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CES Neuheiten füs Heimkino, Computer und unterwegs

Mit vielen Neuigkeiten aus der Unterhaltungsindustrie glänzte die CES in Las Vegas.


Mit der CES - der Consumer Electronics Show zelebriert alljährlich die Unterhaltungsindustrie den Auftakt eines neuen Messejahres. Kein geringerer Ort als Las Vegas in den USA, der Inbegriff für Show, Unterhaltung und Glücksspiel ist dafür prädestiniert, gleich am Anfang des Jahres die Neuentwicklungen zu präsentieren. Vom 1.-5. März 2011 folgt dann in Deutschland die CeBit, wo sich Computerspezialisten aus aller Welt in Europa ein Stelldichein geben. Eigentlich wäre zu erwarten, dass kurz vor dem Jahreswechsel die neuesten Geräte in den Handel kommen, um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Zum Teil ist das auch der Fall, doch die echten Innovationen, die noch gar nicht ganz marktreif sind, zeigte die CES vom 6.-9. Januar 2011.

Heimkino statt Kinobesuch - Der passende Fernseher

Wer in seiner Freizeit gerne Filme guckt, jedoch die aktuelle Preiskultur der Kinowelt als deutlich zu hoch empfindet, der ist ein potenzieller Typ für das eigene Heimkino. Im Zeitalter von Blu-ray und 3D-Fernsehen greifen immer mehr Deutsche zur Maxime "Heimkino statt Kinobesuch", sodass Erspartes lieber in eine moderne Heimkinoanlage investiert wird, um die hohen Kosten regelmäßiger Kinobesuche für die ganze Familie ein für alle Mal zu ersetzen. Das Heimkino ist für seinen Inhaber darüber hinaus stets verfügbar und kennt keine Öffnungszeiten, sodass die Investition in ein persönliches Heimkino natürlich nicht nur auf die Dauer gerechnet kostensparend, sondern auch komfortbringend ist, wenn in eine gute Technik investiert wird. Doch welche Ausstattung sollte für das eigene Heimkino gewählt werden?

Jedes Jahr kommen neue Trends auf den Markt, sodass die Erstellung einer Marktüberblicks insbesondere für Laien alles andere als einfach ist. Während der 3D-Film im Kino sensationellen Erfolg feiern konnte, floppten die 3D-TV Geräte vor allem in den USA. Der Knackpunkt waren die teuren Spezialbrillen, die für jedes Familienmitglied und möglichst auch noch für deren Freunde angeschafft werden müssten, um gemeinsam einen 3D-Kinoabend zu Hause vor der "Glotze" genießen zu können. Außerdem muss der moderne Fernsehapparat einen Internetanschluss haben, um auch YouTube Videos darauf sehen zu können und über zudem über ein riesengroßes Full-HD-Display verfügen, um Blu-ray Filme in bester Kinoqualität mit Sourroundton abspielen zu können.

3D-Fernsehen umstritten, aber nicht komplett erfolglos

Samsungs US-Chef gab zu Beginn der CES-Pressekonferenz unumwunden zu, dass der Erfolg von 3D-Fernsehern umstritten ist. Deshalb präsentierte Samsung die ersten fast seriennahen Geräte, die 3D auch ohne Brille darstellen können und noch 2011 auf den Markt kommen sollen. Einige Modelle ab 42 Zoll verfügen dabei über einen Rahmen, der nur noch gut einen halben Zentimeter (0,2 Zoll) breit ist. Möglich wird das unter anderem durch die LED-Beleuchtung, die anders als CCFL-Röhren seitlich weniger Platz benötigt.

