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Nacht des brasilianischen Films in Potsdam

Cinebrasil im Filmmuseum Potsdam



Der brasilianische Dokumentarfilm "Waste Land" schockierte und begeisterte zugleich das Berliner Publikum in der Panorama Sektion der Berlinale. Die britisch-brasilianische Koproduktion gewann letzten Sonntag den Publikumspreis, der vom Tip-Magazin und dem rbb Radio eins ausgeschrieben war. In "Waste Land" dokumentiert Lucy Walker eines der aufwendigsten Projekte des brasilianischen Künstlers Vik Muniz – die Entstehung einer Installation im «Jardim Gramacho», einer der grössten Mülldeponien der Welt. Sie liegt in einem Außenbezirk von Rio de Janeiro. Vik Muniz porträtiert die sogenannten »Picker«, die zu Hunderten auf der Mülldeponie Plastikpfandflaschen und andere verwertbare Utensilien sammeln und unter erbärmlichen Verhältnissen an der Deponie unter Plastikplanen oder in nicht weniger primitiven Wellblechbaracken hausen. Die Installation zeigt ein etwas zwiespältiges Kunstwerk, das ein paar arme Picker plötzlich quasi zu Popstars erhebt und bei einer Auktion im Museum für Modern Art Rekordsummen erzielt.

Die Kinobesucher der Filmfestspiele waren aufgerufen, per Stimmkarte oder im Internet über die einzelnen Filme der Panorama-Sektion abzustimmen. Über 22'000 Stimmen wurden abgegeben und ausgewertet. Erstaunlich war, dass auf den vordersten fünf Plätzen sich nur Dokumentarfilme tummelten und erst auf dem abgeschlagenen sechsten Platz ein Spielfilm zu finden war. Die positive Zustimmung, die Dokumentarfilme zurzeit erlangen, ist zunehmend auf etlichen Filmfestivals zu beobachten.

Auch das Filmmuseum Posdam eröffnet morgen, den 27. Februar um 18:30 mit einem brasilianischen Dokumentarfilm. Gezeigt wird "Erinnerungen für den täglichen Gebrauch" (Memoria para uso diário, 2007) Regie: Beth Formaggini. Ein vielfach ausgezeichneter Film über die Erinnerungsarbeit an einzelnen und kollektiven Traumata. Um 21:00 Uhr folgt der Spielfilm "Das Jahr, als meine Eltern in Urlaub waren (O ano em que meus pais saí­ram de férias, 2006) Regie: Cao Hamburger. Ein 12-jähriger wird in der Militärdiktatur gezwungen, sich während der Fußball-WM-Finale 1970 einem sonderlich älteren Herrn anzuschließen. Dazu gibt es noch einen kurzen Vorfilm.

Zur Cinabrasil Nacht lässt Festivaldirektor Sidney Martens ein brasilianisches Buffet servieren und in der Pause gibt es brasilianische Live Musik.
Eintritt 5€ pro Vorstellung; Kombiticket 8€

Filmmuseum Potsdam im Marstall
27.02.2010, 18:30 und 21:00 Uhr
Breite Str. 1A
14467 potsdam
Infos und Karten Tel: 0331 / 27181-12
Mail: info@filmmuseum-potsdam.de
Web: www.filmmuseum-potsdam.de

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Ebenfalls morgen Abend um 20:00 Uhr findet im Kino Union in Friedrichshagen am Müggelsee die 14. Videonale statt. Details zur Veranstaltung bringen wir morgen ab Mitternacht im BAF-Blog.

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