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61. Berlinale 2011 erstmals in 3D

Die Internationalen Berliner Filmfestspiele mit neuen Abspielstätten.



Vom 10. bis 20. Februar 2011 steht Berlin wieder im Zeichen der 61. Internationalen Filmfestspiele. Erstmals wird die Berlinale einen dreidimensionalen Film im Wettbewerb zeigen, nachdem Cannes überraschend schon vor zwei Jahren sein Festival mit dem 3D Animationsfilm "UP" von Disney/Pixar eröffnet hatte.

Wim Wenders’ 3D-Tanzfilm "PINA" feiert Weltpremiere!

"PINA", der mit großer Spannung erwartete Arthaus 3D-Tanzfilm von Wim Wenders mit dem Ensemble des Wuppertaler Tanztheaters über das Werk der Choreografin Pina Bausch, der auf Berlinale 2011 seine Weltpremiere feiern wird, nimmt allerdings nicht am Rennen um die Goldenen Bären teil, sondern läuft "außer Konkurrenz". Mehr über PINA gibt es auf der offiziellen Filmwebseite www.pina-film.de und auf dem liebvoll gepflegten Blog "Digitale Leinwand" in einer extra Rubrik. Neben Wim Wenders' "Pina " kommen zwei weitere künstlerische 3D-Filme zur Aufführung: der Animationsfilm "Les contes de la nuit" von Michel Ocelot als Weltpremiere sowie als Sondervorführung außer Konkurrenz Werner Herzogs 3D-Dokumentarfilm "Cave of Forgotten Dreams" über eine südfranzösische Höhle. Im Panorama läuft außerdem Gareth Maxwell Roberts Ghetto Thriller "The Mortician" mit Hip-Hop Star Method Man in 3D.

Insgesamt sind 22 Filme im Wettbewerbsprogramm zu sehen, davon 16 als Weltpremieren - einige aber "außer Konkurrenz". Dafür konkurrieren aber im Panorama weitere Weltpremieren um den Publikumspreis. Gezeigt werden dort u.a. Sabine Bernardis Regiedebüt "Romeos", die deutsch-israelischen Koproduktion "Lo Roim Alaich" von Michal Aviad, von Jan Gassmanns "Offbeat", Vishal Bhardwajs "7 Khoon Maaf", Constantine Giannaris' "Man At Sea", Gustavo Tarettos "Medianeras" und Jan Komasas "Sala sambojcow".

Auch der Eröffnungsfilm des Wettbewerbs “True Grit” von Joel und Ethan Coen läuft außer Konkurrenz. Mit einer Neuinterpretation des John Wayne-Westerns "Der Marshall", kehren Coen-Brüder damit nach mehr als einem Jahrzehnt nach Berlin zurück, wo sie 1998 "The Big Lebowski " im Wettbewerb präsentiert hatten. Erzählt wird die Geschichte der 14-jährigen Mattie (Hailee Steinfeld), die den Mörder ihres Vaters finden will. Da ihr die Behörden nicht helfen, heuert sie einen raubeinigen Marshall an, der zusammen mit ihr und einem Texas Ranger die Spur des Mörders aufnimmt. Weitere Produktionen bzw. Co-Produktionen kommen aus der Türkei, den Niederlanden, Israel, Großbritannien, Frankreich, Argentinien, Mexico, Russland, Iran, Südkorea und den USA hinzu.

Unter anderem werden gezeigt: “Bizim Büyük í‡aresizligimiz” (Our Grand Despair) von Seyfi Teoman (Weltpremiere), der Debütfilm von Ralph Fiennes “Coriolanus” mit Ralph Fiennes, auch Vanessa Redgrave und James Nesbitt - eine Shakespeare-Adaption (Weltpremiere, außer Konkurrenz), “Lipstikka” von Jonathan Sagall (Weltpremiere), “Yelling To The Sky” von Victoria Mahoney (Weltpremiere). Um den Goldenen Bären konkurriert darüber hinaus der ungarische Filmemacher Béla Tarr mit "A Torinói ló", der in Koproduktion mit Vega Film AG in Zürich und der Berliner zero fiction film entstanden ist. Joshua Marston ("Maria voll der Gnade ") zeigt seinen zweiten Spielfilm "The Forgiveness Of Blood". Aus Argentinien kommt "Un Mundo Misterioso" von Rodrigo Moreno, an dem Rohfilm als deutscher Koproduzent beteiligt ist. Auch das mexikanische Spielfilmdebüt "El premio" von Paula Markovitch, die das Drehbuch zu "Lake Tahoe " schrieb, entstand mit deutscher Beteiligung. In Studio Babelsberg gedreht und mit dem Berliner Studio als Koproduzent realisiert wurde der Thriller "Unknown Identity " von Jaume Collet-Serra mit Liam Neeson und Diane Kruger, der außer Konkurrenz läuft. Bavaria Pictures ist bei Alexander Mindadzes "Innocent Saturday" an Bord, einer russisch-deutsch-ukrainischen Koproduktion.

