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Verbände fordern Sitz im ZDF-Fernsehrat

Regisseure und Drehbuchautoren fordern Platz im ZDF-Fernsehrat ein.



Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 25.3.2014 müssen in den kommenden Monaten die Aufsichtsgremien des ZDF neu zusammengesetzt werden. Im Zuge dessen fordern der Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V. (VDD) und der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure e.V. (BVR), dass endlich auch die Urheber des Programms mit jeweils einem Platz im ZDF-Fernsehrat vertreten sein müssen.

Die notwendige Reform des ZDF-Staatsvertrags sollte genutzt werden, um auch den Schöpfern des Programms einen Platz im Fernsehrat zu geben!


Bisher sucht man nämlich die das Programm prägenden Urheber, wie Drehbuchautoren/innen und Regisseure/innen im 77-köpfigen Fernsehrat des ZDF vergebens. Selbst in der 17-köpfigen Gruppe “Vertreter aus den Bereichen des Erziehungs- und Bildungswesens, der Wissenschaft, der Kunst, der Kultur, der Filmwirtschaft, der Freien Berufe, der Familienarbeit, des Kinderschutzes, der Jugendarbeit, des Verbraucherschutzes und des Tierschutzes“ ist nicht ein Vertreter der künstlerisch-kreativen Berufe zu finden. Auch hier ist der politische Einfluss bei der von den Ländern nominierten Personengruppe spürbar. Das sollte sich ändern, indem unabhängige künstlerisch-kreative Urheber in die grundlegenden Überlegungen zu Programmstrukturen und Finanzierung eingebunden werden. Ein solcher Schritt würde zudem die Sachkompetenz des Fernsehrats nachhaltig erhöhen, meint auch der BVR.


Die rundfunkrechtliche Vorlage lautet: „Der Fernsehrat nimmt seine Aufgaben stellvertretend für die Gesellschaft wahr und soll die in der Gesellschaft bestehende Meinungsvielfalt zum Ausdruck bringen. Um dies zu gewährleisten, setzt sich das Gremium aus Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammen.“


BVR und VDD fordern deshalb die Bundesländer als Gesetzgeber auf, bei der Neuaufsetzung des ZDF-Staatsvertrags im Verwaltungs- wie im Fernsehrat vorzusehen, dass je ein Sitz für Drehbuchautoren und Film- und Fernsehregisseure bereitgehalten wird. Die vom Bundesverfassungsgericht bestimmte politische Entflechtung des Fernsehrates sollte einhergehen mit einer Professionalisierung der Aufsichtsgremien. Denn natürlich bedarf die Aufsicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk - deren Anstalten mittlerweile Medien-Großkonzerne mit Milliarden-Etats sind - einer großen Sachkenntnis bei der Abwägung programmästhetischer wie auch wirtschaftlicher Grundlagen-Entscheidungen. Eine solche Sachkenntnis ist Voraussetzung für eine unabhängige Kontrollfunktion, die das Bundesverfassungsgericht zu Recht anmahnt.

Zukünftig darf der Anteil an staatlichen oder staatsnahen Personen im ZDF-Fernsehrat nur noch ein Drittel (aktuell sind es 44 Prozent) betragen. Das Gremium muss deshalb neu zusammengestellt werden, schrieben wir am 28. März 2014 im BAF-Blog.

Links: www.drehbuchautoren.de | www.regieverband.de
Quellen: Rische PR | Blickpunkt:Film | VDD | BVR

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