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Avatar auf Blu-ray mit Problemen behaftet

Zeitgleich mit der DVD erschien der Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora" auch auf Blu-ray Disc.



Hierzulande ist die Blu-ray Disc zu James Camerons 3D-Sci-Fi-Abenteuer Avatar bereits seit dem 23. April verfügbar. In den USA wurden am ersten Tag der Veröffentlichung gleich 1,5 Millionen Blu-ray Discs verkauft. Und schon nach vier Tagen konnte sie zur meistverkauften Disc aller Zeiten werden. Doch zu Hause kam das Erwachen, denn bei vielen lief die Scheibe nicht im Player. Schuld daran war der veränderte Kopierschutz, der ein Update der Firmware des Players notwendig macht. Sogar Amazon Deutschland hat auf der Artikelseite von Avatar einen Hinweis angebracht, dass der Film eventuell erst nach einem Update angesehen werden kann. Für Computerfreaks, die sich die Scheibe per Softwareplayer am PC-Monitor ansehen, war das Handicap ein geringeres Problem, denn es kursieren im Netz bereits neue Versionen der entsprechenden Softwareplayer, die bei einem registrierten Softwareprogramm meist kostenlos als update erhältlich sind.

Für den unbedarften User und vor allem für ältere Mitbürger, die oft keinen PC besitzen und sich Filme nur am TV-Gerät über den Video- bzw. DVD-Player ansehen, war guter Rat teuer, denn nicht jede Firma stellt kostenlos Firmwareupdates bereit. Vor allem Samsung soll sich mit dem neuen Kopierschutz schwer getan haben. Bei den meisten Panasonic Blu-ray Playern dürfte noch die Firmware 1.1 installiert sein und muss durch ein Update auf die Version 2.4 gebracht werden. Die entsprechende Datei liegt nur in englischer Sprache auf den Servern von Panasonic vor und muss auf eine CD-R Disc überspielt werden. Eine wiederbeschreibbare CD-RW, um die Datei darauf zu brennen, wird ausdrücklich nicht empfohlen. Außerdem muss die knapp 25 Megabyte große Datei, die nur für Windows erhältlich ist, vorher noch entpackt werden. Da die Datei nur auf PCs mit Windows Betriebssystem ausgeführt werden kann, haben Apple Mac- und Linux-User also das Nachsehen. Das Entpacken funktioniert jedoch nicht wie bei Windows üblich mit der rechten Maustaste, sondern das Programm muss auf dem PC ausgeführt werden, was uns zunächst stutzig machte, den Windows Vista gab eine Alarmmeldung aus und wollte zunächst die Datei nicht ausführen. Mit Administratorrechten klappte es dann doch noch. Die entpackte Datei muss auf eine nicht formatierte, leere CD-R gebrannt und außerdem finalisiert werden, sonst nimmt der Player diese CD nicht an.

Die so erstellte CD-R wird in den Blu-ray Player gelegt. Da Blu-ray Player ausschließlich über HDMI Kabel mit dem TV-Flat-Screen verbunden sind, wird üblicherweise dabei das TV-Gerät automatisch eingeschaltet oder das laufende Programm unterbrochen und automatisch auf Video-Disc Wiedergabe umgeschaltet. (Übrigens, ein Anschluss eines Blu-ray Player an einem älteren Röhrenmonitor über die Scart-Buchse ist nicht möglich.) Wer jetzt denkt, das TV-Gerät während des Updates ausschalten zu können, hat den Blu-ray Player wahrscheinlich zerstört, denn beim Ausschalten des TV-Gerätes wird über das HDMI-Kabel ein Signal ausgegeben, um auch alle Player herunterzufahren. Ein Ausschalten des Stroms während eines Firmwareupdates verursacht aber an jedem Gerät einen Werkstattaufenthalt, weil das EPROM dabei zerstört wird. So muss man also Geduld walten lassen und warten, was auf dem Display des Players während des Updates angezeigt wird. Die ganze Prozedur kann bis zu 15 Minuten dauern. Falls die CD-R fehlerhaft ist, erscheint "U N S U P / P O R T". Wenn alles gut gelaufen ist, sollte jetzt auf dem Display ihres Blu-ray Players
"F I N I S H" angezeigt werden. Danach sollte die Avatar Blu-ray Disc anstandslos laufen.