Auch LG zeigte 3D ohne Brille. Allerdings für mobile Endgeräte auf einem 4,3-Zoll-Display mit einer Auflösung von 480 x 800 Pixeln. LG verspricht damit eine helle und flackerfreie Darstellung von 3D-Inhalten. Dazu nutzt LG auf dem Smartphone-Display eine Art Parallax-Barriere, eine Reihe von Licht blockierenden Schlitzen, die auf der Vorderseite des LCD sitzen. Sie sorgen dafür, dass das rechte und linke Auge jeweils ein anderes Bild sehen, so dass ein dreidimensionaler Eindruck entstehen kann.

Videobrille zum Filmen

Videobrillen sind an sich nichts Neues. Schon vor mehr als zehn Jahren zeigte die Firma ELSA für Computerspieler eine Videobrille, mit der Freunde von Ballerspielen, wie Counter Strike, eine vielfach größere Scheinrealität in einer 3D-Ansicht erleben konnten, als es jemals auf den damals üblichen recht kleinen CRT Röhrenmonitoren möglich gewesen wäre. Allerdings flackerte das Bild ein wenig, sodass die Augen nach einiger Zeit wehtaten. Heute zocken die Kiddies jedoch auf noch viel kleineren, wenn auch höher auflösenden Smartphones, Netbooks oder Nintendos, ohne sich an dem Mäusekino zu stören.

Auf der CES wurde nun mit der Liquid Image hat eine Schutzbrille mit einem eingebauten Camcorder vorgestellt, der eine Auflösung von 1080p erreicht. Sie ist zum Einsatz auf Motorrad-, Ski- und Fahrradtouren gedacht und nimmt stets das auf, was der Fahrer ansieht. Die "Liquid Image Impact Series HD 1080P MX" arbeitet mit einem Fixfokusobjektiv, das einen Aufnahmewinkel von 136 Grad bietet. Auch Fotos von 12 Megapixeln können auf Micro-SD-Karten gespeichert werden. Eine LED im Inneren des Brillengehäuses signalisiert dem Fahrer die Aufnahmefunktion. Die Bedienelemente sollen so groß sein, dass sie auch mit leichten Handschuhen bedient werden könnten.

Camcorder für Rechts- und Linkshänder

Samsung hat mit dem HMX-Q10 eine Videokamera vorgestellt, die mit beiden Händen bedient werden kann. Viele Modelle bevorzugen Rechtshänder. Der Full-HD-Camcorder (1.920 x 1.080/60i) ist mit einem CMOS-Sensor mit 5-Megapixel-Auflösung für Standbilder sowie einem 10fach-Zoomobjektiv mit Bildstabilisator ausgerüstet. Die Aufzeichnung erfolgt auf SD-(HC-)Karten und die Steuerung der Funktionen erfolgt über einen LCD-Touchscreen mit 6,85 cm Bilddiagonale. Soll der Camcorder mit der linken Hand gehalten werden, dreht ihn der Benutzer einfach um, so dass der ausgeklappte Touchscreen nach rechts zeigt. Dabei wird der Bildinhalt automatisch um 180 Grad gedreht. Darüber hinaus können auch Standbilder mit 4,9 Megapixeln aufgezeichnet werden.

Außerdem zeigte Samsung eine Kompaktkamera, bzw. kleinen digitalen Fotoapparat, mit dem sich 360-Grad-Panoramaaufnahmen aus der Hand ohne Stativ erstellen lassen. Der WB700 kann darüber hinaus beim Filmen Objektivmotorgeräusche aus dem 18fach Zoom herausrechnen, um lästige Störgeräusche auf der Tonspur zu vermeiden. Der 1/2,33 Zoll große CCD-Sensor kann neben Standbildern mit 14 Megapixeln die Videos mit 720p in H.264 aufnehmen. Für die Wiedergabe der Panoramen und Filme auf entsprechenden Fernsehern ist eine HDMI-Schnittstelle eingebaut.

