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II. SERIENALE 2016 - Festival des Serienfilms in Berlin

II. Serienale tritt in die Fußstapfen des in Potsdam-Babelsberg gescheiterten Internationalen Filmfest Potsdam.



Unter Volker Schlöndorffs Schirmherrschaft fand Anfang Oktober 2014 in den Babelsberger Thalia Kinos das First Potsdam International Filmfestival statt, das sich hauptsächlich dem Serienfilm widmete. Schon ein Jahr später gab man wieder auf. Das Erbe übernahm die neu gegründete SERIENALE, die vom 9.-11. November 2015 im Delphi Filmpalast am Zoo sowie im Soho Haus Berlin stattfand.

In diesem Jahr präsentiert sich die SERIENALE vom 29. September bis 02. Oktober 2016 mit einer großen Eröffnungsveranstaltung im Crowne Plaza Berlin City Centre in der Nürnberger Straße 65 schon zum zweiten Mal und präsentiert des weiteren an verschiedenen Orten und in vier Kinos der Stadt, das neueste an Serien aller Genres. Eine separate Business-Plattform die auf dem Gelände von BeachMitte am Nordbahnhof stattfindet, richtet sich mit Panels, Talks und Networking-Events an Filmschaffende und branchennahe Unternehmen. Zudem bietet das Festival im Rahmenprogramm spannende und inspirierende Vorträge und Diskussionsforen und jede Menge Events an.

ALLE SCREENINGS UND PANELS DER SERIENALE SIND KOSTENLOS!

Unterstützt wird das Festival von media.net berlinbrandenburg e.V. für die eigens gegründete Serienale GmbH unter der Geschäftsführung von Ben Niemann.

Die wird auf die bei anderen Festivals übliche Struktur nach Genres verzichten und stattdessen kreative Thementage festlegen. Darin geht die Serienale in die Tiefe von vier verschiedenen Motiven und zeigt das Potential der filmischen Auseinandersetzung von bedeutenden Themen in der Erlebniswelt Serie. Ein wichtiger Aspekt und eine Netzwerkplattform sind auch die auf Business basierten Panels: Hier soll einen Austausch innerhalb der Branche geboten und für Interessierte einen Einblick hinter die Kulissen ermöglicht werden.

Dank zahlreicher Sponsoren und Partnern, die das Festival erst ermöglichen, soll auf die wachsende Bedeutung von TV-Serien hingewiesen werden. Sie alle verfolgen konsequent die Vision, die Fernsehlandschaft durch starke nationale und international Serien-Formate zu revolutionieren und dabei eine neuartige, zukunftsfähige Plattform für alle Sinne zu schaffen.

In Potsdam investierte das Studio Babelsberg in die Kulisse einer »Neuen Berliner Straße« auf dem Areal des Studiogeländes an der Wetzlarer Straße, vis-í -vis der Medienstadt insgesamt 16 Millionen Euro. Größer und schöner sollte sie werden, um deutlich mehr Variationsmöglichkeiten gegenüber der alten "Berliner Straße" zu haben, die modernen Stadtvillen neben der Filmuniversität weichen musste. Jetzt hat sie 54 Hausfassaden, vier Straßenzüge und einen Innenhof. Sogar die Balkone und Fenster sind keine Attrappen mehr, sondern bespielbar. Am Wochenende des 28./29. Mai 2016 war feierliche Eröffnung mit einem großen Fest. Eine Drohne im Auftrag der Berlin Brandenburg Film Commission (bbfc) verschafft uns einen wunderbaren Einblick der neuen Location im Clip:



Auch die erste Produktion stand schon fest, die deutsche Ausnahme-TV-Serie "Babylon Berlin" von Regisseur Tom Tykwer, produziert von Sky, ARD und X-Filme Creativ Pool. Mit einem Budget von 40 Millionen Euro gehört die Serie schon zu den anspruchsvolleren, teuren Werken. Rund 20 Drehtage plante man in Potsdam ein. Amortisieren kann sich dadurch das Studio Babelsberg allerdings nicht. Es fehlen die großen internationalen Produktionen mit Budgets von mehreren hundert Millionen Euro, wie z.B. die James Bond Filme, die in den modernisierten und von Großbritannien geförderten Londoner Pinewood Studios gedreht wurden. Durch den Brexit haben die Engländer zwar an Vertrauen verloren, doch das stark abgestürzte und nun für ausländische Produktionen deutlich günstiger gewordene englische Pfund, macht es für amerikanische Produktionen lukrativer nach London zu gehen und in Babelsberg ursprünglich geplante Produktionen abzublasen.

Der DEUTSCHE FILMFÖRDERFONDS DFFF von Kulturstaatsministerin Monika Grütters bietet maximal 20 Prozent an Filmförderung. Bei zehn Millionen Euro an Fördergeldern ist bereits die Obergrenze für einzelne Produktionen erreicht. Damit lassen sich weder anspruchsvolle Serien, noch international, relevante Spielfilme erstellen. In Großbritannien werden dagegen ohne Obergrenzen 20 bis 25 Prozent der Kosten erstattet. Bei einer 400 Millionen teuren Produktion kämen somit schon mehr als 80 Millionen Fördergelder zusammen, mehr als dem DFFF insgesamt an Fördergeldern pro Jahr zusteht. Dessen Limit liegt bei 60 Millionen Euro, wovon aber gleich mehrere Produktionen partizipieren müssen.

