Biennale Venedig ehrt 2011 den Regisseur Nicholas Ray
Mit Christoph Schlingensief und Nicholas Ray werden zwei Rebellen der Filmkunst auf der Biennale Venedig 2011 gefeiert.
Zum 100. Geburtstag des großen amerikanischen Regisseurs, Theaterwissenschaftler, Architekten und Schauspielers Nicholas Ray wird das 68. Filmfestival von Venedig einen längst vergessenen Film restauriert haben und als Weltpremiere der Öffentlichkeit präsentieren. Auch Christoph Schlingensief wird zur Biennale di Venezia von sich Reden machen und den deutschen Pavillon mit seiner radikalen künstlerischen Art ausgestalten. Beiden Künstlern ist gemein, dass sie selten konform gingen oder gehen, sondern mit ihren Werken oft anecken und mit ihren Visionen dem Zeitgeist meist voraus eilten.
Schon zu seiner High School-Zeit fiel Nicholas Ray durch sein rebellisches Verhalten auf und musste deshalb sogar zweimal die Schule wechseln. Zunächst studierte er Theaterwissenschaften, wechselte aber nach einem Jahr zu einem Architekturstudium unter Frank Lloyd Wright. 1934 zog er nach New York City, wo er als Schauspieler tätig wurde und aktiv in der linken Theaterszene wirkte. Erste Filmerfahrung sammelte er 1945 als Assistent von Elia Kazan. Eines seiner bekanntesten Werke war "”¦ denn sie wissen nicht, was sie tun" mit dem legendären James Dean in der Hauptrolle.
Eröffnet wird die Biennale 2011 und das 68th Venice International Film Festival mit der Weltpremiere des restaurierten Filmes "We Can’t Go Home Again" von Nicholas Ray (*1911 - ” 1979). Das experimentelle Werk des großen amerikanischen Regisseurs entstand damals mit jungen Filmemachern des Harpur College of New York und verband erstmals visuelle Kunst mit Film.
Die 67. Filmfestspiele von Venedig finden noch in diesem Jahr vom 01. bis 11. September 2010 statt.
Christoph Schlingensiefs Operndorf wird gebaut.
Der an Krebs erkrankte 50jährige Filmemacher und Theaterregisseur Christoph Schlingensief, der bei der Berlinale 2009 in der Jury saß, kann mittlerweile wieder hoffen, sein Opernprojekt in Afrika zügig voranzutreiben. Trotz der gefundenen Metastasen in dem einzigen Lungenflügel, der ihm nach einer Operation geblieben war, stürzt sich der Oberhausener weiter in die Arbeit, um die armen Menschen am Strom des Nigers mit Kultur zu beglücken. (siehe Erwähnung im BAF-Blog am 3. Mai 2010). Das Sahel-Land Burkina Faso gehört zu den sechs ärmsten Länder der Welt.
Vom Aufgeben will Schlingensief nichts wissen, stattdessen konzipiert er ein schneckenförmiges Rundtheater von ca. 40 Metern Durchmesser, das für 500 Zuschauer geplant ist. 35 Autominuten von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, entfernt, entsteht jetzt sogar ein ganzes Theaterdorf mit dem Namen Remdoogoo, was übersetzt "Festspiel" heißt. In dem Architekten Francis Kéré, der aus Burkina Faso stammt, aber an der Berliner TU Architektur studiert hat, fand Schlingensief einen mit dem Agha Khan Award sowie dem Global Award preisgekrönten Mitstreiter. Die weltweit höchste Auszeichnung für nachhaltige Architektur findet ihren Niederschlag nun auch im Opern- und Theaterdorf. Dort entstehen jetzt Ausbildungsstätten, eine Bibliothek, Künstlerwerkstätten, Kantine und Internetcafé sowie medizinische Versorgung für die Bevölkerung. Burkina Faso ist ein Staat in Westafrika, umgeben von Mali, Niger, Benin, Togo und Ghana und außerdem an die ehemalige französische Kolonie Elfenbeinküste (Cí´te d'Ivoire) grenzt. In der Hauptstadt Ouagadougou wurde bereits 1969 eine Biennale ins Leben gerufen, die seitdem das jährlich stattfindende Panafrikanische Filmfestival "FESPACO" ausrichtet.
Einen weiteren Auftrag hat Schlingensief erst kürzlich angenommen. Für die Biennale in Venedig 2011 ist er als Künstler des deutschen Pavillon bestellt worden, wie die Kuratorin Susanne Gaensheimer, Leiterin des Museums für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt, letzte Woche bestätigte. Laut Berliner Nachrichtenagentur ddp hoffe sie, dass Schlingensiefs Werk durch seine künstlerische Vision von "beispielloser Radikalität" zu einem Ort der Kommunikation und des kosmopolitischen Geschehens wird.
2009 saß der Multimediakünstler Christoph Schlingensief in der Jury der 59. Berlinale. Die Berufung freute ihn ganz besonders, denn mit der Jurypräsidentin, der britischen Schauspielerin Tilda Swinton, hatte er, abgesehen von einem gemeinsamen Filmprojekt, einst ein besonders inniges Verhältnis.
