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POV International Shortfilm Festival sucht Kurzfilme

Gesucht werden Filme aus der First-Person-View Erzählperspektive.



Die Anzahl der Berliner Filmfestivals ist bald nicht mehr überblickbar. Neben den mehr als 50 offiziellen Festivals, die sich zum großen Teil bei festiwelt, dem Netzwerk Berliner Festivals zusammengeschlossen haben, veranstalten mittlerweile einige Berliner Kinos eigene Filmfestivals zu Themen die gerade en Vogue sind. So z.B. das »Space Film Festival«, das kurzerhand das CineStar am Potsdamer Platz anlässlich der ILA, der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung, vom 1.-5. Juni 2016 aus der Taufe gehoben hatte.

Nach dreijähriger Zwangspause folgt am 18. Juni 2016 in der Crack Bellmer Bar auf dem Berliner RAW-Gelände an der Ecke zwischen Revaler Straße und Simon-Dach-Straße das trashige NoDogma Kurzfilmfest. Nach langer Zeit gibt es damit endlich wieder ein Videoaktivismus-Filmfestival von Demos und Aktionen aus verschiedenen sozialen Bewegungen im deutschsprachigen Raum! Aber auch feine Künste und grober Trash kommen auf die Leinwand, so die Selbstdarstellung.

Wer kurzfristig selbst einen Beitrag zum NoDogma Kurzfilmfest einreichen möchte, kann diesen gerne per Mail bei: nodogma@gmx.de anmelden.

Anlass für unseren Bericht ist aber das im September in Berlin stattfindende POV International Shortfilm Festival, das Kurzfilme bis 10 Minuten Länge sucht, die sich mit dem Point-of-View-Shot auseinandersetzen und ausschließlich in diesem gedreht sind.

Im Jahre 2009 hatte Gaspar Noés Film "Enter the Void" mit dieser Ich-Perspektive ästhetische Grenzerfahrung auf dem Filmfestival in Cannes aufgezeigt. Hier der Trailer.



Der Film etablierte zunächst einen Kamerablick, der im engsten Sinne die literarische Perspektive eines Ich-Erzählers zu kopieren sucht, wir blicken auf die Welt aus Oscars Augen, als reine Kopie seines Blicks, sich schließende und öffnende Lider eingeschlossen. Das ist vor allem deshalb irritierend und desorientierend, weil es so konsequent bleibt; und während man rechts und links mehr sehen möchte, bekommt man hier keines der filmischen Mittel – Totalen, "establishing shots" und alle diese Dinge – präsentiert, die ansonsten für Orientierung sorgen. Der Zuschauer wird ganz darauf zurückgeworfen, sich diesen Kopfbewegungen anzuvertrauen, rauscht durch die Nacht, durch einen Drogentrip und hinein in eine Nahtoderfahrung, oder vielleicht doch seinen endgültigen Tod?

POV-Shots sind illusionierend, d. h., der Zuschauer fühlt sich in die Handlung hineinversetzt. Oft sind POV-Shots technisch verfremdet: Unschärfe signalisiert etwa den Blick eines Brillenträgers ohne Brille. Die Subjektivierung des POV-Shots wird oft widersprüchlich kombiniert mit einer Objektivierung durch technische Geräte, etwa dem Blick durch Fernrohre oder Nachtsichtgeräte. Beides erhöht den Eindruck der Authentizität.

POV steht als Abkürzung für: "Persistence of View". Manchmal werden POV-Shots durch auffällig bewegte, scheinbar unprofessionelle Kameraführung (Handkamera, Steadicam) deutlich gemacht. Im Computer-Spiele-Bereich kennt man diesen Blickwinkel aus »First-Person-Shootern« oder auch »Ego-Shootern« genannt, schon seit längerer Zeit.

Die Idee zum Film kam dem Regisseur Gaspar Noé nach eigenen Aussagen, nachdem er sich die Raymond-Chandler-Verfilmung "Die Dame im See" (1947) von Robert Montgomery, die ebenfalls in subjektiven Einstellungen erzählt wird, unter Einfluss von Magic Mushrooms ansah.

Wir sind gespannt, welche Ideen zum ersten Berliner POV-Kurzfilmfestival eingereicht werden.

Zu gewinnen gibt es drei Preise 333,- 222,- und 111,- Euro
Einsendeschluss ist der 31.8.2016,
EarlyBird 31.7.2016

weitere Infos und die Möglichkeit der Einreichung über filmfreeway
filmfreeway.com/festival/povinternational

Links: mobtik.wix.com/povinternational | www.facebook.com/mobtik |
Quellen: Kinozeit | YouTube | Wikipedia | Chris Brand

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