Microsoft zeigte auf der CES "Windows TV"

Microsoft präsentierte auf der CES den Prototypen von Windows 8, dem Nachfolger von Windows 7, der alle Funktionen der Desktop-Variante enthält aber auch auf anderen Plattformen, wie beispielsweise ARM-Prozessoren für Smartphones oder Tablet-PCs laufen soll. Intel hatte vor allem Microsofts Tablet-Strategie kritisiert, da das Microsoft-OS nur sehr eingeschränkt für Benutzereingaben mit dem Finger geeignet ist und im Vergleich zu iOS, dem Betriebssystem der Firma Apple für mobile Geräte und Googles Linux-Betriebssystem Android, relativ langsam reagiert.

ARM-CPUs sind wegen ihrer Rechenleistung und Energieeffizienz vor allem die dominierende Architektur für kleine elektronische Geräte wie Mobiltelefone und Tablets. Auch Apples iPad wird von einem ARM-Prozessor angetrieben. Ein möglicher Termin für die finale Version von Windows 8 ist jedoch erst 2012, also ca. drei Jahre nach dem Start von Windows 7 zu erwarten. Die neue Windows Version wird auch als "Windows TV" in Geräten aus dem Bereich Unterhaltungselektronik Verwendung finden. Darüber hinaus in Fernsehern zum Einsatz kommen und soll ähnlich wie "Google TV" auf Settop-Boxen laufen. Wie die Seattle Times berichtet, verwendet "Windows TV" die Benutzeroberfläche des Windows Media Center.

Neue multifunktionale Tablet PCs

Auch wenn das neue Microsoft Betriebssystem noch lange auf sich warten lässt, geht der Trend dennoch schon seit geraumer Zeit zu Slate-PCs, Convertibe PCs und Tablet PCs sowie allen möglichen Mischformen, die auf unterschiedlichen Betriebssystemen mehr oder weniger gut laufen. Dabei wird die Auflösung ständig gesteigert, um auch mobilen Usern unterwegs diverse HD-Anwendungen auf den Geräten zu ermöglichen. Das HP Slate, das bereits 2010 erschien, verfügt beispielsweise über einen 8,9-Zoll-Screen mit Glasabdeckung, SD-Kartenleser, Kamera, Mikrofon, einen Knopf für die Aktivierung einer On-Screen-Tastatur sowie eingebaute Lautsprecher. Als einer der ersten Convertible Rechner vereinte Dells Latitude XT schon 2007 Notebook und Tablet-PC. Das System unterstützte bereits die Multitouch-Technologie, konnte also auf mehrere Berührungen simultan reagieren. Dies erlaubt dem Anwender, gleichzeitig mit fünf Fingern zu malen oder Fotos zu verschieben. Dabei war der Rechner flacher und das 12-Zoll-Display 25 Prozent heller als bei vergleichbaren Geräten.

Das Motorola Xoom wird voraussichtlich das erste Tablet sein, das mit Android 3.0 alias Honeycomb 2011 auf den Markt kommt. Die neue Version von Googles Betriebssystem wurde als Konkurrenz gezielt für Tablets entwickelt. Dazu bietet Android 3.0 ein komplett neues 3D-User-Interface, verbessertes Multitasking, elegantere Benachrichtigungen und erweiterte Funktionen für Widgets. Das Gerät verfügt über ein 10,1 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln, spielt Videos in voller HD-Auflösung ab und verfügt über eine Dual-Core-CPU mit 1 GHz Taktfrequenz. Zudem ist vorn eine Kamera mit 1 Megapixel Auflösung integriert, hinten befindet sich eine Kamera mit 5 Megapixeln, die Videos in 720p aufnimmt. Zur Außenanbindung werden WLAN, UMTS und LTE unterstützt. Als Zubehör will Motorola eine drahtlose Tastatur und eine Dockingstation auch als Ständer für das Tablet anbieten.

