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Gedenken zum Totensonntag 2012 (Nachträge)

Zweiter Teil mit Nachträgen 2012.



Auch in diesem Jahr mussten wir nach unserer ersten Ausflistung zum Totensonntag 2012 weitere Verluste beklagen und von fünf liebgewonnenen Prominenten im Dezember Abschied nehmen. Darunter von zwei Schauspieler am Heiligen Abend. Aus technischen Gründen haben wir die Beschreibungen zu diesen Personen hier in einem extra Eintrag aufgelistet. Die komplette Liste der Verstorbenen 2012 finden Sie unter: diesem Link hier.

N A C H T R Ä G E
Jeroen Willems 3. Dezember 2012
Dave Brubeck 5. Dezember 2012
Ravi Shankar 11. Dezember 2012
Kristina Böttrich-Merdjanowa 19. Dezember 2012
Charles Durning 24. Dezember 2012
Jack Klugman 24. Dezember 2012
Annelie Thorndike 26. Dezember 2012

Jeroen Willems 3. Dezember 2012
Mit nur 50 Jahren verstarb der niederländische Film- und Theaterschauspieler Jeroen Willems bei Proben an einer Herzattacke. Willems war bei einer Probe für die Gala zur 125-Jahr-Feier des Amsterdamer Theaters Carré zusammengebrochen und starb im Krankenhaus an den Folgen eines Herzstillstandes. Jeroen Willems wurde 1962 im Maastricht geboren, wo er an der Theaterakademie Schauspiel studierte. Seine Karriere begann er in der Theatergroep Hollandia. In Wien hatte er u.a. am Schauspielhaus gespielt, wo sein Solo "Zwei Stimmen" gezeigt wurde. Bei den Salzburger Festspielen war er u.a. in Heiner Müllers "Quartett" und in "Der Fall der Götter" zu sehen. Auch bei Produktionen von Christoph Marthaler - etwa "Schutz vor der Zukunft" - war er mehrfach zu sehen. An den Münchner Kammerspielen spielte er u.a. den Bayernkönig "Ludwig II.". Willems spielte auch in TV-Serien wie "Cop vs. Killer" und Filmen wie "Oceans Twelve" von Steven Soderbergh. Laut der Tageszeitung "de Volkskrant" gibt es bereits abgedrehte Folgen von zwei Fernsehserien sowie zwei Spielfilme, in denen er mitgewirkt hat, die 2013 gezeigt werden sollen. Jeroen Willems wurde in Holland mehrfach als bester Theater- und Filmschauspieler geehrt und galt als einer der wichtigsten Schauspieler seiner Generation.

Dave Brubeck 5. Dezember 2012
Der Jazz-Pianist Dave Brubeck starb einen Tag vor seinem 92. Geburtstag an Herzversagen. Brubeck hatte unter anderem mit Stücken wie "Take Five" Weltruhm erlangt und mit seinen Platten Millionenauflagen erzielt. Er komponierte häufig in ungewohnten Taktarten. Weitere Stücke Brubecks: "InYour Own Sweet Way" oder "The Duke". 1961 nahm er mit Louis Armstrong, Jon Hendricks, Dave Lambert, Annie Ross und Carmen McRae Stücke des Musicals "The Real Ambassador" auf und gab ein Konzert an der Berliner Mauer. Brubeck wurde zahlreich geehrt. So erhielt er 1996 in einer international ausgestrahlten Grammy Awards Show den Ehrenpreis für sein Lebenswerk und einen Stern auf dem "Hollywood Walk of Fame". US-Präsident Obama ehrte ihn 2009 mit dem Preis des Kennedy Centers. Als Erinnerung an den großen Künstler bleiben neben seiner Musik zahlreiche Filmaufnahmen seiner Konzerte auf DVD sowie den Dokumentarfilm "In His Own Sweet Way" von Bruce Ricker aus dem Jahre 2010.