Dass unter diesen Bedingungen die Studio Babelsberg Gesellschaft im Juli 2016 eine Gewinnwarnung herausgeben musste und zudem aus der Produzentenallianz austrat, die zwar am 6. Juli 2016 in Berlin ein großes Fest feierten, aber deren Herz insgeheim immer noch bei den Bavaria Ateliers in München hängt, wo u.a. Constantin seine Filme herstellen lässt, verwundert nicht. Auch Arri kommt mit seiner Alexa aus München, denn vor der Wende war West-Berlin zu sehr abgeschottet, um finanzstarke Investoren zu binden oder größere Produktionsgesellschaften aufbauen zu können.

Wir konnten allerdings am 13. Juli 2016 im Schloss Friedrichsfelde, das direkt im Tierpark Berlin liegt, einen Dreh für eine ZDF-Serie mit zwei Alexa Kameras beiwohnen.

ZDF Seriendreh mit einer ARRI Alexa im Konzertsaal des Schlosses Friedrichsfelde Berlin. © BAF e.V.

Ob die Ergebnisse des Drehs des Mainzer Senders auch auf der Serienale gezeigt werden, oder vornehmlich die beliebteren US-Serien wie "House of Cards" mit Oscar Preisträger Kevin Spacey, zeigt erst die Programmgestaltung, die auf der Homepage des Festivals abzurufen ist.

Link: www.serienale.de

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Deutschlands erstes Serien und TV-Festival.
Einen Monat später will die HFF München mit dem Seriencamp ebenfalls Deutschlands erstes Serienfestival für ein langes Wochenende vom 20.-23. Oktober 2016 präsentieren.

Tatsächlich ist das diesjährige Festival in München bereits die zweite Ausgabe. Ob damit das Alleinstellungsmerkmal die Ersten zu sein, den Münchner gebührt, ist aber aus unserer Sicht anzuzweifeln, denn die Berliner sind mit ihrer Ausgabe 2014 in Potsdam, eigentlich schon zum dritten Mal mit einem Serienfestival in unserer Region am Start.

Dennoch liebt die Welt Serien und die Welt der Serien liebt München! Deutschlands Festival für Serien und TV-Kultur lädt auch 2016 wieder zum gemütlichen Hangout für alle Serienfans ein. Auf drei hochmodernen Leinwänden werden über 25 Highlights, Deutschlandpremieren und unentdeckte Serienperlen im Oktober gezeigt. Fanaktionen, Vorträge und Panels runden eine Veranstaltung ab, die zum Diskutieren und Erleben einlädt.

Das Beste daran:
Sämtliche Screenings und Begleitveranstaltungen sind KOSTENLOS!

Zweite Staffel von "Club der roten Bänder" feiert ihre Weltpremiere.
Mit seiner ersten Eigenproduktion "Club der roten Bänder" feierte Vox Ende vergangenen Jahres mit Marktanteilen von zum Teil mehr als 15 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen große Erfolge. Die beiden ersten Folgen der zweiten Staffel um eine Gruppe schwer kranker Jugendlicher, die im Krankenhaus zu Schicksalsgenossen und besten Freunden werden, werden im Rahmen des Seriencamps, das in der HFF München stattfindet, ihre Weltpremiere feiern.

Wie die Veranstalter mitteilten, tritt Vox dort neben Sky Deutschland als Sponsor auf. Sky bringt an Serienhighlights u.a. die serielle Adaption des Leinwandklassikers "Westworld", für den Jonathan Nolan, Bryan Burke und J.J. Abrams verantwortlich zeigen und in dem u.a. Anthony Hopkins, Ed Harris, James Marsden, Thandie Newton und Jeffrey Wright Rollen übernommen haben. Erzählt wird die Geschichte eines Vergnügungsparks, in dem sich lebensechte Roboter langsam ihrer maschinellen Existenz bewusst werden. Sky zeigt auf der großen Leinwand des Seriencamps außerdem, "Divorce", in der sich Sarah Jessica Parker und Thomas Haden Church eine erbitterte Scheidungsschlacht liefern, das Webserien-Phänomen "High Maintenance", aus dem eine HBO-Produktion wurde, und "Quarry" mit Logan Marshall-Green als Vietnamveteran, der in den 1970er Jahren zum Auftragskiller wird.

Festivalleiter Malko Solf; "Wir freuen uns, mit Sky Deutschland und Vox in diesem Jahr gleich zwei starke Partner an Bord zu haben, die unser Line-up um einige echte Highlights bereichern."

Weitere Informationen unter: www.seriencamp.tv/festival/2016
Quelle: Blickpunkt:Film

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