10. Russische Filmwoche Berlin 2014
Seit 2005 bringt die Russische Filmwoche jedes Jahr moderne russische Kultur dem Berliner Publikum näher.
Ein Highlight in dem diesjährigen Programm der 10. Russischen Filmwoche Berlin sollte Andrey Zvyagintsevs "Leviathan" sein, der beim BFI-Filmfest in London den Hauptpreis gewann. Nun läuft das Werk zwei Tage später als Eröffnungsfilm im Kino Babylon beim Festival »Around the world in 14 Films«, das nahezu parallel zur Russischen Filmwoche stattfinded. Der Film, der gerade für vier European Film Awards 2014 nominiert wurde, ist Russlands offizielle Oscar-Einreichung für 2015.
Die Russische Filmwoche Berlin zeigt zu ihrem 10. Jubiläum stattdessen vom 27. November bis 3. Dezember 2014 u.a. im Filmtheater am Friedrichshain gleich zwei Gewinner des Filmfestivals Cottbus, dem internationalen Festival des osteuropäischen Films, das erst Anfang des Monats stattgefunden hat. Es sind dies der Debütspielfilm "CORRECTIONS CLASS" ("KLASS KORREKTSII - Korrekturklasse") des russischen Regisseurs Ivan I. Tverdovsky sowie der Spezialpreis der Jury des russischen Regisseurs Aleksandr Kott für seinen Beitrag "DER TEST" ("ISPYTANIE - Próba").
Der junge Filmemacher Ivan I. Tverdovsky erhielt für "KORREKTURKLASSE" den mit 20.000 Euro dotierten Preis – gestiftet von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) – für die „unsentimentale und unprätentiöse Darstellung einer Spezialklasse für schwer erziehbare und verhaltensgestörte Schüler.“ In der Coming-of-Age-Geschichte bekommt die an einen Rollstuhl gefesselte Protagonistin zu spüren, wie empfindlich zwischenmenschliche Gefüge innerhalb einer sozialen Randgruppe sein können. Hier der Trailer:
Mit dem Spezialpreis für die beste Regie, die mit 7.500 Euro dotiert und vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet war, würdigt die Jury das „originelle, skurrile, visuell überwältigende und poetische Werk" des russischen Regisseurs Aleksandr Kott für seinen Beitrag "DER TEST" ("Próba") Sie würdigt damit ein Werk, "das mit seinen stillen, wunderbar ausgeleuchteten und komponierten Bildern einen kaum bekannten Aspekt der sowjetischen Nachkriegsgeschichte in Szene setzt". Hier der Trailer:
Das historische Melodram spielt im August 1953. Die junge Kasachin Dinara wurde eigentlich dem Dorfjungen Kaisyn zur Frau versprochen. Sie verliebt sich aber in Maxim, der vor kurzem aus Moskau mit einem Geheimauftrag nach Semipalatinsk zuzieht. Eingenommen von der ersten großen Liebe ahnen die jungen Helden nichts von den großen Plänen der Regierung, welche international für große Aufregung sorgt.
Für die Eröffnung der zehnten Ausgabe der Russischen Filmwoche am 26. November 2014 im Kino International haben sich die Organisatoren ein ganz besonderes Eröffnungsprogramm ausgedacht. Neben Videokunst und einer musikalischen Liveperformance präsentiert sich die Filmwoche dabei auch in frischem Gewand: die Farbe des Abends wird Himbeerrot! Nicht weniger strahlend ist auch der Eröffnungsfilm „Der Star“, mit dem die Regisseurin Anna Melikjan schwere Themen mit der ihr eigenen Leichtigkeit verfilmt und Frauen eine starke Stimme auf der Leinwand verleiht. Hier der Trailer:
Melikjan, die mit ihrem Debütfilm „Die Meerjungfrau“ internationale Bekanntheit und zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den Preis für die beste Regie des Sundance Film Festivals, liefert mit „Der Star“ ein Märchen für Erwachsene über die exzentrische Moskauer Gesellschaft zwischen Arm und Reich. Sie überzeugt dabei nicht nur durch ihre junge und dynamische Bildsprache, sondern stellt zudem durch überraschende Wendungen vertraute Klischees über das moderne Frauenbild gekonnt in Frage, ohne den Zeigefinger zu erheben.