Zum 100. Geburtstag des großen amerikanischen Regisseurs, Theaterwissenschaftler, Architekten und Schauspielers Nicholas Ray wird das 68. Filmfestival von Venedig einen längst vergessenen Film restauriert haben und als Weltpremiere der Öffentlichkeit präsentieren. Auch Christoph Schlingensief wird zur Biennale di Venezia von sich Reden machen und den deutschen Pavillon mit seiner radikalen künstlerischen Art ausgestalten. Beiden Künstlern ist gemein, dass sie selten konform gingen oder gehen, sondern mit ihren Werken oft anecken und mit ihren Visionen dem Zeitgeist meist voraus eilten.
Schon zu seiner High School-Zeit fiel Nicholas Ray durch sein rebellisches Verhalten auf und musste deshalb sogar zweimal die Schule wechseln. Zunächst studierte er Theaterwissenschaften, wechselte aber nach einem Jahr zu einem Architekturstudium unter Frank Lloyd Wright. 1934 zog er nach New York City, wo er als Schauspieler tätig wurde und aktiv in der linken Theaterszene wirkte. Erste Filmerfahrung sammelte er 1945 als Assistent von Elia Kazan. Eines seiner bekanntesten Werke war "”¦ denn sie wissen nicht, was sie tun" mit dem legendären James Dean in der Hauptrolle.
Eröffnet wird die Biennale 2011 und das 68th Venice International Film Festival mit der Weltpremiere des restaurierten Filmes "We Can’t Go Home Again" von Nicholas Ray (*1911 - ” 1979). Das experimentelle Werk des großen amerikanischen Regisseurs entstand damals mit jungen Filmemachern des Harpur College of New York und verband erstmals visuelle Kunst mit Film.
Die 67. Filmfestspiele von Venedig finden noch in diesem Jahr vom 01. bis 11. September 2010 statt.
Christoph Schlingensiefs Operndorf wird gebaut.
Der an Krebs erkrankte 50jährige Filmemacher und Theaterregisseur Christoph Schlingensief, der bei der Berlinale 2009 in der Jury saß, kann mittlerweile wieder hoffen, sein Opernprojekt in Afrika zügig voranzutreiben. Trotz der gefundenen Metastasen in dem einzigen Lungenflügel, der ihm nach einer Operation geblieben war, stürzt sich der Oberhausener weiter in die Arbeit, um die armen Menschen am Strom des Nigers mit Kultur zu beglücken. (siehe Erwähnung im BAF-Blog am 3. Mai 2010). Das Sahel-Land Burkina Faso gehört zu den sechs ärmsten Länder der Welt.
Vom Aufgeben will Schlingensief nichts wissen, stattdessen konzipiert er ein schneckenförmiges Rundtheater von ca. 40 Metern Durchmesser, das für 500 Zuschauer geplant ist. 35 Autominuten von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, entfernt, entsteht jetzt sogar ein ganzes Theaterdorf mit dem Namen Remdoogoo, was übersetzt "Festspiel" heißt. In dem Architekten Francis Kéré, der aus Burkina Faso stammt, aber an der Berliner TU Architektur studiert hat, fand Schlingensief einen mit dem Agha Khan Award sowie dem Global Award preisgekrönten Mitstreiter. Die weltweit höchste Auszeichnung für nachhaltige Architektur findet ihren Niederschlag nun auch im Opern- und Theaterdorf. Dort entstehen jetzt Ausbildungsstätten, eine Bibliothek, Künstlerwerkstätten, Kantine und Internetcafé sowie medizinische Versorgung für die Bevölkerung. Burkina Faso ist ein Staat in Westafrika, umgeben von Mali, Niger, Benin, Togo und Ghana und außerdem an die ehemalige französische Kolonie Elfenbeinküste (Cí´te d'Ivoire) grenzt. In der Hauptstadt Ouagadougou wurde bereits 1969 eine Biennale ins Leben gerufen, die seitdem das jährlich stattfindende Panafrikanische Filmfestival "FESPACO" ausrichtet.
Einen weiteren Auftrag hat Schlingensief erst kürzlich angenommen. Für die Biennale in Venedig 2011 ist er als Künstler des deutschen Pavillon bestellt worden, wie die Kuratorin Susanne Gaensheimer, Leiterin des Museums für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt, letzte Woche bestätigte. Laut Berliner Nachrichtenagentur ddp hoffe sie, dass Schlingensiefs Werk durch seine künstlerische Vision von "beispielloser Radikalität" zu einem Ort der Kommunikation und des kosmopolitischen Geschehens wird.
2009 saß der Multimediakünstler Christoph Schlingensief in der Jury der 59. Berlinale. Die Berufung freute ihn ganz besonders, denn mit der Jurypräsidentin, der britischen Schauspielerin Tilda Swinton, hatte er, abgesehen von einem gemeinsamen Filmprojekt, einst ein besonders inniges Verhältnis.