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DOK.fest München sucht Wege zu jungem Publikum

Drittgrößtes Festival des langen Dokumentarfilms in Europa.



Das 29. Internationale Dokumentarfilmfestival München findet vom 7. bis 14. Mai 2014 statt und präsentiert ein Programm, das mit dem „drittgrößten Festival für den langen Dokumentarfilm in Europa“ diesmal 137 Streifen aus 41 Ländern umfasst.

Neue Wege zum jungen Publikum.
In diesem Jahr wird die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) im Rahmen des internationalen Münchner DOK.fest in einer Kooperationsveranstaltung mit der Nachwuchsplattform DOK.forum sich dem jungen Publikum widmen.

Die jungen Leute sind nicht mehr vor dem Fernseher, sie sind im Netz. Diese Feststellung wird durch alle aktuellen Studien belegt, die sich mit der Mediennutzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschäftigen. Laut JIM-Studie vom Herbst vergangenen Jahres sind Jugendliche an einem durchschnittlichen Werktag drei Stunden online. Zur Unterhaltung schauen drei Viertel regelmäßig Videos, vor allem auf YouTube. Hat das Fernsehen überhaupt noch eine Chance, das junge Publikum zurückzugewinnen? Die gemeinsame Veranstaltung "Neue Wege zum jungen Publikum" von DOK.forum und BLM geht dieser Frage im Rahmen des Internationalen Dokumentarfilmfestival München nach.

Das wichtigste Medium für Jugendliche ist das Handy. Die große Mehrheit nutzt es, um damit online zu gehen. Gefragt sind vor allem kurze Comedy-Clips auf YouTube. Sie erreichen teilweise Klickraten in Millionenhöhe. Unternehmen wie Mediakraft Networks haben sich mit großem Erfolg darauf spezialisiert, entsprechende Inhalte zu produzieren und zu vermarkten. Der Fernseh- und Kinokonsum dagegen geht in der jungen Zielgruppe deutlich zurück. Das Internet hat den Medienkonsum junger Menschen verändert. Sowohl bei den öffentlich-rechtlichen Sendern als auch bei der privaten Konkurrenz wird überlegt, wie man Jugendliche zurückholen kann. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze. ARD und ZDF planen einerseits einen eigenen Jugendkanal, versuchen anderseits erfolgreiche YouTube-Formate ins bestehende Programm zu integrieren und produzieren gleichzeitig neue crossmediale Serien, um mit interaktiven Erzählkonzepten zu experimentieren. Auf privater Seite ist mit Joiz Germany im Sommer vergangenen Jahres ein völlig neues, interaktives TV-Angebot für Jugendliche auf Sendung gegangen.

Welche Wege zum jugendlichen Publikum am meisten Erfolg versprechen, ob es überhaupt eine Chance gibt, Jugendliche wieder für das klassische Fernsehen zu begeistern oder ob man ihnen schlicht ins Netz folgen sollte, diskutieren nach einem Grußwort von BLM-Präsident Siegfried Schneider und einem Einführungsvortrag von Thomas Rathgeb, Mitherausgeber der JIM-Studie: Philipp Walulis, Comedy-Produzent und Grimmepreisträger, Jennifer Mival, Geschäftsführerin Joiz Germany, Alexander von Harling, Leiter Einsplus, Britta Sölter, Executive Director Mediacraft Networks und Gudrun Sommer, Leiterin des Duisburger Filmfestivals doxs!. Moderiert wird die Diskussionsrunde von der Publizistin und Fernsehkritikerin Klaudia Wick.

Die kostenfreie Veranstaltung findet am 12. Mai 2014 von 19:00 bis 20:30 Uhr in der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), Bernd-Eichinger-Platz 1, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dokumentarfilmpreis für "Neuland".
Am 13. Mai 2014 erhält die Schweizer Regisseurin Anna Thommen für ihren Film "Neuland" über gestrandete junge Migranten den erstmals verliehenen Dokumentarfilmpreis der Hilfsorganisation "SOS-Kinderdörfer weltweit". Der Preis ist mit 3000,- Euro dotiert. Die Filmemacherin hat für ihr Werk bereits den Förderpreis 2013 des Kantons Basel erhalten sowie den First Steps Award gewonnen. Hier der Trailer:



"Thommen behandle in ihrem Streifen über Migration eines der gesellschaftlich relevantesten Themen in Europa", so die Jury. Sie habe das Ankommen der Jugendlichen in einer fremden Gesellschaft sensibel eingefangen.

Auffallend ist in diesem Jahr die hohe Zahl an Filmen, die aus der Ich-Perspektive menschliche Schicksale und Tragödien schildern, sagt Festivalleiter Daniel Sponsel. Sie seien deshalb in einer eigene Reihe zusammengefasst worden.

Aktuelle Infos und Hintergründe rund um das Festival finden Sie jeden Tag auf der Homepage. Dort ist auch eine Karte mit den Festivalorten und Treffpunkten sowie einem ausführlichen Programm als Download erhältlich. Das diesjährige Gastland ist Brasilien, die Retrospektive ist den Arbeiten der britischen Filmemacherin Kim Longinotto gewidmet und wie im vergangenen Jahren gibt es neben den Wettbewerbsreihen diverse Specials, Musikfilme im Open-Air und erstmals eine Best-of-Oscar Reihe.

Link: www.dokfest-muenchen.de
Quellen: 3sat | ots - News aktuell

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