Damit steht Melikyan auch für einen Trend, der sich wie ein (himbeer)roter Faden durch das Programm der diesjährigen Russischen Filmwoche zieht: Frauen spielen derzeit eine wichtige Rolle sowohl auf den russischen Leinwänden, als auch hinter den Kulissen. So waren acht der 14 Wettbewerbsfilme des Festivals »Kinotavr« in Sotschi Beiträge von Regisseurinnen. Dazu gehörte auch Oksana Bytschkowa, die mit dem Film „Und noch ein Jahr“ ebenfalls auf der Russischen Filmwoche vertreten ist. Auch im Mittelpunkt der „Langen Nacht des Studentenfilms“, im Rahmen derer Studenten der Russischen Staatlichen Universität für Kinematografie (VGIK / Moskau) am 30.11.2014 im Filmtheater am Friedrichshain ihre Arbeiten vorstellen werden, stehen vor allem starke Frauen. Beide Dokumentarfilme der Filmwoche wurden ebenfalls von jungen Regisseurinnen gedreht – „Terror: im Film und in der Wirklichkeit“ von Taissija Reschetnikowa und „Ungewollt“ von Sofia Geweiler.
Abgerundet wird die feierliche Eröffnung der Jubiläumsausgabe mit einem vielfältigen Rahmenprogramm. Eine futuristische Video-Kunst-Installation des international anerkannten Künstlers Aleksej Beljaew-Gintowt, des Preisträgers des Kandinski-Preises, wird im Foyer des Kino International zu bewundern sein. Zu einem Grenzgang zwischen tanzbarer Elektromusik und großem Kino wird das russische, in Amsterdam lebende Duo Marynka Nicolai und DJ Goldfinger einladen. Eigens für die 10. Russische Filmwoche haben sie unter dem Titel "Frame25" ein Live-Programm aus Remixes international bekannter Soundtracks entwickelt.
In diesem Jahr wird die Russische Filmwoche in Berlin vom 26. November bis 3. Dezember 2014 im Kino International, Filmtheater am Friedrichshain und dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur stattfinden. Das Festival wird von „Interfest“ und der Berliner Agentur „Interkultura Kommunikation“ mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums der Russischen Föderation und des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur in Berlin veranstaltet. Die Schirmherren der Veranstaltung sind Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sowie der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland Wladimir M. Grinin. Langjähriger Hauptförderer der Russischen Filmwoche in Berlin ist GAZPROM Germania.
Link: www.russische-filmwoche.de
Ein Highlight in dem diesjährigen Programm der 10. Russischen Filmwoche Berlin sollte Andrey Zvyagintsevs "Leviathan" sein, der beim BFI-Filmfest in London den Hauptpreis gewann. Nun läuft das Werk zwei Tage später als Eröffnungsfilm im Kino Babylon beim Festival »Around the world in 14 Films«, das nahezu parallel zur Russischen Filmwoche stattfinded. Der Film, der gerade für vier European Film Awards 2014 nominiert wurde, ist Russlands offizielle Oscar-Einreichung für 2015.
Die Russische Filmwoche Berlin zeigt zu ihrem 10. Jubiläum stattdessen vom 27. November bis 3. Dezember 2014 u.a. im Filmtheater am Friedrichshain gleich zwei Gewinner des Filmfestivals Cottbus, dem internationalen Festival des osteuropäischen Films, das erst Anfang des Monats stattgefunden hat. Es sind dies der Debütspielfilm "CORRECTIONS CLASS" ("KLASS KORREKTSII - Korrekturklasse") des russischen Regisseurs Ivan I. Tverdovsky sowie der Spezialpreis der Jury des russischen Regisseurs Aleksandr Kott für seinen Beitrag "DER TEST" ("ISPYTANIE - Próba").
Der junge Filmemacher Ivan I. Tverdovsky erhielt für "KORREKTURKLASSE" den mit 20.000 Euro dotierten Preis – gestiftet von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) – für die „unsentimentale und unprätentiöse Darstellung einer Spezialklasse für schwer erziehbare und verhaltensgestörte Schüler.“ In der Coming-of-Age-Geschichte bekommt die an einen Rollstuhl gefesselte Protagonistin zu spüren, wie empfindlich zwischenmenschliche Gefüge innerhalb einer sozialen Randgruppe sein können. Hier der Trailer:
Mit dem Spezialpreis für die beste Regie, die mit 7.500 Euro dotiert und vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet war, würdigt die Jury das „originelle, skurrile, visuell überwältigende und poetische Werk" des russischen Regisseurs Aleksandr Kott für seinen Beitrag "DER TEST" ("Próba") Sie würdigt damit ein Werk, "das mit seinen stillen, wunderbar ausgeleuchteten und komponierten Bildern einen kaum bekannten Aspekt der sowjetischen Nachkriegsgeschichte in Szene setzt". Hier der Trailer:
Das historische Melodram spielt im August 1953. Die junge Kasachin Dinara wurde eigentlich dem Dorfjungen Kaisyn zur Frau versprochen. Sie verliebt sich aber in Maxim, der vor kurzem aus Moskau mit einem Geheimauftrag nach Semipalatinsk zuzieht. Eingenommen von der ersten großen Liebe ahnen die jungen Helden nichts von den großen Plänen der Regierung, welche international für große Aufregung sorgt.
