ovationen gefeiert wurde und sich auch angesichts der Laudatorin äußerst gerührt zeigte: Ula Stöckl, einst seine erste Studentin am Ulmer Institut für Filmgestaltung und spätere Mitstreiterin bei der Realisierung der "Geschichten vom Kübelkind", einem aufrüttelnden Werk, dem Ende der 1960er Jahre nicht nur der Segen der FSK verwehrt blieb. Stöckl, die mittlerweile als Professorin in Orlando lehrt, war extra für diesen Abend aus den USA angereist. Reitz selbst betonte, er nehme den Preis nicht für "sein", sondern für "ein" Lebenswerk entgegen. Ein feiner sprachlicher Unterschied, der signalisiere, dass die Auszeichnung für ihn kein Ende seines Schaffens markiere.

Ordentlich Raum war an diesem Abend naturgemäß auch für (film)politische Zwischentöne - und dies nicht zuletzt wegen einer wunderbaren Tradition, die den Metropolis in besonderer Weise prägt: Die Nominierten werden nicht etwa nur anhand von Trailern ihrer Werke vorgestellt - sondern jede(r) Einzelne erhält die Gelegenheit, auf der Leinwand über sich, seine Projekte und seine Arbeitsweise zu berichten. Dabei zogen sich Klagen über immer härter werdende Arbeitsbedingungen aufgrund stetig wachsenden Zeitdrucks wie ein roter Faden durch die Veranstaltung.

Schon zu deren Beginn hatte BVR-Vorstand Stephan Wagner den Finger in die eine oder andere Wunde gelegt. So würden Vergütungsverhandlungen mit der ARD nach mittlerweile drei Jahren eher feststecken. Allerdings, so Wagner augenzwinkernd, gebe die am 1.11.2016 erfolgte Einigung zwischen YouTube und der GEMA Hoffnung, dass man auch in schwierigen Verhandlungen noch zu einem "aus heutiger Sicht überraschenden Ergebnis" finden könne. Kein gutes Haar ließ Wagner hingegen am Entwurf für ein neues Urhebervertragsrecht - ein "glatter Rohrkrepierer" aus seiner Sicht. Denn mangels einer im Gesetz niedergelegten Verbindlichkeit von Einigungen mache das darin vorgesehene Verbandsklagerecht schlicht keinen Sinn. Tatsächlich, so Wagner, müsse man hoffen, dass der Reformstau in Berlin so groß sei, dass das Gesetz innerhalb dieser Legislaturperiode nicht mehr beschlossen werde.

Es war allerdings längst nicht nur derartige Kritik, mit der Wagner den feierlichen Abend einleitete. Der BVR-Vorstand hatte auch gute Nachrichten im Gepäck: So sei man als Verband schon "verdammt stolz" auf die mit ProSiebenSat.1 und dem ZDF erzielten Vergütungsvereinbarungen. Zudem hob Wagner nicht nur die wachsende Mitgliederzahl des BVR hervor, sondern auch eine im Rahmen der "Tage der Regie" (deren Abschluss die Metropolis-Verleihung bildete) vertiefte Zusammenarbeit mit der Deutschen Filmkomponistenunion Defkom.

Über den BVR:
Der BVR ist mit über 800 Mitgliedern eine der mitgliederstärksten Berufsvereinigungen der Film- und Fernsehbranche. Seit 1975 vertritt er die künstlerischen, rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen der wichtigsten Filmemacher des deutschsprachigen Raums. Um die Qualität der Werke seiner Mitglieder zu würdigen und öffentlich herauszustellen und um die Position von Regisseuren durch Nominierung und Auszeichnung zu stärken, verleiht der BVR den Deutschen Regiepreis Metropolis. 2016 erfolgt dies bereits zum sechsten Mal.

Link: regieverband.de

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Die Gewinner des Günter Rohrbach Filmpreises 2016.

Im Saarländischen Neunkirchen wurde am Freitagabend, den 4. November 2016, Nicolette Krebitz' Drama "Wild" mit dem Günter Rohrbach Filmpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand unter dem Jury-Präsidenten und weit bekannten Schauspieler Burghart Klaußner zum sechsten Mal in der Heimatstadt des Erfolgsproduzenten statt.

Krebitz erklärte bei der Preisverleihung: "Mit 'Wild' hatten wir uns vorgenommen, die Geschichte einer Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen gleichermaßen radikal wie poetisch zu erzählen. Dass dieses ästhetische und im besten Sinne des Wortes rücksichtslose Wagnis mit dem Hauptpreis des diesjährigen Günter Rohrbach Filmpreises ausgezeichnet wird, macht uns stolz und glücklich. Da Günter Rohrbach eine beindruckende Persönlichkeit der deutschen Filmgeschichte ist, fühlen wir uns ermutigt in seinem Sinne weiter Ausschau zu halten nach ungewöhnlichen Projekten, die ihren Fußabdruck in Filmgeschehen unseres Landes hinterlassen."

Mit dem Preis für die beste Darstellerin (Lilith Stangenberg) erhielt "Wild" noch eine weitere Auszeichnung.

Zwei Preise gab es auch für Kai Wessels Euthanasie-Drama "Nebel im August": Sebastian Koch wurde als bester Darsteller ausgezeichnet, Ivo Pietzcker erhielt neben Lena Urzendowsky ("Das weiße Kaninchen") einen erstmals vom Saarländischen Rundfunk vergebenen Preis. Die beiden Jungschauspieler wurden vom stellvertretenden SR-Intendanten Lutz Semmelrogge für ihre besonderen Leistungen geehrt.

Mit dem Preis der Saarland Medien GmbH wurde in Neunkirchen Anne Zohra Berracheds "24 Wochen" ausgezeichnet, den Preis des Oberbürgermeisters erhielt Adolf Winkelmann für "Junges Licht" .

Link: www.guenter-rohrbach-filmpreis.de

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Startschuss für US-Oscar-Season 2016/17 gefallen.

Am Sonntag, den 6.11.2016, fiel auch der Startschuss für die US-Preisverleihungssaison, die traditionell mit den Hollywood Film Awards beginnt, gefolgt von den Golden Globes am 8. Januar 2017 [bei denen die drei jungen Töchter des Schauspielers Sylvester Stallone, Scarlet (14), Sistine (18) und Sophia (20) gemeinsam als Miss Globe für die Kamera jüngst posierten] und in der Oscarverleihung am 26. Februar 2017 im Dolby Theatre in Los Angeles gipfelt.

Ausgezeichnet wurden im Hilton Hotel in Beverly Hills mit den Hollywood Film Awards u.a. Mel Gibson für die beste Regie des Kriegsdramas "Hacksaw Ridge", Natalie Portman ("Jackie") und Tom Hanks ("Sully" ) als beste Haupt- sowie Nicole Kidman ("Lion") und Hugh Grant ("Florence Foster Jenkins" ) als beste Nebendarsteller, Naomie Harris (beste Nachwuchsschauspielerin für "Collateral Beauty" und "Moonlight"), Tom Ford (bester Nachwuchsregisseur für "Nocturnal Animals" ), Fisher Stevens und Leonardo DiCaprio (beste Dokumentation für "Before the Flood"), Byron Howard und Rich Moore (bester Animationsfilm für "Zoomania") sowie Marc Platt (beste Produktion für "La La Land", "Die irre Heldentour des Billy Lynn", "The Girl on the Train").

Die Hollywood Film Awards wurden in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen.
Alle Preisträger im Überblick unter: www.hollywoodawards.com/honorees/2016-honorees

Quellen: Bundesverband Regie | Blickpunkt:Film | Kreisstadt Neunkirchen | Hollywood Awards

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