Samsung kontert auf der CES mit dem "Sliding PC 7", einem Tablet auf Basis von Windows 7, dessen Tastatur per Sliding-Mechnismus unter dem Display ausgezogen wird. Es basiert auf Intels für Tablets optimierten Atom-Version Oak Trail, die deutlich stromsparender sein soll als die Netbook-Varianten und besonders lange Akku-Betriebszeiten ermöglicht. Das 10,1-Zoll-Display löst 1366 mal 768 Pixel auf, ist multitouchfähig und soll sich dank Amoled auch im Sonnenlicht ablesen lassen. Als Massenspeicher dienen Solid State Drives bis 64 GByte wodurch das Gerät kaum aufträgt und fast so schlank wie ein reiner Tablet-PC wirkt. Neben WLAN, USB und HDMI bietet das Gerät einen Steckplatz für MicroSD-Karten.

Neue SATA USM für die Unterhaltungselektronik

Die Serial ATA International Organization (SATA-IO) stellte zur CES das SATA Universal Storage Module (USM) vor. Die neue auf SATA basierende Schnittstelle ist gedacht, um Unterhaltungselektronik mit auswechselbaren Festplatten zu bestücken, ohne dass dazu Kabel angeschlossen werden müssen. Das betrifft Geräte wie Fernseher, Spielekonsolen, Set-Top-Boxen, Computer und Dockingstationen.

Bereits im Mai 2010 hatte Seagate erstmals seine Goflex genannte Schnittstelle für externe Festplatten vorgestellt. Die Firma will mit einem Zertifizierungsprogramm dafür sorgen, dass künftig auch Drittanbieter die Schnittstelle verwenden und ihre Geräte mit entsprechenden Slots ausrüsten. Die Festplatten müssen nur in einen entsprechenden Slot eingesteckt werden. Die dabei genutzte SATA-Schnittstelle unterstützt Datentransferraten von bis zu 6 GBit/s, wie auch aktuelle herkömmliche SATA-Festplatten. Parallel arbeitet das Small Form Factor Committee (SFF) an einer komplementären Spezifikation, die die Größe und Anforderungen an USM-Geräte und die entsprechenden Slots für Unterhaltungselektronik festlegt und im Laufe des ersten Halbjahres 2011 fertiggestellt werden soll.

Vudu wird 3D-tauglich

Der zum Einzelhandelsriesen Wal-Mart gehörende US-Streamingservice Vudu tritt in die dritte Dimension ein. Wie das Unternehmen zur Consumer Electronics Show 2011 (CES) mitteilte, können bereits in der folgenden Woche 3D-Filme über ausgewählte 3D-Blu-ray-Player und -Fernseher abgerufen werden. Zu den Herstellern, die 3D-Streams von Vudu unterstützen, zählen Funai, LG, Mitsubishi, Philips, Samsung, Toshiba und Vizio. Ebenfalls mit einer Vudu-App ausgestattet sind die PlayStation 3 und Endgeräte, die die Boxee-Plattform unterstützen. In Europa wird man die Geräte frühestens zur nächsten Funkausstellung (IFA) vom 2.-7. September 2011 besichtigen können.

Nvidia mit Community-Website für 3D-Inhalte

Der Grafikartenhersteller Nvidia stellte mit 3DVisionLive.com eine spezielle Website für 3D-Inhalte vor auf der die Nutzer unter anderem 3D-Fotos veröffentlichen und bewertet können. Die Community-Site bietet aber auch Bilder von professionellen Fotografen sowie Videos und Trailer. Sie unterstützt Nvidias 3D-Vision-Technologie, um die besten Applikationen und Inhalte für 3D-PCs zu finden.

Um 3D-Inhalte mit Nvidias 3D-Vision-Technik betrachten zu können, werden neben einer Grafikkarte des Unternehmens auch eine spezielle Brille sowie ein kompatibles Display oder Projektor benötigt. Außerdem muss der Computer über Windows Vista oder Windows 7 sowie einen aktuellen Browser verfügen.

Quellen: Golem | ZDNet | VideoMarkt

Link: www.cesweb.org


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