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Berliner Filmhochschule beim Filmfest Oldenburg vertreten (UPDATE)

18. Independent Filmfest Oldenburg findet vom 14.-18. September 2011 statt.



Während in Berlin zurzeit nur ein paar weniger bedeutende, lokale und relativ kleine internationale Filmfestivals um die Gunst der Besucher buhlen, richten sich in Niedersachsen die Augen der Profis unter den Filmemachern auf das 18. Independent Filmfest in Oldenburg, das vom 14.-18. September 2011 stattfindet. Das Internationale Filmfest Oldenburg zählt neben dem International Film Festival Rotterdam und dem Festival Internacional de Cine de Gijón zu den wichtigsten Festivals für unabhängiges Kino in Europa. Es findet jährlich an fünf Tagen in der zweiten Septemberwoche in der norddeutschen Stadt Oldenburg statt, nur knapp 50 Kilometer von der Hansestadt Bremen entfernt. Schwerpunkt des Festivals liegt auf amerikanischen Independentfilmen, die mehr als die Hälfte der gezeigten Produktionen stellen. Aber auch die Deutsche Film- und Fernsehakademie (dffb) aus Berlin ist unter den Wettbewerbs-Kandidaten in Oldenburg vertreten.

Eine weitere Besonderheit des Filmfestes Oldenburg ist der »German Independence Award«, der nicht von deutschen Branchenkollegen, sondern von einer internationalen Jury vergeben wird. Präsident der Jury ist in diesem Jahr Matthew Modine, unterstützt wird er von: Filmemacher Radley Metzger ("Die Katze und der Kanarienvogel"), der sich nicht zuletzt mit Porn Chic in den Siebziger Jahren einen Namen machte; derm koreanischen Regisseur und Kameramann Soopum Sohn; der Verleihexpertin Ildi Toth Davy (Altadena Films), die als Vertriebsassistentin bei Carolco einst den Überraschungserfolg von "Rambo" miterlebte; sowie Matteo Lovadina, der Anfang des Jahres seine eigene Weltvertriebsfirma Reel Suspects in Paris gründete.

Revertigo official trailer from Filmfest Oldenburg on Vimeo.


Für den dreieinhalb Minuten langen Filmfesttrailer REVERTIGO konnte mit Deborah Kara Unger einer der ausdruckstärksten Hollywooddarstellerinnen gewonnen werden. Festivalleiter Torsten Neumann übernahm erstmalig auch die Regie dieses Filmes, der große Kinovorbilder wie Hitchcocks „Rebecca“ und „Vertigo“, ebenso wie Flemings „Vom Winde verweht“ liebevoll zitiert und auf die „Übermorgenstadt“ Oldenburg adaptiert. (sollte der Trailer bei uns nicht starten, bitte Pop-Up zulassen oder auf der Vimeo-Seite anschaun.)

Als Eröffnungsfilm des Festivals wird die Weltpremiere: „Kein Sex ist auch keine Lösung“ von Torsten Wacker beim 18. Filmfest Oldenburg gezeigt und weiht zugleich einen neuen Spielort ein: Erstmals wird der Eröffnungsfilm in Oldenburgs EWE-Sportarena präsentiert, die zum Kino umfunktioniert ein Fassungsvermögen von 1200 Zuschauern hat.
Torsten Wackers Eröffnungskomödie „Kein Sex ist auch keine Lösung“ basiert auf dem Bestsellerroman der Hamburger Autorin Mia Morgowski aus dem Jahr 2008. In ihrem Überraschungserfolg gelingt es der Autorin, die komischen Missverständnisse zwischen Mann und Frau mit erfrischendem Humor zu entlarven. Regisseur Torsten Wacker beweist in seinem Film, dass er genau der richtige Mann für diese witzig-überdrehte Beziehungskomödie ist.

Im Rennen um den German Independent Award hat das Internationale Filmfest Oldenburg vier Filme bekannt gegeben, die dieses Jahr aus den deutschsprachigen Ländern für die Auszeichnung "Bester Deutscher Film" gegeneinander antreten werden:

Atmen: Der österreichische Schauspieler Karl Markovics, der die Hauptrolle im 2007 mit dem Oscar prämierten "Die Fälscher " spielte, hofft neben dem Preis des German Independent Award auch auf eine Einladung zur Verleihung der Acedemy Awards 2011: Sein Regiedebüt "Atmen" ist Österreichs Kandidat für den Oscar als Bester nicht-englischsprachiger Film. Seine Weltpremiere feierte "Atmen" in der diesjährigen Quinzaine des réalisateurs in Cannes, wo er mit dem Preis der Europa Cinemas prämiert wurde. Auf dem Sarajevo Film Festival wurde "Atmen" anschließend als bester Film prämiert. Karl Markovics zeigt ein außergewöhnliches Stück Sozialrealismus: Der neunzehnjährige Roman Kogler (Thomas Schubert) steht kurz vor seiner möglichen vorzeitigen Haftentlassung aus der Jugendstrafanstalt hat jedoch schlechte Karten - verschlossen, einzelgängerisch, ohne familiären Anschluss, scheint er für eine Sozialisierung unfähig. „Atmen“ kommt an 08.12.2011 im ThimFilm Verleih in die deutschen Kinos.

Headshots: Regisseur, Cutter und Autor Lawrence Tooley hat sich seinen ersten Langfilm gewagt. Marianne (Loretta Pflaum), eine Berliner Fotografin Mitte dreißig, arbeite in einer Modelagentur und muss erkennen, dass ihr Leben in der Szene der Kreativen und Erfolgreichen an einen Endpunkt gelangt ist. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist und kurz nach einem Shooting ein Model stirbt, gerät alles aus den Fugen. Headshots ist ein Film über die Selbsterkenntnis, falsche Liebe und scherzhafte Wahrheiten.

Der Brand: Regisseurin Brigitte Maria erzählt die Geschichte der 35jährigen Judith, die auf dem Nachhauseweg einer Party vergewaltig wird. Sie erzählt von einer jungen Frau (Maja Schöne), die nach einer Vergewaltigung den Täter (Wotan Wilke Möhring) vor Gericht bringen will, jedoch sowohl bei den Behörden als auch in ihrem Umfeld auf Widerstand stößt. Sie wehrt sich mit allen Mitteln dagegen, das die Tat ihr leben verändert. Doch die zerstörerischen Folgen der Vergewaltigung dringen sukzessive in ihr Leben. „Der Brand“ ist eine intensive Begegnung mit einer Frau, die mehrfach sexuelle Gewalt erlitten hat. Kinostart ist der 27.10.2011 im Zorro Film Verleih. Beim Max-Ophüls Festival bereits preisgekrönt und unlängst mit dem Preis für die beste Regie beim World Filmfest in Montréal gekürt, wie wir am 7.9.2011 im BAF-Blog berichteten.

Dr. Ketel: Gewinner des mit 4.000 Euro dotierten "German Independence Award". Der DFFB-Abschlussfilm von Anna & Linus de Paoli spielt in einer nahen Zukunft, in der das Gesundheitswesen für den Normalbürger zu teuer geworden ist. In einer Schattenwelt aus privaten Sicherheitsunternehmen und Medikamenten-Schwarzmarkt ist auch der Philanthrop Dr. Ketel unterwegs. Dicht auf seinen Fersen: die rätselhafte Louise, für deren Rolle man niemanden geringeres als Amanda Plummer gewinnen konnte.
UPDATE:
In der Jurybegründung heißt es: "Ein Film, der sich traut, das Filmemachen mit einer schieren Abenteuerlust zu erkunden und sich dabei nicht scheute, Grenzen von Erzählkonventionen des Kinos zu erweitern."

Das Publikum wählte HAPPY NEW YEAR zum besten Film. Regisseur K. Lorrel Manning und sein Darsteller Michael Cuomo nahmen den „German Independence Award – Publikumspreis“ von Peter Göttelmann, Marketingleiter EWE Oldenburg, entgegen. Mit Michael Cuomo in der Hauptrolle als schwer traumatisierter Afghanistan-Rückkehrer zeigt HAPPY NEW YEAR mitreissend und berührend, dass die tiefsten Wunden des Krieges in der Seele liegen. Der von der EWE AG gesponserte Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Regisseur Markus Engel konnte für seinen Film DER LETZTE GAST von der Kurzfilm-Jury mit Arthur Brauss, Pia Marais und Frank Fokke Eden den Preis für den Besten Kurzfilm entgegennehmen. „Der Film entwickelt eine Atmosphäre der Authentizität, die die Zuschauer in die Geschichte hineinzieht und jede ihrer Wendungen gespannt verfolgen lässt“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Eine besondere Erwähnung erhält 15 SUMMERS LATER von Pedro Collantes.

Link: www.filmfest-oldenburg.de
Quellen: Filmfest Oldenburg | Blickpunkt:Film | Filmzeitung


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