Um Independent-Filmen die größtmögliche internationale Wahrnehmung zu bieten, öffnet die Berlinale im Fall der US-amerikanischen Regisseurin Miranda July den Wettbewerb für die außergewöhnliche deutsch-amerikanische Co-Produktion “The Future”, die in Sundance außer Konkurrenz lief. Frisch aus Sundance kommt außerdem J.C. Chandors Debütfilm "Margin Call", in der Kevin Spacey, Jeremy Irons und Stanley Tucci mit der Finanzkrise ringen.

"Jodaeiye Nader az Simin" von Asghar Farhadi ("Darbareye Elly") aus dem Iran, "Saranghanda, Saranghaji Anneunda" (Kommt Regen, kommt Sonnenschein) von Lee Yoon-ki aus Südkorea, sowie "Les femmes du 6í¨me étage" von Philippe Le Guay (mit Sandrine Kiberlain und Carmen Maura) aus Frankreich (außer Konkurrenz) runden den Wettbewerb ab. Als Sondervorvorführung zeigt die Berlinale "Offside " von Jafar Panahi- eine Solidaritätsbekundung für den verurteilten iranischen Regisseur. Als Abschlussfilm der 61. Berlinale wird am 19. Februar im Anschluss an die Preisverleihungsgala erstmals der Gewinnerfilm des Goldenen Bären gezeigt.

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Deutsche Festspielbeiträge auf der Berlinale

Aus Deutschland läuft im Wettbewerb das RAF-Drama „Wer wenn nicht wir“ von Andres Veiel (Die Überlebenden, Die Spielwütigen). Der Film ist in den frühen sechziger Jahren angesiedelt und basiert auf Gerd Koenens Sachbuch „Vesper, Ensslin, Baader – Urszenen des deutschen Terrorismus“. Veiel hat die Liebesgeschichte zwischen der späteren RAF-Terroristin Gudrun Enslin (Lana Lauzemis) und dem Schriftsteller Bernward Vesper (August Diehl) verfilmt, der sich 1971 das Leben nahm. In Wirklichkeit habe sich Enslin aber in Andreas Bader verliebt. In weiteren Rollen sind Imogen Kogge, Susanne Lothar und Sebastian Blomberg zu sehen. Thomas Thieme mimt darüber hinaus den NS-Schriftsteller Will Vesper.

Der Film sorgt schon vor seiner Premiere für Widerspruch. Jörg Schröder, Chef des März-Verlages und Herausgeber von Vespers autobiografischen Romanessey "Die Reise", wirft Veiel und dessen Produktionsfirma Zero One vor, die Geschichte zu verfälschen. Der Film erwecke den Eindruck, dass die Beziehung zwischen Enslin und Vesper an Ensslins Radikalisierung gescheitert sei, so Schröder. Der Herausgeber stört sich daran, dass dem Film die biografische Erzählung "Vesper, Ensslin, Bader" von Gerd Koenen zugrunde liege - nicht aber Vespers "Reise". Den Film hat Schröder vor der Berlinale noch nicht sehen können. Andres Veiel kontert und sagt, dass er offen ist für jede Debatte, allerdings erst nach der Premiere auf der Berlinale.