Wer sich nicht genau sicher ist, welche Firmware Version auf dem Blu-ray Player installiert ist, kann dies im Menü des Players mit folgenden Schritten herausfinden:

1. Anschalten des Blu-ray Spielers
2. Drück den SETUP-Knopf auf der Fernbedienung
3. Im Menü wählt man nun den Eintrag DISPLAY aus und drückt OK
4. Danach den STATUS Knopf auf der Fernbedienung drücken
5. Nun erscheint im rechten unteren Teil des DISPLAY-Menüs die Firmware Version

Regelmäßige Updates der Kopierschutzmechanismen sind im Blu-ray-Standard übrigens vorgesehen. Spätestens im nächsten Jahr (vielleicht sogar schon zu Weihnachten) wird es auch die eine 3D-Version von Avatar auf Blu-ray geben. Diese wird allerdings am TV-Gerät nicht per Firmware update laufen. Dazu sind komplett neue Player und außerdem 3D taugliche Fernseher von Nöten, da auch der HDMI-Schnittstellenstandard auf eine neue HDMI-Spezifikation 1.4a abgesegnet werden musste, um zukünftig verbindlich festgelegte 3D-Formate für stereoskopische Fernsehübertragungen zu ermöglichen.

Die australischen Fans mussten übrigens ein paar Tage länger warten bis die
Blu-ray veröffentlicht wurde. Das führte zu einem sprunghaften Anstieg der Downloadzahlen über illegale Server des BitTorrent Netzwerkes. Laut einem Bericht von TorrentFreak ist die etwa 10 Gigabyte große, illegale Blu-ray-Kopie von Avatar schon jetzt die am häufigsten illegal runtergeladene Blu-ray Disc aller Zeiten. Damit hat Avatar alle bisher möglichen Rekorde gebrochen:
• Teuerster Film aller Zeiten
• Erfolgreichster Film aller Zeiten
• Bestes Einspielergebnis aller Zeiten
• Bester 3D Film aller Zeiten
• Meistverkaufte Blu-ray Disc aller Zeiten
• Der am häufigsten illegal runtergeladene Film

James Cameron hat mit seiner 3D-Film-Technik auch einen sensationellen Unterwasser-Dokumentarfilm gedreht. Mit eigens entwickelten Robotern tauchte er zum Wrack der untergegangenen Titanic. Jetzt bot er der NASA-Chef Charles Bolden an, eine ähnliche Technik für die nächste Mars-Expedition einzusetzen. Cameron überzeugte die NASA, den ursprünglichen Plan für eine 3D-Kamera wieder aufzunehmen und will Co-Investor beim Bau von Zoomobjektiven für Marsrover werden. Entwickelt und gebaut wird die Kamera von Malin Space Science Systems (MSSS), einem Unternehmen aus dem kalifornischen San Diego. Derzeit sind zwei Missionen auf dem Mars im Gange: Die Rover-Vehikel "Spirit" und "Opportunity" sowie der 1976 als erster auf dem Mars eingetroffenen "Viking 1" erkunden seit über sechs Jahren den Planeten. Bereits Ende des Jahres müssen die beiden Zoomobjektive für den Testbetrieb einsatzbereit sein, damit sie auf dem Rover Gefährt "Curiosity" tatsächlich im im Herbst 2011 zum Mars fliegen können, schreibt Golem in einem mit NASA-Fotos ergänztem Artikel vom 30.04.2010.

Link: 20th Century Fox Home Entertainment


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