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16. goEast - Festival Wiesbaden

Bernd Neumann übernimmt goEast-Schirmherrschaft



Vom 20.-26.04.2016 findet in der Wiesbadener Caligari FilmBühne zum 16. Mal das goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films statt. Es versucht damit dem um 10 Jahre älteren und bereits sehr renommierten 26. Filmfestival Cottbus - Festival des osteuropäischen Films in Sachen osteuropäischer Filmkunst Konkurrenz zu machen. Zudem ist es auch als relativ junges Filmfestival, das 2001 vom Deutschen Filminstitut im naheliegenden Frankfurt/Main gegründet wurde, bereits beim Filmproduzentenverband FIAPF als internationales Filmfestival mit spezialisiertem Wettbewerb akkreditiert.

Für viele mittel- und osteuropäische Regisseure führte der Weg zum Ruhm allerdings über das größere Cottbuser Festival, dem 2008 der damalige Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier attestierte, das wichtigste Filmfestival Deutschlands neben der Berlinale zu sein. Dennoch ergänzen sich beide Festivals eher, als das sie im direkten Wettbewerb stehen, denn goEast findet im Frühjahr statt, während dem Filmfestival Cottbus, das erst im Herbst stattfindet, eine ganz andere Filmauswahl zur Verfügung steht. Eine direkte Kooperation, um evtl. als Ergänzung jeweils Filme des anderen Festivals zu zeigen, gibt es leider nicht. Das ist schade, da die osteuropäischen Filme selten einen Verleih in Deutschland finden, und so dem Publikum in den verschiedenen Regionen vorenthalten bleiben.

In diesem Jahr konnte man in Wiesbaden aber immerhin mit FFA-Präsident und Kulturstaatsminister a.D. Bernd Neumann, einen bedeutenden Schirmherren präsentieren. Er übernimmt zur 16. Festivalausgabe das Ehrenamt, das zuvor die Ex-Ministerin und Professorin Rita Süssmuth innehatte. Seine Teilnahme an der Festivaleröffnung am 20. April 2016 in der Wiesbadener Caligari FilmBühne hat Bernd Neumann bereits zugesagt, teilte das goEast Filmfestival mit.

"Seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse die Aktivitäten des goEast Filmfestivals. In kürzester Zeit hat es sich auf dem Gebiet des Films zu einer wichtigen Plattform für echten Kulturdialog zwischen Ost und West entwickelt und zeigt damit beispielhaft, über welches politische Potenzial die Film- und Festivalkultur verfügt", betonte Neumann. "Als Kulturpolitiker und natürlich auch als Cineast freue ich mich, das Amt des Schirmherrn zu übernehmen und mit Ihnen die Eröffnung am 20. April zu feiern."

Bernd Neumann ist seit Februar 2014 Präsident der Filmförderungsanstalt (FFA) und war von 2005 bis 2013 Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Unter der Leitung von Gaby Babić konkurrieren im goEast-Wettbewerb zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme der letzten beiden Herstellungsjahre um hochdotierte Preise. Es sind reine mittel- und osteuropäische Produktionen oder Koproduktionen mit maßgeblicher Beteiligung aus diesen Ländern. Insgesamt werden rund 140 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt, die sich über sieben Festivaltage und ebenso viele Sektionen verteilen, und FachbesucherInnen und heimisches Kinopublikum oft gleichermaßen begeistern. Handverlesene Programme schlagen den Bogen von aktuellen filmischen Positionen zu filmhistorischen Raritäten, vom Experiment zum Arthouse und Mainstream made in Mittel- und Osteuropa. Ziel ist es den Reichtum des mittel- und osteuropäischen Kinos stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken – denn im regulären Kinobetrieb sind mittel- und osteuropäische Filme trotz großer Achtungserfolge auf internationalen Festivals unterrepräsentiert.

Eröffnet wird das Festival mit "SMRT U SARAJEVU - TOD IN SARAJEVO" von Danis Tanović, der bereits im Wettbewerb der Berlinale lief, und deshalb außer Konkurrenz gezeigt wird. Am ersten Tag der Wettbewerbsfilme steht das Spielfilmdebut "CÓRKI DANCINGU - SIRENENGESANG" der polnischen Regisseurin Agnieszka Smoczyńska aus Breslau, die schon als Filmstudentin mit zwei Werken zahlreiche Nachwuchsfilmpreise erhielt. Hier der Trailer:



Aus der Ukraine kommt "PESN PESNEY - LIED DER LIEDER" von Eva Neymann, die 2012 beim Karlovy Vary IFF den Preis für den besten Film gewann. Diesmal zeigt sie ein Märchen aus der vorletzte Jahrhundertwende, das seine ZuschauerInnen in die Welt fantastischen Geschichten entführt. Hier ein Teaser:



Osteuropa neu entdecken kann man auch im Kultur-TV-Sender 3sat, der anlässlich des "goEast"-Festivals drei Spielfilme in diesem Monat zeigt. Am Mittwoch, 27. April, 22:25 Uhr wird der serbisch/kroatischen Spielfilm "Niemandskind" von dem serbischen Filmemacher Vuk Ršumović in Erstausstrahlung präsentiert. Er wurde als "Bester Film" beim "goEast"-Festival 2015 ausgezeichnet. Auch hier der Trailer:



Das komplette Programm mit zahlreichen Filmbeschreibungen und weiteren Trailern ist auf der Homepage des Festival abzurufen.

Link: www.filmfestival-goeast.de

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