Andres Veiels Film ist nicht der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag. Auch "Almanya - Willkommen in Deutschland " das Spielfilmdebüt von Yasemin Samdereli, eine Einwandererkomödie, die die Roxy Film GmbH produziert hat und im Verleih von Concorde ist, wurde eingeladen. Ein Held der sogenannten "Berliner Schule" ist Ulrich Köhler, er stellt seinen neuen Film "Die Schlafkrankheit" (Produzent: Komplizen Film) auf der Berlinale vor. Wolfgang Murnberger ist mit seinem neuen Film "Mein bester Feind" (Aichholzer Filmproduktion) als Weltpremiere außer Konkurrenz dabei, eine im durch die Nazis besetzten Wien angesiedelte Tragikomödie mit Moritz Bleibtreu und Georg Friedrich.

Mit acht geförderten Produktionen ist das Medienboard Berlin-Brandenburg im Wettbewerb der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin außergewöhnlich stark vertreten. Weitere sieben Medienboard-geförderte Filme sind in den anderen Sektionen bestätigt: So zeigt das Panorama „BRASCH - Das Wünschen und das Fürchten" von Christof Rüter, Rosa von Praunheims „Die Jungs vom Bahnhof Zoo" und „Khodorkovsky" von Cyril Tuschi.

Im Forum sind „Auf der Suche" von Jan Krüger und „Swans" von Hugo Vieira da Silva zu sehen. Die Reihe Generation 14plus präsentiert "Stadt Land Fluss" von Benjamin Cantu; und „Der Preis" von Elke Hauck ist in die Perspektive deutsches Kino eingeladen.

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Anke Engelke moderiert Berlinale-Galas

Anke Engelke wird am 10. Februar 2011 durch die Eröffnungsgala der 61. Internationale Filmfestspiele Berlin am Marlene-Dietrich-Platz führen. An ihrer Seite werden sich Festivaldirektor Dieter Kosslick, Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit und Jury-Präsidentin Isabella Rossellini einfinden, um die Gäste zu begrüßen. Die Eröffnung findet im Theater am Potsdamer Platz der Stage Entertainment statt, das wieder zum «Berlinale Palast» umfunktioniert wird.

Die geladenen Gäste werden allerdings nicht mit dem Trabi zum roten Teppich rollen, wie es vor knapp 4 Wochen noch stilecht Udo Lindenberg vorführte, anlässlich der Premiere seines Musicals am gleichen Ort. Vielmehr hat neben dem ZDF und Loreal die Firma BMW wieder das Sponsoring übernommen und geleitet die Gäste in seinen edlen Limousinen zur Gala. Ebenfalls wird die Preisverleihung von Engelke moderiert, die am 19. Februar an gleicher Stelle stattfindet. 3sat wird im Auftrag des ZDF beide Veranstaltungen live im Fernsehen übertragen. Der letzte Tag der Berlinale wird traditionell zum Publikumstag erklärt, und zeigt noch einmal die wichtigsten und besten Filme.

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Ehrung für eine Kino-Legende

Die Retrospektive der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin ehrt den 2007 verstorbenen schwedischen Regisseur Ingmar Bergman. Das filmische Schaffen der Kinolegende Bergman umfasst über 60 Werke, darunter Filme wie Das Schweigen (Tystnaden, 1962/63), Szenen einer Ehe (Scener ur ett äktenskap, 1972/73) und Fanny und Alexander (Fanny och Alexander, 1981/82 - vier Oscar-Auszeichnungen), mit denen er weltberühmt wurde. Er erhielt nahezu alle bedeutenden internationalen Filmpreise, darunter auch einen Goldenen Bären für Wilde Erdbeeren (Smultronstället, 1957) bei der Berlinale 1958.

Ingmar Bergman war ein selbstreflexiver Künstler von gigantischer Schaffenskraft. Als Regisseur lotete er die Fragen des Lebens existentiell aus und war ein Chronist der bürgerlichen Gesellschaft. Ingmar Bergman – Autor, Regisseur (Film, Theater, TV) und Produzent – ist, wie es die jungen Kritiker und späteren Nouvelle-Vague-Regisseure formulierten: Ein Klassiker der Moderne.

„Die künstlerische Produktivität Ingmar Bergmans ist staunenswert, entstanden ist dabei über die Jahrzehnte ein Werk, das immer neu und in seinem klaren Blick auf die Facetten menschlichen Verhaltens immer überzeugend war. Seine Filme sind Höhepunkte des europäischen Autorenfilms, ihre stilistische und moralische Konsequenz bleiben auch heute vorbildlich“, kommentiert der Leiter der Retrospektive, Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen.

