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ZKM Karlsruhe zeigt 365 Filme gleichzeitig

Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie präsentiert Doppelausstellung.



Karlsruhe am Rhein zwischen Frankfurt/M und Stuttgart in Süddeutschland gelegen, ist für uns - sowohl als Filmemacher wie auch als Filmliebhaber - bisher nicht von besonderer Bedeutung gewesen. Nur der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat schon manch wichtiges Urteil für die Medienbranche gefällt. Doch mit einer außergewöhnlichen Doppelausstellung, die heute im Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe eröffnet wird, könnte sich das Interesse am ZKM auch für uns ändern. Zudem war das ZKM in besonderer Weise mit dem großen Künstler Otto Piene verbunden, der in einem Taxi in Berlin am 17. Juli 2014 verstarb, wie wir am 18.07.2014 im BAF-Blog berichteten. Otto Piene hat die Anfänge des ZKM entscheidend mitbestimmt und geprägt.

Vom 26. Juli bis zum 9. November 2014 wird erstmals am ZKM | Karlsruhe das Jonas Mekas 365 Day Project (2007), das ein Jahr in 365 kurzen Filmen reflektiert, als große Installation auf 52 Monitoren zu sehen sein. Der 1922 in Litauen geborene Filmemacher und Lyriker Jonas Mekas gilt als einer der einflussreichsten Protagonisten des Experimentalfilms seit den sechziger Jahren. Durch seine Filme, seine umfangreichen Kommentare und Kritiken in der Village Voice und in der von ihm bereits 1954 ins Leben gerufenen Zeitschrift Film Culture wurde Mekas zu einer der wichtigsten Figuren, zum "godfather" des Avantgardekinos.

Zeitgleich zeigt das ZKM | Karlsruhe eine umfangreiche Retrospektive des französischen Künstlers, Autors und Aktivisten Jean-Jacques Lebel (*1936), der als einer der ersten das internationale Publikum mit politischen Happenings schockierte. Lebel, dessen Name schon in den 1960er Jahren die Assoziation Lebel = Rebell auslöste, versteht seine provokativen Aktionen, Installationen, Skulpturen, Objekte, Gemälde, Videos und Texte explizit als Aufstand gegen Ungerechtigkeit, gegen den Terror des Krieges und der Psychiatrie, gegen den Horror des Kolonialismus, gegen die selbstverschuldete Unmündigkeit einer vom Unbehagen geprägten Kultur: Die höchste Kunst ist der Aufstand.

Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) ist weltweit eine einzigartige Kulturinstitution. Es reagiert auf die schnelle Entwicklung der Informationstechnologien und den Wandel der sozialen Strukturen. In seiner Arbeit vereint das ZKM Produktion und Forschung, Ausstellungen und Veranstaltungen, Vermittlung und Dokumentation.

In enger Zusammenarbeit mit der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe und anderen Institutionen versteht sich das ZKM als Forum für die Begegnung von Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft. Mit dem Museum für Neue Kunst, dem Medienmuseum, dem Institut für Bildmedien, dem Institut für Musik und Akustik und dem Institut für Medien, Bildung und Wirtschaft verfügt das ZKM über vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung von interdisziplinären Projekten und internationalen Kooperationen.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
Lorenzstraße 19
76135 Karlsruhe
Mail: info@zkm.de
Link: www.zkm.de

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