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Sundance Filmfestival & Vergabe des Max-Ophüls-Preis

27. Sundance Film Festival - Park City / USA



Im winterlich veschneiten amerikanischen Bundesstaat Utah findet inmitten der Rocky Mountains alljährlich das Sundance Filmfestival statt. Es ist ein Film Festival der jungen Filmautoren, die sich tagsüber auf ihren Snowboards im Tiefschnee vergnügen, um dann abends in gemütlicher Atmosphäre unter Gleichgesinnten über Filme des Independent Film Festival zu diskutieren, das in diesem Jahr vom 20. bis zum 30. Januar in Park City stattfindet. Es war eine Idee Sydney Pollacks der Robert Redford, dem bekannten Schauspieler, Regisseur und Vorstandsvorsitzenden des Festivals, den Ratschlag gab, das Festival in einem Winterskigebiet zu veranstalten.

Sogar Berlinale Festivalleiter Dieter Kosslik schwärmt vom Sundance Filmfestival und bekräftigt dieses Jahr ausdrücklich die intensive Partnerschaft des Festivals mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Nie war es sein Anliegen nur amerikanische Mainstream Filme auf der Berlinale zu zeigen, sondern vielmehr außergewöhnliche Arthouse Filmkunst aus Amerika, in Europa zu präsentieren.

„Auch in 2011 kooperieren wir wieder eng mit dem Filmfestival in Sundance, nicht nur im European Film Market, sondern auch im offiziellen Programm“, sagt Dieter Kosslick. „Um Independent-Filmen die größtmögliche internationale Wahrnehmung zu bieten, öffnen wir im Fall der US-amerikanischen Regisseurin Miranda July den Wettbewerb für eine außergewöhnliche deutsch-amerikanische Co-Produktion, die in Sundance außer Konkurrenz läuft.“ führt er fort.

Bis mitte Januar lief übrigens im Berliner Kino Babylon mit den «UNKNOWN PLEASURES» zum dritten Mal ein amerikanisches Independent Filmfestival, das genau diese Art Filme aus der vergangenen Saison im kommunalen Kino unserer Stadt dem Publikum präsentieren konnte. Einen Monat zuvor zeigte das Independent Film Festival «AROUND THE WORLD IN 14 FILMS» bereits "The Green Wave" aus dem Jahre 2010 von Ali Samadi Ahadi, der erst jetzt dem amerikanischen Publikum auf dem Sundance Film Festival präsentiert wird.


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"The Green Wave", die deutsch-iranische Dokumentation von Camino Film vertritt Deutschland im Sundance-Wettbewerb in den Rocky Mountains. Die Produktion der Berliner Dreamer Joint Venture Filmproduktion macht sich große Hoffnungen auf eine der Auszeichnungen. Ali Samadi Ahadi erzählt hier mittels animierter Blogs und Tweets von den Demonstrationen im Iran nach der Präsidentschaftswahl 2009, die mittels Handyfilmen um die Welt gingen. Seine Weltpremiere erlebte der Film auf dem letztjährigen Filmfest Hamburg.

Auch eine Schweizer Doku ist im Rennen, "An African Election", das Regiedebüt des Schauspielers Jarreth Merz, der sich mit der Präsidentschaftswahl in Ghana 1998 auseinandersetzt - Merz wuchs in dem westafrikanischen Land auf. Merz' und Ahadis Filme konkurrieren u.a. mit James Marshs neuer Doku "Project Nim" - die die Reihe auch eröffnet -, in dem der Oscargewinner den Schimpansen Nim porträtiert, dem beigebracht wurde, in der Sprache der Menschen zu kommunizieren.

Im US-Spielfilmwettbewerb sind diesmal nicht ganz so viele klingende Schauspielernamen vertreten wie in den Vorjahren, als sich viele etablierte Schauspieler mit anspruchsvollen Indie-Rollen profilieren wollten. Programmleiter John Cooper erklärte jedoch, damit habe man kein Problem. Tatsächlich waren in den Vorjahren die kritischen Stimmen laut geworden, die den Independent-Charakter des nachwuchslastigen Festivals durch allzu viele Stars verwässert sahen.

Sam Levinsons Familienkomödie "The Loved Ones" bietet dennoch geballte Starpower mit Demi Moore, Ellen Burstyn, Ellen Barkin, Thomas Haden Church und Kate Bosworth. Letztere ist auch in der Coming-of-Age-Story "Little Birds" von Elign Page mit von der Partie.

27. Sundance Film Festival
20.01.11 - 30.01.11
Park City / Utah
Mail: institute@sundance.org
Web: www.sundance.org

Quellen: Blickpunkt:Film | Berlinale | Sundance


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Vorgestern ging auch das Festival des Max Ophüls Preises in Saarbrücken zuende, das wir ausführlich am 17. Januar 2011 im BAF-Blog angekündigt hatten. Das Festival der deutschen Newcomer zeigt - ähnlich wie Sundance - vornehmlich Independent Filme. Daher passt es gut, heute auf dieser Seite das Ergebnis der Preisverleihung verkünden zu können.

Die Besucherzahlen sind auch bei der 32. Ausgabe des Festivals, die vom 17.-23. Januar 2011 stattfand, wieder leicht gestiegen. Vermehrt wurden diesmal sozialkritische und politische Filme gezeigt, was offensichtlich Interesse weckte. Insgesamt sahen rund 39.700 Besucher im Rahmen des Festivals 158 Filme; im Vorjahr waren es 38.000 Besucher und 152 Filme gewesen.

Der diesjährige Preisträger wurde Johannes Nabers Drama "Der Albaner". Der Film erzählt auf eindringliche, konsequente und filmisch besondere Art und Weise die Reise eines Albaners nach Deutschland und seinen verzweifelten Kampf, die Mitgift für seine Liebe in Albanien aufzutreiben. Der Spezialpreis der Jury ging an Barbara Eders "Inside America", eine Lobende Erwähnung erhielten Pia Strietmanns "Tage die bleiben" und Cihan Inans "180° - Wenn deine Welt plötzlich Kopf steht". Mit dem Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten wurde Güzin Kars "Fliegende Fische müssen ins Meer" ausgezeichnet, der Publikumspreis ging an Peter Luisis "Der Sandmann".

Link: www.max-ophuels-preis.de


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