Das Werk Bergmans kann als „Gesamtkunstwerk” betrachtet werden: Zitate, Spiegelungen, Umkehrungen sind selbstreferentielle Stilmittel eines Regisseurs, der bei seiner Besetzung immer wieder auf ein bewährtes Ensemble zurückgriff: Bibi Andersson, Harriet Andersson, Gunnar Björnstrand, Eva Dahlbeck, Erland Josephson, Gunnel Lindblom, Birger Malmsten, Ingrid Thulin, Liv Ullmann und Max von Sydow. So treffen sich dreißig Jahre nach Szenen einer Ehe (Scener ur ett äktenskap, 1972/73) Liv Ullmann und Erland Josephson – Marianne und Johan – erneut: in Sarabande (2002/03), Bergmans letztem Film, der stellvertretend für Bergmans umfängliches Fernsehschaffen bei der Retrospektive zu sehen sein wird. Das Prinzip der Kontinuität spielte für Bergman auch bei der Bildgestaltung eine große Rolle: So entstanden über zwanzig Filme mit dem Kameramann Sven Nykvist, darunter 1965/66 Bergmans kompromisslose Auseinandersetzung mit Einsamkeit und Identität: Persona.

„Ingmar Bergmans Vielseitigkeit ist ebenso beeindruckend wie sein Mut, mit gesellschaftlichen Tabus zu brechen“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. „Wie kaum ein anderer zeigt er das zerrissene Lebensgefühl des modernen Menschen auf. Ingmar Bergmans Filme gehören zur Geschichte der Berlinale, und ich freue mich, mit der Retrospektive diesen großen Filmemacher zu ehren.“

Neben bekannten Werken wie Die Zeit mit Monika (Sommaren med Monika, 1952/53), Abend der Gaukler (Gycklarnas afton, 1953), Das siebente Siegel (Det sjunde inseglet, 1956/57), Das Schweigen (Tystnaden, 1962/63) und Fanny und Alexander (Fanny och Alexander, 1981/82) gilt es auch, seine eher unbekannten Filme aus den 1940er und 1950er Jahren zu entdecken. So seine Drehbucharbeit für Alf Sjöbergs Die Hörige (Hets, 1944), ein Film, der dem skandinavischen Kino zu neuer internationaler Aufmerksamkeit verhalf. Eine bewegende Reverenz an die schwedische Kinematografie ist Bergmans Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Schauspieler Victor Sjöström, 1949/50 in An die Freude (Till glädje) und 1957 in Wilde Erdbeeren (Smultronstället), in dem er seinen letzten großen Auftritt hat. Bereits 1945/46 stand der Altmeister dem jungen Nachwuchsregisseur Bergman für dessen Filmdebüt Krise (Kris) beratend zur Seite.

Die Retrospektive umfasst sämtliche Kinofilme Bergmans sowie Beispiele seiner Arbeit als Drehbuchautor. Hinzu kommen Dokumentationen des schwedischen Filmemachers und Bergman-Kenners Stig Björkman, der Bergman sowohl vor als auch hinter der Kamera porträtiert hat. Sämtliche Filme werden in Kooperation mit dem Schwedischen Filminstitut und dem Schwedischen Institut in neuwertigen Kopien gezeigt. Ergänzend zum Filmprogramm findet eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen und Diskussionen statt.

Parallel zur Retrospektive zeigt die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen die Ausstellung „Ingmar Bergman – Von Lüge und Wahrheit“, die bereits seit Mitte Januar 2011 im Filmhaus am Potsdamer Platz geöffnet hat. Dank der engen Kooperation mit der Ingmar Bergman Foundation und weiteren schwedischen Partnern können erstmals zahlreiche persönliche Dokumente und Arbeitszeugnisse aus Bergmans Nachlass präsentiert werden. Zu Retrospektive und Ausstellung erscheinen zwei Publikationen im Berliner Verlag Bertz + Fischer. Retrospektive und Ausstellung werden von der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen verantwortet.

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Fehling ist "Shooting Star" 2011

Der deutsche Film- und Theaterschauspieler Alexander Fehling ist "Shooting Star" 2011. Der 29-Jährige wurde von der Jury der European Film Promotion (EFP) neben neun weiteren Jungschauspielern als einer der besten europäischen Schauspieler 2011 ausgezeichnet.

