Nach Verlusten "MySpace" jetzt mit Videoportal
Entlassungen und Neuausrichtung bei Murdochs sozialem Netzwerk.
Während die Stimmung bei Murdochs Abosender Sky wegen steigender Abozahlen und sinkender Verluste gut ist, herrscht Trübsal bei Murdochs MySpace. Noch vor dem Kauf des Sportsenders Premiere und Umwandlung zu Sky im Jahre 2009, übernahm Rupert Murdoch das social network MySpace im Jahre 2005 für 580 Millionen Dollar. Damals war das von Mark Zuckerberg im Jahr zuvor gegründete soziale Netzwerk Facebook noch relativ unbekannt, während MySpace sich in der Music Community schon reger Beliebtheit erfreute und eine Super-Plattform war, um eigene Musik zu vermarkten. Doch das genau war der entscheidende Fehler, sich nur auf eine Zielgruppe auszurichten, während Facebook jede Gruppierung ansprach und MySpace in der Nutzeranzahl heute um ein vielfaches übertrifft. Doch je mehr Nutzer, desto mehr Werbung ist möglich und dadurch steigen die Verdienstchancen für den Betreiber. Bei Facebook zählt man inzwischen 550 Millionen Freunde, während MySpace derzeit nur noch 63 Millionen Nutzer verzeichnet. Innerhalb der letzten vier Wochen sind MySpace 10 Millionen Mitglieder abhanden gekommen, berichtete die britische Tageszeitung The Telegraph Ende März.
Trotz Erfolgskurs: "Aus" für Murdochs MySpace Deutschland.
Es sind nur knapp 600 Kilometer, die die Firmensitze der beiden sozialen Netzwerke voneinander trennen. Doch während bei Facebook im kalifornischen Palo Alto gerade Hochstimmung herrscht, geht es bei MySpace in Beverly Hills bergab. Fast jeder zweite der weltweit etwa 1100 Mitarbeiter wird entlassen, darunter alle 30 Beschäftigten in Deutschlandzum 28. Februar, kündigte Firmenchef Mike Jones am 11. Januar 2011 in den USA an, wie der Tagesspiegel hier am darauffolgenden Tag berichtete. Im Zuge des Umbaus wird die für MySpace Deutschland zuständige Fox Interactive Media Germany GmbH zu Ende Februar geschlossen. Auch das Geschäft in Großbritannien und Australien ist von der Sparaktion betroffen.
Mit schlankeren Strukturen solle „ein klarer Weg zu dauerhaftem Wachstum und Rentabilität“ beschritten werden. „Ich bedauere die Entscheidung von MySpace sehr, den Geschäftsbetrieb in Deutschland einzustellen“, sagte Joel Berger, Managing Director Fox Interactive Media Germany GmbH und verantwortlich für MySpace Deutschland. Das Geschäft in Deutschland war nach Unternehmensangaben seit zwei Jahren profitabel.
Das neue Management unter Jones soll bis Juni Zeit bekommen haben, das Geschäft zumindest operativ auf einen grünen Zweig zu bringen. Der Umbau hat bereits begonnen und MySpace öffnet sich neben der Musikbranche auch dem Filmbereich. Unter einer Betaversion gibt es jetzt den Bereich Filmtrailer, Videos, Games und Events bei MySpace. Leider ähnelt das doch alles wieder den Clips auf YouTube. Der zum Google gehörende Videoableger will auch zunehmend professioneller werden und umwirbt ebenfalls die Hollywood Filmkonzerne. Gewinnchancen hat wahrscheinlich nur derjenige, der mit besseren Innovationen im Web aufwarten kann. Unter dem noch eher mageren Angebot haben wir zumindest mit einem Wim Wenders Trailer aus dem Arsenal Filmverleih großes Kino bei MySpace Video entdeckt, den wir hier als Beispiel einbinden.
Au Revoir Taipeh
Großes Kino | Myspace Video
Der Rückzug von MySpace aus dem deutschen Markt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Online-Werbemarkt in Deutschland ein exorbitantes Wachstum verzeichnet. Nach den gerade vorgelegten Zahlen von Nielsen Media Research über den Werbemarkt 2010 legte der Online-Bereich mit einem Plus von 34,8 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro überproportional zu. Insgesamt wuchsen dabei die Werbeumsätze um elf Prozent auf 25 Milliarden, angeführt vom Fernsehen (elf Milliarden Euro, plus 16,2 Prozent), den Zeitungen (5,4 Milliarden Euro, plus 1,1 Prozent), den Zeitschriften (3,59 Milliarden Euro, plus 4,3 Prozent) vor dem Internet.
