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ALFILM – 5. Arabisches Filmfestival Berlin

ALFILM - 5. Arabisches Filmfestival Berlin 2014



ALFILM zieht vom Herbst ins Frühjahr um. Das 5. arabische Filmfestival findet vom 19.-26. März 2014 in den Berliner Kinos Babylon Mitte, Eiszeit Kreuzberg und dem Arsenal statt. ALFILM präsentiert dann zum fünften Mal aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus dem arabischen Raum und von arabischen Filmemacher/inne/n weltweit. In einer Retrospektive und einem Fokus werden herausragende Persönlichkeiten gewürdigt und Themen untersucht.

Die Tatsache, dass ein - wenn auch zugegebener Maßen recht junges Filmfestival - seinen angestammten Platz im eng besetzten Filmfestival-Herbst aufgibt und ins Frühjahr umzieht, mag auch eine Verneigung vor dem arabischen Frühling sein. Die politischen Umwälzungen in der arabischen Welt sind trotz aktueller Geschehnisse in der Ukraine noch nicht beendet. Dennoch stehen arabische Filme und nicht zuletzt Werke iranischer Filmemacher zunehmend im Rampenlicht großer Festivals wie der Berlinale.

Auch in unserer Region Berlin-Brandenburg wurden wir zum ersten Mal im Jahre 2008 ganz bewusst mit der Problematik und den Gefahren von Filmemachern konfrontiert, die sich arabischer Themen annehmen, denn in den arabischen Ländern herrscht trotz der Umbrüche immer noch Bürgerkrieg und es gibt immer wieder zahlreche Aufstände, sodass nicht gefahrlos gedreht werden kann.

Der preisgekrönte Stuttgarter Dokumentarfilmer Markus Vetter hatte seinerzeit beim Institut für Schauspiel, Film-, Fernsehberufe in Berlin (iSFF) einen Vortrag über seinen damals neuen Film "Das Herz von Jenin" gehalten. Vetters Werk (hier der Trailer) über den Palästinenser Ismail Khatib, der die Organe seines von israelischen Soldaten erschossenen Sohnes an israelische Kinder spendete, erhielt 2010 den Deutschen Filmpreis als Bester Dokumentarfilm. Nach dessen Fertigstellung gründete Vetter den gemeinnützigen Verein Cinema Jenin e. V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, das seit 1987 geschlossene Kino in Dschenin im Westjordanland unter dem Claim "Ein Kino für den Frieden" wieder aufzubauen. Seit 2008 reist Vetter regelmäßig nach Dschenin, um das Projekt voranzubringen; zugleich drehte er einen Film über das Projekt.



Vielleicht aufgemuntert durch neue Sichtweisen über die arabische Welt veranstaltete der Verein Freunde der arabischen Kinemathek, Berlin e.V. im Jahre 2009 sein erstes arabisches Filmfestival Berlins, das seither jährlich stattfindet. Als weltanschaulich und politisch unabhängige Vereinigung will der 2004 gegründete Verein die Förderung und Würdigung des Kulturschaffens arabischer Filmemacher/innen und die Vermittlung arabischer Kultur in ihrer Vielfalt sowie den interkulturellen Dialog durch das Medium Film voranbringen.

Die OFFICIAL SELECTION des Festivals zeigt mit 40 Spielfilmen, Dokumentar- und Kurzfilmen einen Überblick über das aktuelle Filmschaffen der arabischsprachigen Länder. Die besondere Liebe der Veranstalter gilt dabei dem jungen arabischen Independent-Kino und ausgewählten Genrefilmen.

Unter dem Titel »Aus Fleisch und Licht – der Körper im arabischen Film« fragt die Reihe SPOTLIGHT nach Repräsentationen des Körpers. Gerade in der Darstellung von Körperlichkeit werden gesellschaftliche Brüche und Umbrüche besonders deutlich. Die sexuelle Gewalt gegen Frauen auf dem Tahrir-Platz und zivile Gegenbewegungen, die Rückeroberung des öffentlichen Raums durch Bürger und tanzende Jugendliche führten zu neuen gesellschaftlichen Debatten um Moral und soziale Wertvorstellungen. Mit einem Blick auf die Geschichte des Körpers im arabischen Film bezieht ALFILM in diesen Debatten Stellung.

Herausragende SPECIALS des Festivals werden auch die experimentellen Kurzfilmreihen in der Galerie B/B Multiples und eine Kindervorstellung sein. Alle Filme werden in der Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt.

ALFILM – 5. Arabisches Filmfestival Berlin
19. bis 26. März 2014
Kinos Babylon Mitte, Eiszeit, Arsenal
Link: www.alfilm.de

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