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6. Unknow Pleasures - die American Independents

Das neue Jahr beginnt mit Unknown Pleasures 2014 - UP#6.



Zu Beginn des neuen Jahres feiert das Berliner Filmfestival Unknown Pleasures #6 die wichtigsten amerikanischen Indie-Filme der letzten zwei Jahre. Neben den beiden Filmhochburgen New York und Los Angeles werden auch aus anderen Teilen der USA Produktionen präsentiert.

Weiterer Schwerpunkt sind u.a. US-Filme des letztjährigen Sundance Film Festivals, das jährlich im winterlichen Park City im US-Bundesstaat Utah veranstaltet wird. Das von Robert Redford, dem Gründer des Sundance Institutes, organisierte Filmfestival ist führend in der internationalen Independent-Film-Szene und findet in diesem Jahr vom 16. bis 26 Januar 2014 statt. Sein aktueller Film "All Is Lost" (USA 2013) - über einen Mann und das Meer - wird bei UP#6 im Kino Babylon am Montag, den 6. Januar 2014 als Berlin-Premiere gezeigt. Hier der Trailer:



Im Programm von Unknown Pleasures, dem American Independent Film Festival in Berlin, das vom 01. bis 15. Januar 2014 im Kino Babylon in Berlin-Mitte laufen wird, stehen Filme, die formale wie inhaltliche Experimente wagen. Über einen Zeitraum von gut 14 Tagen werden dabei mehr als 20 Spiel- und Dokumentarfilme sowie einige Kurzfilme präsentiert.

Eigentlich kann man sich über einen Mangel an amerikanischen Filmen in unseren Kinos nicht beklagen. Die US-Blockbuster bestimmen das Programm der großen, modernen Multiplex-Kinozentren, die oftmals von amerikanischen Großkonzernen, wie beispielsweise UCI, betrieben werden. Ein wichtiger Teil des US-Kinos ist jedoch in Deutschland nur sehr lückenhaft präsent, denn die Independent Filmszene der unabhängigen Autoren und Filmemacher lässt sich schwer in das Mainstream Kino integrieren. Zu vage sind den Verleihern die Erfolgsaussichten an der Kinokasse, weshalb sie lieber gleich die Finger davon lassen.

Was geschieht also in diesem Fall mit kleineren Filmen, mit Arbeiten, die sich nicht so einfach in den allwöchentlichen Kinostart-Rhythmus integrieren lassen? Sie werden von Festival zu Festival gereicht, bekommen zahlreiche Auszeichnungen und erreichen dennoch nur ein Bruchteil des Publikums, um finanziellen Erfolg haben zu können. In einem solchen Umfeld ist die Frage, was die kleinen unabhängigen Kinos zeigen, heute vielleicht von größerer Bedeutung als je zuvor. Ebenso tragen Filmfestivals eine Verantwortung gegenüber Publikum, aber auch gegenüber den Filmemachern. Ansonsten würden die Filme nie auf der großen Leinwand gezeigt werden, für die sie eigentlich gemacht wurden. Sie fristen dann ein Schattendasein auf DVD in irgendwelchen Underground-Videotheken von denen es ebenfalls zunehmend weniger gibt.

Es ist deshalb Hannes Brühwiler hoch anzurechnen, dass es das Wagnis eingeht, mit dem Berliner Filmfestival Unknow Pleasures #6, Filme zu zeigen, die bisher keinen offiziellen Verleih haben. Zahlreiche Werke werden als Berlin-Premiere oder sogar als Deutschland-Premiere in den nächsten 14 Tagen nur im Babylon zu sehen sein. Sogar eine Internationale Premiere ist mit dem Film "i hate myself :-)" von Joanna Arnow darunter. Hier der Trailer:



Die Unknow Pleasures waren zwar nie ein strikt nach thematischen Kriterien organisiertes Festival, dennoch prägen in diesem Jahr eine ganze Reihe von Filmen das Programm, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit der Geschichte auseinandersetzen. So ist der diesjährige Eröffnungsfilm "THE IMMIGRANT" von James Gray, ein episches und bildgewaltiges Einwanderungsdrama. Hier der Trailer:



Geschichtliches und historisches trifft auch auf die beiden Spezialprogramm zu. „The Past Is Present“ zeigt eine Auswahl von Avantgarde-Filmen, darunter neue Arbeiten von Michael Almereyda und Nathaniel Dorsky, die auf unterschiedlichste Art Vergangenes in die filmische Gegenwart überführen. Dieser Prozess der Vergegenwärtigung trifft auch auf das zweite Programm zu, das den Filmen von Travis Wilkerson gewidmet ist. Sein Schaffen ist in Deutschland bis heute nahezu unsichtbar geblieben. Wilkerson, der unter Thom Andersen studiert hat, gelingt ein engagiert politisches Kino, dass nie die Form aus den Augen verliert oder in simple Didaktik verfällt. Seine Filme zeigen auf, wie ein anderes Kino aussehen könnte.

Um weitere Informationen zum Festival UP#6 zu erhalten empfehlen wird die Webseite www.unknownpleasures.de zu besuchen. Alle gezeigten Filme werden dort ausführlich beschrieben.

Unknow Pleasures #6
01.–16.01.2014
Babylon Mitte

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