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Wieder Aufwind am Deutschen Videomarkt

Bundesverband Audiovisuelle Medien sieht steigenden Absatz bei Video-Discs.



Keine Krise am Deutschen Videomarkt, sondern gefestigt auf hohem Niveau.

Während die Besucherzahlen in den Kinos stagnieren, vor allem aber der Absatz von Audio CDs starke Einbußen erleidet und somit die Musikindustrie - trotz steigender Musikdownloadzahlen - weiter über angebliche Umsatzeinbußen stöhnt, sieht der Bundesverband Audiovisuelle Medien (bvv) zurzeit keine Krise. Vielmehr sei der Videomarkt auf hohem Niveau gefestigt, ließ der Verband verlauten.

Neueste Erhebungen zeigen, dass vor allem Frauen an DVD-Videos interessiert sind. Der deutsche Buchhandel, der in diesem Segment zunehmend aktiv wird, freut sich über steigenden Absatz. Auch die hochauflösende Blu-ray Disc, die immer beliebter wird, trägt zu den positiven Absatzzahlen mit bei.

Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 382 Mio. Euro aus dem Verkauf und der Vermietung von filmischen Inhalten im ersten Quartal konnte die deutsche Videobranche an das zweithöchste Allzeitergebnis des Vorjahres (384 Mio.) anknüpfen. Während der Videokaufmarkt einen leichten Umsatzrückgang von unter einem Prozent verzeichnete (312 gegenüber 314 Mio. Euro), konnte der Verleihmarkt nach Jahren ständigen Abschwungs mit 71 gegenüber 70 Mio. Euro erstmalig wieder steigende Umsätze verzeichnen.

Der Verkaufsmarktumsatz in Höhe von 312 Mio. Euro wurde zu etwa drei Vierteln (74 Prozent) durch den Absatz von DVDs generiert. Zu mehr als einem Viertel (26 Prozent) haben dabei die beiden neueren Formate Blu-ray Disc und Blu-ray 3D mit 71 Mio. Euro Umsatz (plus 29 Prozent) sowie die Onlineverkäufe mit 11 Mio. Euro (plus 57 Prozent) beigetragen.

Oliver Trettin, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbandes Audiovisuelle Medien: „Wir erwarten in diesem Jahr erstmalig einen Online-Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro, wobei uns bewusst ist, dass die Online-Nutzung zu Verschiebungen innerhalb der Auswertungskaskade führt.“

Die weiterhin rasant ansteigende Nachfrage nach Online-Inhalten belegt jedoch deutlich die ansteigende Attraktivität und Nutzung der legalen Internet-Geschäftsmodelle. Wer auf der Suche nach legalen Angeboten ist, wird bei nunmehr weit mehr als 30 legalen Plattformen auch schnell fündig. Für illegalen Konsum gibt es daher keine Rechtfertigung. Die Schutzbehauptung einiger Politiker und vieler Konsumenten, es stünden keine geeigneten Geschäftsmodelle zur Verfügung, kann schon lange nicht mehr als Ausrede herhalten.“


Die Kinobetreiber blicken auf die aktuellen Umsatzzahlen allerdings aus einem ganz anderen Blickwinkel, denn die Kinolust bei jungem Publikum sinkt dramatisch, schrieben wir in zwei Berichten des BAF-Blogs am 18. Mai 2012 und am 5. Mai 2012.

Vor einigen Jahren noch lockten Action-Filme scharenweise Jugendliche in die Kinos. Mittlerweile hat die neue junge Internet-Generation plötzlich ganz andere Interessen gefunden und bleibt dem Kino immer häufiger fern. Dafür hat die ältere Generation ab 50 aufwärts wieder die Liebe zum Film entdeckt. Auch die ganz jungen Kiddies, die sich an den 3D Animationen im Kino erfreuen, halten die Besucherzahlen noch relativ stabil.

Einerseits werden also Filme häufiger zu Hause auf den zunehmend beliebter werdenden großen Heimkino-Flachbildschirmen gesehen und seltener im Kino. Andererseits ist aber auch bundesweit ein Trend zu einer immer größeren Anzahl an Filmfestivals zu erkennen, auf denen Autorenfilmer und das Independent Kino verstärkt präsentiert werden. So wird auch die KULTURSTADT Weimar, die sogar als Begründer des Bauhauses gilt, bald ein eigenes Filmfestival veranstalten. Das 1. Weimarer Filmfestival Trekolour, das vom 18.-22 Juli 2012 stattfindet, wird das Werk von Andreas Dresen würdigen.

Außerdem sind Festivals ein Ersatz für die in einigen Landstrichen mittlerweile ausgestorbenen kleinen Kiezkinos und zum Teil auch eine Alternative für kommunale Off-Kinos, die oft nicht über die finanziellen Mittel verfügen, digital aufzurüsten. Dazu mehr in einem Gastartikel des Weser Kuriers, der bei uns im BAF-Blog vor zwei Tagen am 24. Juni 2012 erschienen war.

Näheres über den Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (bvv) erfahren Sie in der erweiterten Ansicht des Textes.

Link: www.bvv-medien.de
Quellen: Blickpunkt:Film | filmecho | BVV

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