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65. Emmy Awards und alternativer Fernsehpreis (Update)

Von den Primetime Emmy Awards bis zum alternativen Fernsehpreis in Köln.

Morgen, den 2. Oktober 2013, wird in Köln im Umfeld der Cologne Conference auch der 15. Deutsche Fernsehpreis in Köln verliehen, wie wir vorgestern ankündigten. Doch der in diesem Jahr federführende Sender Sat1 fühlt sich von den anderen Mitstreitern düpiert und wird die Übertragung der Aufzeichnung deshalb erst am Freitag, den 4.10.13, nach 22:15 Uhr ausstrahlen. Weitere Einzelheiten zu den Nominierten morgen im BAF-Blog.

Dagegen vergibt schon heute Abend, den 1. Oktober 2013, die Deutsche Akademie für Fernsehen bei einem Symposium im "„Filmforum NRW / Museum Ludwig" in Köln erstmals Auszeichnungen um den alternativen Fernsehpreis in 20 Kategorien. Inhaltlich geht sie damit auf Distanz zum Preis der großen TV-Sender. Die jeweils drei Nominierten wurden aus "vielen hundert" Einreichungen festgelegt. In der Sparte »Bester Schauspieler« wurden Fabian Hinrichs („Tatort: Der tiefe Schlaf“), Franz-Xaver Kroetz („Die Tote im Moorwald“) Devid Striesow („Blaubeerblau“), Robert Atzorn („Der Fall Jakob von Metzler“), Matthias Brandt („Polizeiruf 110: Eine mörderische Entscheidung“ und „Verratene Freunde “), Volker Bruch und Tom Schilling („Unsere Mütter, unsere Väter“), Lars Eidinger („Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen“) sowie Jan Josef Liefers („Der Turm“) nominiert. Ebenfalls so gut wie keine Übereinstimmung gibt es bei Dokumentation, Reportage und Fernsehjournalismus mit dem Deutschen Fernsehpreis.

U P D A T E
In der erweiterten Ansicht - im Link am Ende des Textes - haben wir das Ergebnis zu den DAfF-Gewinnern am 2.10.2013 nachgetragen. Insgesamt 26 Gewinner aus 20 Sektionen wurden mit den „deutschen Emmys“ im Kölner Museum Ludwig geehrt, deren Vorbild der amerikanische "Emmy" sein soll.


Jubiläumsverleihung der US-Emmy Awards.

Das Gegenstück zum Deutschen Fernsehpreis sind in den USA die Primetime Emmy Awards, die gerne so berühmt wären wie die Academy Awards - den Oscars - es dennoch nie geschafft haben über ihren eigenen Schatten zu springen.

Auch bei der 65. Preisverleihung, die am 22. September 2013 über die Bildschirme von CBS flimmerte, hatten die favorisierten Newcomer keine echte Chance ausgezeichnet zu werden, denn die Etablierten wie "Big Bang Theory", "Homeland" oder "Breaking Bad" sind die Gewinner der diesjährigen Emmys und somit alte Bekannte. Neue Plattformen wie Netflix wurden mit zuvor umjubelten Serien wie "House of Cards" "Game of Thrones" und "American Horror Story" kaum berücksichtigt. Sogar ein weiterer Serienneuling, der Sundance Channel mit Jane Campions Krimi-Serie "Top of the Lake", ging trotz sieben Nominierungen leer aus.

Bezeichnend war, dass echte Fans lieber auf dem Kanal AMC die vorletzte Folge von "Breaking Bad" verfolgten, als sich auf dem Konkurrenzsender CBS die Verleihung der Emmys 2013 mit Hollywood-Veteran Kevin Spacey, Michael Douglas und Matt Damon anzusehen. Die letzteren beiden räumten mit "Liberace" ab. Mit 23 Millionen Dollar war der Fernsehfilm so teuer wie manche Kinoproduktion. Er bekam am Abend drei Emmys, gewann zuvor aber bereits acht sogenannte Creative Emmys in Nebenkategorien. Steven Soderbergh führte Regie in dem bereits in Cannes gezeigten Liberace-Biopic "Behind the Candelabra", das vom Pay-TV-Sender HBO produziert wurde. Hier der Trailer:



In der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" gewann allerdings ganz überraschend Jeff Daniels für seine Leistung in der Serie "The Newsroom". Kaum jemand hatte zuvor damit gerechnet. Große Verlierer waren dagegen die langjährigen Emmy-Abräumern "Mad Men". Sie holten bei zwölf Nominierungen diesmal nicht eine einzige Trophäe. Dass viele Nominierungen kein Garant für viele Trophäen sind, musste auch die Miniserie American Horror Story: Asylum erleben. Das Team fuhr schlussendlich mit dem Creative Arts Emmy für die beste Tonbearbeitung nach Hause, zusätzlich konnte sich nur James Cromwell als bester Nebendarsteller durchsetzen. Eine magere Ausbeute für eine Nominierung in 17 Kategorien.

Die Gewinner:

• Outstanding Drama Series - „Breaking Bad
• Lead Actress In A Drama Series - Claire Danes, „Homeland
• Lead Actor In A Drama Series - Jeff Daniels, „The Newsroom
• Supporting Actor In A Drama Series - Bobby Cannavale, „Boardwalk Empire
• Supporting Actress In A Drama Series - Anna Gunn, „Breaking Bad
• Directing in a Drama Series - „House of Cards
• Writing in a Drama Series - „Homeland
• Outstanding Comedy Series - „Modern Family
• Lead Actor In A Comedy Series - Jim Parsons, „The Big Bang Theory
• Lead Actress In A Comedy Series - Julia Louis-Dreyfus, „Veep
• Supporting Actor In A Comedy Series - Tony Hale, „Veep
• Supporting Actress In A Comedy Series - Merritt Wever, „Nurse Jackie
• Writing in a Comedy Series - „30 Rock
• Directing in a Comedy Series - „Modern Family
• Outstanding Miniseries or Movie - „Behind the Candelabra
• Lead Actor In A Miniseries Or A Movie - Michael Douglas, „Behind the Candelabra
• Lead Actress In A Miniseries Or A Movie - Laura Linney, „The Big C: hereafter
• Supporting Actor In A Miniseries Or A Movie - James Cromwell, „American Horror Story: Asylum
• Supporting Actress In A Miniseries Or A Movie - Ellen Burstyn, „Political Animals
• Writing in a Miniseries or Movie - „The Hour
• Directing in a Miniseries or Movie - „Behind the Candelabra
• Choreography - „Dancing With the Stars
• Outstanding Variety, Music Or Comedy Series - „The Colbert Report
• Writing in a Variety, Music Or Comedy Series - „The Colbert Report
• Directing in a Variety, Music Or Comedy Series - „Saturday Night Live

Link: www.emmys.com
Quellen: Spiegel | Süddeutsche | Serienjunkies | ProSieben | Taz | filmecho


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