Nach Einschätzung von Klaus Goldhammer, Chef des Berliner Marktforschungsunternehmens Goldmedia, werden die Anteile der Social-Media-Plattformen am Werbeumsatz 2011 weiter steigen.
Trotz neuer Geschäftsideen, wie die Ausweitung der Anwendungen auf die Filmsparte, wird es MySpace in Zukunft weiter schwer haben. Mit Vimeo und YouTube ist dieses Segment bereits ziemlich gesättigt. Als weitere Konkurrenz kommt jetzt auch noch Facebook hinzu. Die IT Plattform ZDNet verkündete am 8. März 2011, dass Warner Brothers ab sofort Filme, wie "The Dark Knight", in den USA über Facebook zum Verleih anbieten wird. Die große Fangemeinde fängt also damit an, verstärkt im Marketing- und Werbereich sowie in der Distributionssparte des Filmgeschäfts zu wildern. Bezahlt wird die Ausleihe über die eigene Facebook-Währung, die Credits. Der Abruf kostet 30 Credits, das entspricht drei US-Dollar. Auch YouTube soll noch attraktiver für Filmemacher werden. Dafür übernahm die Google Tochter die Firma Next New Networks. Deren Partner sind Nutzer von Youtube, die eigene Filme über Youtube anbieten, um damit Geld zu verdienen. Rund 60 unabhängige Produzenten und mehr als 100 Youtube-Partner sollen mittlerweile über 100.000 Euro im Jahr mit Youtube verdienen, schrieb Golem.
Quellen: Berliner Tagesspiegel | ZDNet | Golem
Während die Stimmung bei Murdochs Abosender Sky wegen steigender Abozahlen und sinkender Verluste gut ist, herrscht Trübsal bei Murdochs MySpace. Noch vor dem Kauf des Sportsenders Premiere und Umwandlung zu Sky im Jahre 2009, übernahm Rupert Murdoch das social network MySpace im Jahre 2005 für 580 Millionen Dollar. Damals war das von Mark Zuckerberg im Jahr zuvor gegründete soziale Netzwerk Facebook noch relativ unbekannt, während MySpace sich in der Music Community schon reger Beliebtheit erfreute und eine Super-Plattform war, um eigene Musik zu vermarkten. Doch das genau war der entscheidende Fehler, sich nur auf eine Zielgruppe auszurichten, während Facebook jede Gruppierung ansprach und MySpace in der Nutzeranzahl heute um ein vielfaches übertrifft. Doch je mehr Nutzer, desto mehr Werbung ist möglich und dadurch steigen die Verdienstchancen für den Betreiber. Bei Facebook zählt man inzwischen 550 Millionen Freunde, während MySpace derzeit nur noch 63 Millionen Nutzer verzeichnet. Innerhalb der letzten vier Wochen sind MySpace 10 Millionen Mitglieder abhanden gekommen, berichtete die britische Tageszeitung The Telegraph Ende März.
Trotz Erfolgskurs: "Aus" für Murdochs MySpace Deutschland.
Es sind nur knapp 600 Kilometer, die die Firmensitze der beiden sozialen Netzwerke voneinander trennen. Doch während bei Facebook im kalifornischen Palo Alto gerade Hochstimmung herrscht, geht es bei MySpace in Beverly Hills bergab. Fast jeder zweite der weltweit etwa 1100 Mitarbeiter wird entlassen, darunter alle 30 Beschäftigten in Deutschlandzum 28. Februar, kündigte Firmenchef Mike Jones am 11. Januar 2011 in den USA an, wie der Tagesspiegel hier am darauffolgenden Tag berichtete. Im Zuge des Umbaus wird die für MySpace Deutschland zuständige Fox Interactive Media Germany GmbH zu Ende Februar geschlossen. Auch das Geschäft in Großbritannien und Australien ist von der Sparaktion betroffen.