Ravi Shankar 11. Dezember 2012
Der indische Musiker und Sitar-Maestro Ravi Shankar verstarb im Alter von 92 Jahren in einem Krankenhaus im kalifornischen San Diego. Der dreimalige Grammy-Gewinner machte indische Musik im Westen populär und beeinflusste zahlreiche Bands. Shankar brachte George Harrison von den Beatles das Sitar-Spielen bei und trat 1969 auf dem legendären Woodstock-Festival auf. Er war der Vater der Sitar Spielerin Anoushka Shankar und der Soul- und Jazzsängerin Norah Jones. Der Weltstar wandte sich erst mit 17 Jahren der Musik zu. Sieben Jahre lang ging er bei Sitar-Meister Allauddin Khan in die Lehre. Mit der Sitar trat er schließlich einen Siegeszug um die Welt an. Bereits in den 50er Jahren tourte er durch Deutschland, Großbritannien und die USA. Mehrfach trat Shankar in der New Yorker Carnegie Hall auf. Daneben schrieb er Musik für etliche Filme, darunter für das Epos "Gandhi", was ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte.

Kristina Böttrich-Merdjanowa 19. Dezember 2012
Die Schöpferin des Vorspannes der ARD-Krimireihe "Tatort" erlag im Alter von 79 Jahren einer langen schweren Krankheit. Die Grafikerin schuf den seit 40 Jahren verwendeten Trailer mit zwei Augen, eingerahmt von einem Balken sowie einem Fadenkreuz mit psychedelischem Wellenmuster. Das ganze unterlegt mit Musik von Klaus Doldinger. Die Namensnennung im Abspann blieb ihr allerdings ebenso verwehrt wie nachträglich mehr Geld als Urheberin des Markenzeichens. Gegen Til Schweiger, dem der Vorspann nicht gefällt und unter dessen Regieführung im März 2013 ein Tatort gesendet wird, konnte sie sich jedoch noch erfolgreich durchsetzen.

Charles Durning 24. Dezember 2012
Der US-Schauspieler, der als Verehrer von Dustin Hoffman im Klassiker "Tootsie" bekannt wurde, verstarb am Heiligen Abend im Alter von 89 Jahren. Charles Durning war vor allem auf Nebenrollen abonniert. Er begann auf dem Broadway und ging dann zum Film, wo er unter anderem in "Der Clou", "Fesseln der Macht", oder "O' Brother, Where Art Thou?", einer Mississippi-Odyssee der Coen-Brüder aus dem Jahr 2000 mitspielte.

Jack Klugman 24. Dezember 2012
Am Heiligen Abend verstarb auch der US-Schauspieler Jack Klugman im Alter von 90 Jahren in Los Angeles. Klugman wurde vor allem durch seine Rolle als Gerichtsmediziner in der Fernsehserie "Quincy" sowie als Sportreporter Oscar in der Sitcom "Männerwirtschaft" ("The Odd Couple") bekannt. Die Rolle brachte ihm zwei Emmys ein. Einen weiteren Emmy bekam er für die TV-Show "The Defenders". Aufgrund von Kehlkopfkrebs verlor er in den 1980er Jahren vorübergehend seine Stimme. Nach seiner Rehabilitation kehrte er 1993 mit dem Stück "Three Men on a Horse" auf die Bühne zurück.

Annelie Thorndike 26. Dezember 2012
Die DDR-Regisseurin und langjährige Präsidentin der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche verstarb am zweiten Weihnachtsfeiertag im Krankenhaus von Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) nach kurzer Krankheit. Sie wurde 87 Jahre alt. Sie galt als eine der wichtigsten Dokumentarfilmerinnen der DDR. Für ihre filmischen Verdienste wurde Thorndike mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Lenin-Orden in Moskau als Co-Regisseurin der Defa-Werke "Das russische Wunder" und "Du und mancher Kamerad". Nach der Wende zog sie sich aus der Filmbranche zurück und lebte in Bansin auf der Ostseeinsel Usedom.

Quellen: Wikipedia | Tagesspiegel | Blickpunkt:Film | Welt | Spiegel | Golem | 3Sat

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