Für die Eröffnung der zehnten Ausgabe der Russischen Filmwoche am 26. November 2014 im Kino International haben sich die Organisatoren ein ganz besonderes Eröffnungsprogramm ausgedacht. Neben Videokunst und einer musikalischen Liveperformance präsentiert sich die Filmwoche dabei auch in frischem Gewand: die Farbe des Abends wird Himbeerrot! Nicht weniger strahlend ist auch der Eröffnungsfilm „Der Star“, mit dem die Regisseurin Anna Melikjan schwere Themen mit der ihr eigenen Leichtigkeit verfilmt und Frauen eine starke Stimme auf der Leinwand verleiht. Hier der Trailer:
In ihrem neuesten Film verknüpft Anna Melikjan die Geschichte dreier Menschen, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Mascha ist nicht besonders begabt, dafür voller Optimismus und bereit, alles zu opfern, um Filmstar zu werden. In einem Nachtclub trifft sie Kostja, den Sohn eines Moskauer Oligarchen. Der Junge flieht aus dem goldenen Käfig des Elternhauses, um das wahre Leben zu spüren. Bald hat er dabei auch seine berechnende Stiefmutter Rita im Schlepptau.
Melikjan, die mit ihrem Debütfilm „Die Meerjungfrau“ internationale Bekanntheit und zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den Preis für die beste Regie des Sundance Film Festivals, liefert mit „Der Star“ ein Märchen für Erwachsene über die exzentrische Moskauer Gesellschaft zwischen Arm und Reich. Sie überzeugt dabei nicht nur durch ihre junge und dynamische Bildsprache, sondern stellt zudem durch überraschende Wendungen vertraute Klischees über das moderne Frauenbild gekonnt in Frage, ohne den Zeigefinger zu erheben.
Damit steht Melikyan auch für einen Trend, der sich wie ein (himbeer)roter Faden durch das Programm der diesjährigen Russischen Filmwoche zieht: Frauen spielen derzeit eine wichtige Rolle sowohl auf den russischen Leinwänden, als auch hinter den Kulissen. So waren acht der 14 Wettbewerbsfilme des Festivals »Kinotavr« in Sotschi Beiträge von Regisseurinnen. Dazu gehörte auch Oksana Bytschkowa, die mit dem Film „Und noch ein Jahr“ ebenfalls auf der Russischen Filmwoche vertreten ist. Auch im Mittelpunkt der „Langen Nacht des Studentenfilms“, im Rahmen derer Studenten der Russischen Staatlichen Universität für Kinematografie (VGIK / Moskau) am 30.11.2014 im Filmtheater am Friedrichshain ihre Arbeiten vorstellen werden, stehen vor allem starke Frauen. Beide Dokumentarfilme der Filmwoche wurden ebenfalls von jungen Regisseurinnen gedreht – „Terror: im Film und in der Wirklichkeit“ von Taissija Reschetnikowa und „Ungewollt“ von Sofia Geweiler.
Abgerundet wird die feierliche Eröffnung der Jubiläumsausgabe mit einem vielfältigen Rahmenprogramm. Eine futuristische Video-Kunst-Installation des international anerkannten Künstlers Aleksej Beljaew-Gintowt, des Preisträgers des Kandinski-Preises, wird im Foyer des Kino International zu bewundern sein. Zu einem Grenzgang zwischen tanzbarer Elektromusik und großem Kino wird das russische, in Amsterdam lebende Duo Marynka Nicolai und DJ Goldfinger einladen. Eigens für die 10. Russische Filmwoche haben sie unter dem Titel "Frame25" ein Live-Programm aus Remixes international bekannter Soundtracks entwickelt.
In diesem Jahr wird die Russische Filmwoche in Berlin vom 26. November bis 3. Dezember 2014 im Kino International, Filmtheater am Friedrichshain und dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur stattfinden. Das Festival wird von „Interfest“ und der Berliner Agentur „Interkultura Kommunikation“ mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums der Russischen Föderation und des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur in Berlin veranstaltet. Die Schirmherren der Veranstaltung sind Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sowie der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland Wladimir M. Grinin. Langjähriger Hauptförderer der Russischen Filmwoche in Berlin ist GAZPROM Germania.
Link: www.russische-filmwoche.de