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Berlin Art Summer 2011 - BASED IN BERLIN (update)

Ab 8. Juni tägliche Events im Berliner Atelierhaus Monbijoupark.



Vom 8. Juni bis 24. Juli zeigt BASED IN BERLIN Arbeiten von rund 80 Künstlern, die in Berlin leben und arbeiten. Die Ausstellungen, die an fünf Locations stattfinden, umfassen alle zeitgenössischen Kunstpraktiken von Malerei und Zeichnung über Skulptur, Fotografie, Film und Video, von Textarbeiten und Performances bis zu Installationen. Wesentlicher Teil der Ausstellung ist ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Screenings, Performances, Workshops und Debatten.

Berlin hat sich seit dem Mauerfall zu einem der weltweit wichtigsten Produktionsorte für Gegenwartskunst entwickelt. Der Ruf Berlins als kreative, weltoffene und dynamische Stadt zieht ungebrochen viele Künstler aus dem In- und Ausland in die Hauptstadt. Die Ausstellung erzeugt eine räumliche und zeitliche Konzentration künstlerischer Aktivitäten der Stadt und macht sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

"BASED IN BERLIN" zeigt im Atelierhaus Monbijoupark an der Oranienburger Straße 77 in 10178 Berlin und an vier weiteren Standorten Arbeiten von „emerging artists“, die in den letzten fünf Jahren in Erscheinung getreten sind. Die Austellung wird realisiert von der Kulturprojekte Berlin GmbH und gilt als Leistungsschau der Kunstszene Berlin, die ursprünglich auf Wunsch von Klaus Wowereit, Berlins Regierenden Bürgermeister, in einer neu zu schaffenden Kunsthalle am Humboldt-Hafen hätte stattfinden sollen.

Sechs Wochen lang werden in einer temporären Schau vornehmlich junge Künstler von den fünf Kuratoren Angelique Campens, Fredi Fischli, Magdalena Magiera, Jakob Schillinger und Scott Weaver vorgestellt. Auf die offene Ausschreibung hin waren immerhin 1.250 Mappen eingesendet worden. Voraussetzung für die Auswahl war es, dass die Künstler ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben und dass sie innerhalb der letzten fünf Jahre als Künstler „sichtbar“ wurden. Das heißt auch, dass keinesfalls nur junge Künstler dabei sind – sondern, dass man durchaus auch noch mit 80 plötzlich bekannt werden könne.

Es gab aber inzwischen auch bereits Kritik an den Auswahlkriterien, wenn nur 80 bereits bekannte "emerging artists" ausstellen dürfen und Tausende von Künstlerinnen und Künstler, die dem "open call" gefolgt waren, sich nicht auf ein rationales und transparentes Auswahlverfahren verlassen konnten, schreibt der Berufsverband Bildener Künstler (bbk berlin e.V.).

Von den bereitgestellten 1,5 Millionen Euro fließen 700.000 Euro in die Umsetzung der Kunstwerke, 360.000 Euro sind für die Architektur veranschlagt (inklusive Auf- und Abbau), 130.000 Euro stehen den Kuratoren zur Verfügung, der Rest fließt in Kommunikation und Webseite unter: www.basedinberlin.com.

Das leerstehende, zum Abriss bestimmte Atelierhaus im Monbijoupark in Berlin-Mitte, das der Bezirk kurzfristig für eine Zwischennutzung zur Verfügung gestellt hat, wird der zentrale Ausstellungsort und steht bis zur Eröffnung auch als Produktionsort für die ausstellenden Künstler zur Verfügung. Ab 8. Juni ist das Haus täglich von 12 bis 24 Uhr geöffnet. Jeden Abend finden hier begleitende Veranstaltungen statt. Darüber hinaus wird die Ausstellung auch an folgenden Orten zu sehen sein: KW Institute for Contemporary Art, Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Neuer Berliner Kunstverein n.b.k. und Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur.

Klaus Biesenbach einer der Berater der Austellung und Gründer der Kunstwerke (KW) und der Berlin Biennale, heute Medien-Chef im MoMA in New York erklärte der Berliner Morgenpost:
„Mein Rat an Berlin war, lasst euch ein auf ein Experiment und macht eine Bestandsaufnahme der Szene. Wer sind die Künstler der Stadt, wie arbeiten sie? Und lasst sie Neues produzieren! Vielleicht führt diese Ausstellung dann den Beweis, dass Berlin gar keine Kunsthalle mehr braucht.“
Improvisierte Ausstellungen wie diese haben den Vorteil, dass am Ende manchmal Dinge herauskommen, die man nicht erwartet hätte.

(U P D A T E)
Tatsächlich waren wir beim Presserundgang am 7. Juni darüber erstaunt, wie viele Multimedia Objekte und großflächige Videoinstallationen aus Berlin gezeigt werden. Klassische Kunst in Form von Bildern werden bei dieser Präsentation immer mehr durch kritische, manchmal sogar satirisch wirkende Videokunst abgelöst.

Im Bunker unter dem Monbijoupark zeigt der türkische Künstler Köken Ergun ein Video Triptychon im Stil eines klassisch, christlichen Altarbildes mit drei nebeneinander befindlichen, großflächigen Leinwänden, auf denen er türkisch-muslimische Hochzeitsfilme projiziert. Im Untergeschoss der Kunstwerke in der Auguststraße sind es dagegen zwei nicht minder große Leinwände, die sich im gefühlten 10 Meter großen Abstand gegenüber stehen. Auf beiden Leinwänden tanzen entschleunigte Technojünger. In der Mitte dazwischen wabert lautstark eine völlig entfremdete elektronische Musik von Simon Denny, die den Raum orchestral einhüllt. Auch Akim und Jeremy Shaw widmen sich den Jugendlichen, ihrer Music, ihrem Trance, ihrem Alkohol und ihren Graffitis, die sie nachts auf Zügen sprühen und die tagsüber dann wieder beseitigt werden.

Links: www.basedinberlin.com | www.berlinerkuenstler.de
Quellen: Monopol | Based in Berlin | Morgenpost | Kulturprojekte


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