Die EFP präsentiert die aufstrebenden Künstler bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Die Ehrung gilt als Karriere-Sprungbrett für den Filmnachwuchs. Fehling wurde vor allem durch seine Titelrolle als junger, leidenschaftlicher Dichter in dem Spielfilm "Goethe!" bekannt.

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EFM ist ausgebucht

Mit Beginn der 61. Internationale Filmfestspiele Berlin öffnet am 10. Februar auch der European Film Market (EFM) der internationalen Branche seine Pforten. Mit Ausstellern aus mehr als 50 Ländern sind die Ausstellungsflächen des EFM im Martin-Gropius-Bau und im Marriott Hotel am Potsdamer Platz ausgebucht.

"Angesichts struktureller und technischer Veränderungen in der Filmindustrie entwickelt sich der EFM weiter, um alle neuen Bedürfnisse der Branche zu erfüllen", so EFM-Direktorin Beki Probst.

Das umfangreiche Angebot an Filmen mit zahlreichen Marktpremieren wird auf der kommenden Berlinale in 33 modern ausgestatteten EFM-Kinos präsentiert. Nach der positiven Resonanz im Vorjahr und dem anhaltenden Wachstum des 3D-Segmentes werden hierfür beim Markt verstärkt Vorführmöglichkeiten angeboten.

Die verschiedenen Initiativen und Kooperationen des EFM bieten den Teilnehmern auch im kommenden Jahr zusätzliche Möglichkeiten für Networking und Business: Im Rahmen der "EFM Industry Debates" (11. bis 13. Februar), die zum fünften Mal stattfinden, diskutieren internationale Experten aus der Filmindustrie aktuelle Trends, Herausforderungen und Perspektiven der Branche. Vernetzung und Austausch werden gezielt durch die Programmformate "Meet the Distributors" und "Meet the Makers" gefördert. Die täglichen Informationsveranstaltungen finden in der EFM Lounge im Martin-Gropius-Bau statt.

Die 2009 in Kooperation mit dem European Documentary Network (EDN) eingeführte und 2010 erfolgreich wiederholte Initiative "Meet the Docs" wird 2011 weiter ausgebaut. Zentraler Treffpunkt der Dokumentarfilmindustrie ist der Gemeinschaftsstand von "Meet the Docs" im Marriott Hotel. Hier stehen den registrierten Dokumentarfilmschaffenden des EFM und des Festivals erstmalig "Mini Doc Screening" Kapazitäten zur Verfügung.

In der etablierten Reihe "Straight from Sundance" werden den internationalen Einkäufern neueste US- Independentfilme vorgestellt, die kurz zuvor ihre Premiere in Sundance hatten.

Einen besonderen Rückblick auf das deutsche Kinojahr bietet die neu ausgerichtete EFM-Reihe "German Cinema - LOLA@Berlinale". Dem internationalen Fachpublikum werden erstmalig die Filme der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis in den Kategorien Spielfilm, Kinderfilm und Dokumentarfilm präsentiert.
Weitere EFM-Informationen: www.efm-berlinale.de

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Goldener Ehrenbär für Armin Mueller-Stahl

Der deutsche Schauspieler und Künstler Armin Mueller-Stahl wird bei den 61. Internationale Filmfestspiele Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären geehrt. Armin Mueller-Stahl feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag und wurde bereits von den Nordischen Filmtagen Lübeck geehrt. Der ehemalige DEFA-Star hat sich nach der Wende das Bundesland Schleswig-Holstein als Wahlheimat ausgesucht. "Wir gratulieren ihm herzlich und freuen uns sehr, diesem außergewöhnlichen Künstler im Februar den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk zu überreichen", so Festivaldirektor Dieter Kosslick. Als einziger deutscher Filmschauspieler genoß er in beiden deutschen Staaten (BRD & DDR) und auch in Hollywoods Filmindustrie größte Anerkennung. Auf der Berlinale 1992 erhielt er einen Silbernen Bären. 1997 wurde ihm bereits die Berlinale Kamera für sein Lebenswerk überreicht.