Mit schlankeren Strukturen solle „ein klarer Weg zu dauerhaftem Wachstum und Rentabilität“ beschritten werden. „Ich bedauere die Entscheidung von MySpace sehr, den Geschäftsbetrieb in Deutschland einzustellen“, sagte Joel Berger, Managing Director Fox Interactive Media Germany GmbH und verantwortlich für MySpace Deutschland. Das Geschäft in Deutschland war nach Unternehmensangaben seit zwei Jahren profitabel.
Das neue Management unter Jones soll bis Juni Zeit bekommen haben, das Geschäft zumindest operativ auf einen grünen Zweig zu bringen. Der Umbau hat bereits begonnen und MySpace öffnet sich neben der Musikbranche auch dem Filmbereich. Unter einer Betaversion gibt es jetzt den Bereich Filmtrailer, Videos, Games und Events bei MySpace. Leider ähnelt das doch alles wieder den Clips auf YouTube. Der zum Google gehörende Videoableger will auch zunehmend professioneller werden und umwirbt ebenfalls die Hollywood Filmkonzerne. Gewinnchancen hat wahrscheinlich nur derjenige, der mit besseren Innovationen im Web aufwarten kann. Unter dem noch eher mageren Angebot haben wir zumindest mit einem Wim Wenders Trailer aus dem Arsenal Filmverleih großes Kino bei MySpace Video entdeckt, den wir hier als Beispiel einbinden.
Au Revoir Taipeh
Großes Kino | Myspace Video
Der Rückzug von MySpace aus dem deutschen Markt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Online-Werbemarkt in Deutschland ein exorbitantes Wachstum verzeichnet. Nach den gerade vorgelegten Zahlen von Nielsen Media Research über den Werbemarkt 2010 legte der Online-Bereich mit einem Plus von 34,8 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro überproportional zu. Insgesamt wuchsen dabei die Werbeumsätze um elf Prozent auf 25 Milliarden, angeführt vom Fernsehen (elf Milliarden Euro, plus 16,2 Prozent), den Zeitungen (5,4 Milliarden Euro, plus 1,1 Prozent), den Zeitschriften (3,59 Milliarden Euro, plus 4,3 Prozent) vor dem Internet.
Nach Einschätzung von Klaus Goldhammer, Chef des Berliner Marktforschungsunternehmens Goldmedia, werden die Anteile der Social-Media-Plattformen am Werbeumsatz 2011 weiter steigen.
„Von den reinen Zahlen mag ihr Anteil noch nicht so groß sein, aber von der Relevanz her und ihrer Bedeutung zur zielgruppengenauen Ansprache werden die Netzwerke schon jetzt von den Media-Planern sehr hoch eingeschätzt“, sagt Goldhammer.Dementsprechend hoch ist plötzlich das Interesse der Konkurrenten an MySpace gestiegen. Fast täglich gehen bei Murdoch Angebote ein, deren Optionen alle in Betracht gezogen werden sollen - es könnte ein Verkauf sein, ein neuer Investor, oder Murdochs News Corp. strukturiert die Besitzverhältnisse und das Management um.
Trotz neuer Geschäftsideen, wie die Ausweitung der Anwendungen auf die Filmsparte, wird es MySpace in Zukunft weiter schwer haben. Mit Vimeo und YouTube ist dieses Segment bereits ziemlich gesättigt. Als weitere Konkurrenz kommt jetzt auch noch Facebook hinzu. Die IT Plattform ZDNet verkündete am 8. März 2011, dass Warner Brothers ab sofort Filme, wie "The Dark Knight", in den USA über Facebook zum Verleih anbieten wird. Die große Fangemeinde fängt also damit an, verstärkt im Marketing- und Werbereich sowie in der Distributionssparte des Filmgeschäfts zu wildern. Bezahlt wird die Ausleihe über die eigene Facebook-Währung, die Credits. Der Abruf kostet 30 Credits, das entspricht drei US-Dollar. Auch YouTube soll noch attraktiver für Filmemacher werden. Dafür übernahm die Google Tochter die Firma Next New Networks. Deren Partner sind Nutzer von Youtube, die eigene Filme über Youtube anbieten, um damit Geld zu verdienen. Rund 60 unabhängige Produzenten und mehr als 100 Youtube-Partner sollen mittlerweile über 100.000 Euro im Jahr mit Youtube verdienen, schrieb Golem.
Quellen: Berliner Tagesspiegel | ZDNet | Golem