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Ein Thriller eröffnet San Sebastián

"Regression" von Erfolgsregisseur Alejandro Amenábar eröffnet die 63. Ausgabe des San Sebastián International Film Festivals.



Das diesjährige internationale Filmfestival findet vom 18.-26. September 2015 im baskischen San Sebastian statt. Es wird neben Berlin, Cannes, Venedig und Locarno zu den fünf großen A-Festivals in Europa gezählt und hat eine Muschel als Markenzeichen, da die Landzunge der Stadt an der spanischen Atlantikküste wie eine Muschel geformt ist. Der ausgedehnte Strand lädt tagsüber bei aktuellen 30°C auch zum Sonnenbaden ein. Nur die Wassertemperaturen werden zum beginnenden Herbst mit nur noch 16°-20°C langsam etwas kühler.

Eröffnet wird das Internationale Filmfestival am 18. September 2015 mit Alejandro Amenábars Thriller "Regression". Die Geschichte um einen Vater (David Dencik), der von seiner Tochter (Emma Watson) eines Verbrechens beschuldigt wird, an das er sich nicht erinnern kann, feiert auf dem baskischen Festival seine Weltpremiere. In weiteren Rollen sind u.a. Ethan Hawke und David Thewlis zu sehen. Tobis startet den Film am 1. Oktober 2015 in den deutschen Kinos. Hier die deutsche Version des Trailers und hier die Originalversion, die wir eingebunden haben, weil sie die bessere und differenziertere Wahl ist:



Das Werk, das seine Weltpremiere feiert, läuft im offiziellen Wettbewerb, aber außer Konkurrenz. Seinen sechsten Spielfilm, zu dem Amenábar auch das Drehbuch verfasst hat, siedelt der chilenisch-spanische Filmemacher im Minnesota des Jahres 1990 an. Die Aufarbeitung des Verbrechens durch Detective Bruce Kenner (Ethan Hawke) enthüllt ein Rätsel von landesweiter Bedeutung.

Im offiziellen Wettbewerb des Festivals sind diesmal sieben spanische Filme vertreten, soviel wie selten zuvor. Auch lateinamerikanische Werke gehen in den Wettbewerb. Insgesamt konkurrieren 16 von 22 Werken um den Hauptpreis, die Goldene Muschel. Zudem sind unter anderem die französischen Brüder Jean-Marie und Arnaud Larrieu mit "21 Nuits avec Pattie", der Brite Terence Davis mit "Sunset Song" und der Japaner Mamoru Hosoda mit dem Animationsfilm "The Boy an the Beast" am Start. Julianne Moore spielt in Peter Solletts US-Drama "Freeheld" eine an Krebs erkrankte Polizistin.

Die anderen laufen außer Konkurrenz oder werden als Special Screening gezeigt. Ein deutscher Film ist nicht darunter, dafür aber ist in jedem Falle der Wahl-Wiener Stephan Richter mit "Einer von uns" im "New Directors"-Wettbewerb vertreten. Aus Deutschland kommt in dieser Sektion der Nachwuchsregisseure auch die Koproduktion "Iona", inszeniert vom englischen Regisseur Scott Graham. Es geht um eine junge Frau und ihren Sohn, einem Teenager, die beide aus Glasgow fliehen müssen, um nach einer Gewalttat Zuflucht in Irland zu finden. An der Produktion beteiligt ist die Berliner Firma Hanfgarn & Ufer.

Alle Sektionen hier aufzuzählen, würde zu weit führen. Wir haben den Eindruck, dass die Anzahl noch größer ist, als jene der Berlinale in Berlin. Selbstverständlich ist eine Retrospektive dabei, aber auch eine Sektion des kulinarischen Festivals, auf das der Berlinale Chef Dieter Kosslick bei uns so großen Wert legt, sowie Movies for Kids und vieles mehr. Die große Vielseitigkeit des Programms erstaunt, da das Festival seit Jahren unter Geldmangel leidet.

Zwei Auszeichnungen stehen schon fest.
Auch erste Preise wurden schon bekannt gegeben. Der Filmkritiker-Zusammenschluss FIPRESCI hat den wahnwitzigen Actionfilm "Mad Max: Fury Road" auf Platz eins gewählt und Regisseur George Miller wird dafür einen Preis auf dem Filmfestival in San Sebastian entgegennehmen. An der Wahl konnten Filme teilnehmen, die nach dem 1. Juli 2014 im Kino erschienen sind. Die FIPRESCI besteht aus 493 Mitgliedern, die allesamt internationale Filmkritiker sind.

George Miller reagierte auf diese Ehrung mit einem kurzen Statement: "Ihr hättet mich mit einer Feder umstoßen können! Es ist schön, diese großartige Gruppe von Kritikern zu haben, die unsere gemeinsamen Mühen auf diese Weise bestätigen."

Frühere Preisträger dieses Awards waren zum Beispiel "Magnolia" von Paul Thomas Anderson oder letztes Jahr "Boyhood" von Richard Linklater.

Emily Watson erhält ebenfalls Auszeichnung.
Die britische Schauspielerin Emily Watson erhält beim diesjährigen Filmfestival in San Sebastián den Sonderpreis der nordspanischen Küstenstadt. Dies gab der Direktor des Festivals, José Luis Rebordinos, bekannt. Mit der Auszeichnung, die am 25. September 2015 überreicht werde, solle die bedeutende Karriere der 48-Jährigen anerkannt werden.

Emiliy Watson spielt eine der Hauptrollen im Bergsteiger-Drama „Everest“ des Isländers Baltasar Kormákur, das zur Eröffnung der 72. Filmfestspiele in Venedig gezeigt wurde. Sie war 1997 für ihre Rollen in „Breaking the Waves“ von Lars von Trier und 1999 in „Hilary & Jackie“ von Anand Tucker für einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert worden.

Weitere Informationen zu dem Festival unter www.sansebastianfestival.com.

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