Seine DEFA Filme, die in den DDR-Filmstudios entstanden, sind allerdings heute kaum noch zu sehen. Nur die DEFA-Klassiker wie "Nackt unter Wölfen" und "Jakob der Lügner" laufen ab und zu in den großen Kinos. Von solchen Ausnahme-Anlässen abgesehen, führt das Filmerbe der DDR aber ein Nischendasein, auch wenn die DEFA-Stiftung mit Märchenfilme und sogar mit Online-Spielen den Kindern heute das Erbe schmackhaft zu machen versucht. Allerdings werden auch US-Klassiker oft nicht wieder aufgeführt - sondern eher noch als Remake reinszeniert. Immerhin: Dieses Schicksal hat die DEFA noch nicht ereilt.

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First-Steps-prämierter Dokumentarfilm auf der Berlinale

Im Rahmen einer jetzt geschlossenen Kooperation zwischen der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino und First Steps wird künftig der mit dem First Steps Award ausgezeichnete Dokumentarfilm im Rahmen des Festivals präsentiert. Zu sehen sein wird er immer am letzten Tag der Berlinale, dem Publikumstag. "Die Aufführung im Rahmen der Perspektive Deutsches Kino ermöglicht den Dokumentarfilmen eine Präsenz auf der Leinwand, die ihnen sonst viel zu selten vergönnt ist, und ein Publikum, dessen Neugier und Offenheit legendär sind. Wir freuen uns über diese neue Kooperation und sehen es als eine gemeinsame Anstrengung, für junge dokumentarische Formate eine interessierte und engagierte Öffentlichkeit zu schaffen", erklärt Bernd Jacobs, Geschäftsführer von Spiegel TV, einem der fünf Partner von First Steps.

Als erster Film im Rahmen der Kooperation wird am 20. Februar 2011 Stefan Ludwigs diesjähriger First-Steps-Award-Gewinner "Ein Sommer voller Türen" über eine Gruppe junger Mitgliedswerber des Malteser Hilfsdiensts gezeigt.

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Isabella Rossellini ist Jury-Präsidentin

Zur Jury-Präsidentin wurde Isabella Rossellini berufen. In die Jury eingeladen ist auch der iranische Filmemacher Jafar Panahi, der im Frühjahr fast drei Monate im Gefängnis in Teheran saß, dann auf Kaution freigelassen wurde und nun erneut zu sechs Jahren Bewährungsstrafe im Iran verurteilt wurde. Somit ist es nur eine politische Geste von Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, nachdem Martin Scorsese zusammen mit Steven Spielberg und Francis Ford Coppola bereits beim letztjährigen Festival de Cannes gegen die Inhaftierung des iranischen Filmemachers Jafar Panahi protestiert hatte. Der Jury Stuhl dürfte leer bleiben, da Panahi ein 20-jähriges Berufsverbot und ein Ausreiseverbot auferlegt wurde. Zu der Jurypräsidentin gesellt sich die deutsche Schauspielerin Nina Hoss, die 2007 für ihre Rolle in Christian Petzolds "Yella " mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. Mit dabei ist auch der kanadische Filmemacher Guy Maddin, die Produzentin Jan Chapman, Bollywood-Superstar Aamir Khan und die britische Kostümbildnerin Sandy Powell.

Auch Amnesty International hat seine Jury bekanntgegeben. Schauspielerin Juliane Köhler („Aimee und Jaguar“, „Der Untergang“, „Effi Briest“ u.a.) und Regisseur Hans-Christian Schmid („Lichter“, „Requiem“, „Sturm“ u.a.) werden gemeinsam mit Monika Lüke, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, über den Amnesty International Filmpreis auf der Berlinale 2011 entscheiden. Nominiert werden Filme aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama und Forum. Amnesty vergibt den mit 5.000 Euro dotierten Filmpreis zum siebten Mal am 19. Februar 2011 auf der Berlinale. Im Mai dieses Jahres feiert die Menschenrechtsorganisation den 50. Jahrestag ihrer Gründung.

Im Generation Programm werden von einer Kinder- und einer Jugendjury wieder die "Gläsernen Bären" vergeben. Das Deutsche Kinderhilfswerks unterstützt das Generation Programm außerdem mit einem 10.000 Euro dotierten Preis. Der Teddy Award ist dagegen kein Kinderfilmpreis, sondern steht für den queeren bzw. schwul-lesbischen Filmpreis der Berlinale, der in diesem Jahr das 25. Jubiläum feiert. Die Preisvergabe findet am 18.02.2011 auf der Jubiläumsparty in der Haupthalle des ehemaligen Zentralflughafens Tempelhof statt.

