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Sony Pictures kündigt Entlassungen an.

Sony Pictures macht technische Entwicklung für Verluste verantwortlich.



Der Sony Corporation geht es schon seit längerem nicht besonders gut. In vielen Bereichen sind sie nicht mehr Marktführer und die Innovationen mit der die Firma in früheren Zeiten die Konkurrenz abbschütteln konnte, kommen zu spät und zu selten auf den Markt. Sogar das Mobiltelefon Geschäft von Sony-Ericsson droht fast auseinanderzubrechen, weil die Firma dem Erfolg des Apple iPhones lange Zeit nichts entgegenzusetzen hatte. Man hatte den Wunsch der Kunden nach Smart Phones mit Touchscreen Display und YouTube Anbindung schlicht verschlafen. Auch das Joint Venture mit Bertelsmann ging in die Brüche und Sony musste kräftig investieren um die 15% von BMG übernehmen zu können und in die neue Firma Sony Music Entertainment einzubringen.

Dennoch ist Sony der einzige japanische Unterhaltungselektronik-Hersteller, der sich sowohl mit Hardware als auch mit der Herstellung und Verbreitung von Inhalten global etabliert hat. Über 40 Sony-Tochtergesellschaften gibt es in Japan, weltweit sind es über 900. Neben der Produktion von Audio-, Video- und TV-Geräten, Halbleitern, Kameras, Mobiltelefonen, Computern und Spielekonsolen bietet Sony außerdem Versicherungs- und Finanzdienstleistungen an.

Nun hat ganz unerwartet Sony Pictures Entertainment, eines der sechs großen Filmstudios in Hollywood, seinen Mitarbeitern angekündigt, dass es im März 450 von ihnen entlassen wird. Die Zahl entspreche 6,5 Prozent aller Mitarbeiter weltweit. Man gibt außer der Wirtschaftslage auch der Technik die Schuld, da die "DVD-Kaufgewohnheiten" der Kunden sich geändert haben. Das verwundert, denn wir haben an dieser Stelle erst gestern berichtet, dass der Absatz an DVD und Blu-ray Medien gestiegen ist und der Filmwirtschaft 5% Umsatzplus beschert hat. Bei Blu-ray Medien, an dessen Erfindung Sony maßgeblich beteiligt ist, gab es sogar 9% Umsatzsteigerung. Allerdings sind die Medien auch preiswerter geworden, was wiederum weniger Netto in der Kasse der Firma hinterlässt.

Der Bereich Sony Pictures Entertainment produziert Filme, Musik und Spiele. Teil dieser Firma ist das Hollywoodstudio Columbia Pictures, das z. B. die "Spiderman"-Filme produziert hat und TV-Serien wie „Seinfeld“ international vertreibt. Sony Pictures, das zuletzt Filme wie 2012 oder "Michael Jackson: This is it" produzierte, hat schon eine Entlassungsrunde hinter sich. Im März 2009 strich das Studio bereits 250 Stellen.

Grund war der Einbruch der Verkaufszahlen in den USA, da dort die Zahl der Raubkopien von Filmen drastisch gestiegen war. Hinzu kommt für die Studios die Konkurrenz von Websites wie Netflix, die Filme live über das Web streamen. iTunes vermietet und verkauft ebenfalls Filme. Über Hulu, Youtube und Sonys eigenem Crackle.com kann man kostenlos und teilweise werbefinanziert Videos und Fernsehserien ansehen. Darüber hinaus nutzen Fans von US-Serien massenhaft die Tauschbörsen im Internet. Ein Phänomen, dass zwar illegal ist aber die einzige Möglichkeit bietet die Originalversion weltweit gleich nach der Erstaustrahlung sehen zu können. Synchronisierte Fassungen kommen nämlich oft erst Monate oder sogar Jahre später ins Fernsehen (wenn überhaupt). Beim Start der neuen Staffeln "Desperate Housewives" und "Lost" des US-Senders ABC kamen laut einer Erhebung knapp sieben Prozent der Nutzer der illegalen Tauschbörse eztv.it aus Deutschland. Das alles trägt dazu bei, dass der Heimvideo-Markt und damit die Verkäufe von DVDs und Blu-Ray-Disks im vergangenen Jahr in den USA, anders als in Deutschland, um mehr als 13 Prozent zurückgegangen sind.

Link: www.serienjunkies.de

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