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Epische Erzählformen im TV - Besser als Kino? (Update)

Symposium in Köln: Fachveranstaltung des Filmbüros NW am 9.12.2011



Unser BAF-Blog informiert vornehmlich über Veranstaltungen rund um Berlin. Doch es gibt Ausnahmen, wie im nachfolgenden Fall, an dem der Münchner Regisseur Christoph Hochhäusler, Mitherausgeber der Filmzeitschrift Revolver und der in Berlin lebende Filmemacher Christian Petzold bei einer Veranstaltung des Filmforums NW in Köln teilnehmen sollen. Im Jahre 2010 hatten beide Regisseure zusammen mit dem ebenfalls Münchner Regisseur Dominik Graf, über den wir anlässlich einer Grimme Preisverleihung in Berlin am 27. November 2011 berichteten, das ARD Filmprojekt "Dreileben" gestartet, das beim Deutschen Fernsehpreis 2011 in der Kategorie »Besondere Leistung Fiktion« einen Sonderpreis erhielt.

BESSER ALS KINO?
Das Kino hat einen Teil seiner künstlerischen Vorreiterrolle zumindest für das „ältere“ Publikum ab dreißig verloren. An seine Stelle sind in den letzten Jahren hochinnovative, fiktionale Serien getreten, die nicht nur im Fernsehen stattfinden, sondern vor allem auch im „Heimkino“ via DVD/Blu-ray und Internet. Der Erfolg epischer Erzählformen in modernen Fernsehserien werden deshalb zunehmend als Chancen und neue Herausforderungen für deutsche Filmemacher gesehen.

Ausgerechnet in den USA und Großbritannien sind aus der früher künstlerisch eher verpönten Gattung der Serie in den letzten Jahren einige der mutigsten Impulse für neues filmisches Erzählen ausgegangen. Serien wie „The Wire“, „Lost“ oder „Breaking Bad“ feiern überwältigende Erfolge sowohl in den Feuilletons als auch beim modernen, anspruchsvollen Publikum. Die deutsche Filmproduktion hinkt hinter dieser Entwicklung bislang her - von einigen zaghaften Versuchen abgesehen.

Es gibt kaum einen renommierten Kinoregisseur, der derzeit nicht die künstlerischen Möglichkeiten und narrativen Formen der Fernsehserien auslotet. Der Erfolg neuer Erzählformen in dieser Gattung eröffnet ein Maß an Experimentierfreiheit, das im Kino selbst Starregisseuren wie Martin Scorsese oder Steven Spielberg kaum noch möglich ist. Einige der besten Autoren in den USA arbeiten längst primär für diese Produktionen.

Welche inhaltlichen Chancen bietet das epische Erzählen in der Serie? Warum werden Geschichten von komplexer Tiefe vom Publikum so gut angenommen? Wodurch unterscheiden sich die internationalen Inhalte von denen der deutschen Serien? Wie wird sich das Erzählen auch in Deutschland ändern und welche Chancen bietet dies den deutschen Filmemachern?

Das Filmbüro wird mit dem Symposium „Besser als Kino?“ diese Entwicklungen analysieren und Perspektiven der deutschen Filmemacher im Markt aufzeigen. Leider hat Christian Petzold kurzfristig abgesagt, nachdem diese Zeilen schon geschrieben waren. An seiner Stelle wird Frank Tönsmann, Redakteur des WDR von "Im Angesicht des Verbrechens" und "Dreileben" einspringen. Ihm zur Seite stehen Peter Nadermann, Redakteur ZDF Enterprises und Benjamin Benedict, Produzent von teamWorx Potsdam. Am späten Nachmittag wird darüber hinaus Dr. Ronald Gräbe, Produzent von Odeon Film München, (eine der größten unabhängigen Produktionsfirmen für Fernsehen und Kino), einen Vortrag zum Otto-Meissner-Serienwettbewerb halten. Außerdem steht anschließend Vince Gilligan, der Drehbuchautor von "Akte X" und "Breaking Bad", für ein Interview über Skype zur Verfügung.

N A C H T R A G
Mit der Serie "Breaking Bad" und dem Begriff Filmdramaturgie und Medienästhetik setzt sich auch ausführlich die neue Blog-Seite "Kino-Glaz" der Hochschule für Film- und Fernsehen “Konrad Wolf” in Potsdam-Babelsberg (HFF) auseinander. Dort werden nun regelmäßig Texte über Film, Filmdramaturgie und Filmästhetik veröffentlicht, wie uns Frau Eva-Maria Fahmüller von der Master-School-Drehbuch postete.

Symposium „Besser als Kino?“
Freitag, 9. Dezember 2011
10:00 bis ca. 18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Filmforum NRW / Museum Ludwig
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln

Eintritt: Euro 10,-
Freier Eintritt für Mitglieder des Filmbüro NW, Studierende und Journalisten
ANMELDUNG unter: info@filmbuero-nw.de

Eine Veranstaltung des Filmbüro NW
Filmbüro NW e.V.
Im MediaPark 7
50670 Köln
Tel.: 0221 / 94 99 2697
Link: www.filmbuero-nw.de

In der erweiterten Ansicht haben wir das aktualisierte Programm eingestellt. "Epische Erzählformen im TV - Besser als Kino? (Update)" vollständig lesen

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