Im Panorama wird der alljährliche Publikumspreis traditionell wieder vom Tip Magazin ausgelobt. In einer Cross-Section mit dem Generation Kplus Programm eröffnet Wieland Speck seine Panorama Sektion mit "Tomboy", einem Film über einen 11jähriges Mädel, das sich als Junge fühlt.

Der Verband der Deutschen Filmkritik e.V., der ebenfalls alljährlich im Rahmen der Berlinale einen Preis für den Besten Spielfilm vergibt, gab bekannt, dass die Independent Artists Filmproduktion "DIE FREMDE" von Feo AladaÄŸ mit Sibel Kekilli in der Titelrolle, gleich siebenfach für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert wurde und somit schon jetzt eindeutiger Favorit für die Vergabe des Preises der deutschen Filmkritik ist.

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Haus der Kulturen der Welt als Ersatz für den Zoo Palast.

Zum Jahresende musste die UCI Kinokette den Zoo Palast abgeben, der nach einer zweijähriger Umbauphase des Areals am sogenannten Bikini-Haus erst im Herbst 2012 von Hans Joachim Flebbe als Premium-Kino wiedereröffnet wird. Somit steht für die Berlinale 2011 das Traditionskino zwei Jahre lang nicht zu Verfügung und die Sektionen Generation und Panorama müssen sich andere Abspielstätten suchen, wie wir im BAF-Blog vom 12. Januar bereits ausführlich berichteten.

Für das Kinder- und Jugendprogramm "Generation Kplus" und "Generation 14plus" ist das sogar ein Glücksfall, denn die bisher in verschiedenen Kinos gezeigten Sektionen werden nun endlich zusammengeführt und können gemeinsam das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin-Tiergarten mit zwei Kinosälen nutzen. Das Generationteam hat 59 Filme aus 32 Ländern für die Wettbewerbe Generation Kplus und Generation 14plus ausgewählt. Zahlreiche Regisseure der vergangenen Jahre kehren 2011 mit neuen Filmen zurück nach Berlin. Erhalten bleibt dagegen das Delphi am Zoo für die Sektion des Forums, das darüber hinaus natürlich wieder sein eigenes Kino Arsenal der ehemaligen Freunde der Deutschen Kinemathek nutzt. Das Panorama wird als Ausweichqurtier, neben den bekannten, zentralen Abspielstätten im Cinemaxx und CineStar am Potsdamer Platz, das Kino International in der Karl-Marx-Allee bespielen. Außerdem will die Berlinale diesmal noch mehr Veranstaltungen in den Kiez-Kinos der Bezirke ermöglichen.

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Akkreditierungen morgen ab 12:00 Uhr.

Der Akkreditierungscounter der Berlinale wird bereits morgen von 12:00 Uhr bis 19:00 Uhr in der Eichhornstraße 3 in 10785 Berlin geöffnet sein. Für die Abholung des Ausweises wird wieder eine Gebühr von 100 € erhoben. Filmstudenten erhalten Ermäßigung. Die Kassen für Kinokarten der akkreditierten Gäste werden allerdings erst am Donnerstag um 9:00 Uhr geöffnet. Die Publikumskassen im gegenüberliegenden Einkaufspassage, den Potsdamer-Platz-Arcaden, sind dagegen bereits geöffnet, denn der Kartenverkauf beginnt dort drei Tage im voraus. Auch eine Internet Vorbestellung ist möglich, um die meist endlosen Wartezeiten zu verkürzen. Die bereits auf anderen internationalen Festivals übliche Selbstbedienung und Vorausbestellung für Akkreditierte soll erst im nächsten Jahr eingeführt werden und die persönliche Beratung an den Kassen voraussichtlich ersetzen.


Quellen: Berlinale | Blickpunkt:Film | Tagesspiegel | Digitale Leinwand | Medienboard

Link: www.berlinale.de


Das Wettbewerbsprogramm haben wir in der erweiterten Ansicht unter nachfolgendem Link nochmals als Übersicht eingestellt. "61. Berlinale 2011 erstmals in 3D" vollständig lesen

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