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Bayerischer Filmpreis wurde dieses Jahr aufgeteilt

Der Bayerischer Filmpreis (Pierrot) ist die höchstdotierte und begehrteste Auszeichnung ihrer Art in Deutschland.



Wie bereits gestern erwähnt, wurde letztes Wochenende außer der Verleihung der Golden Globes in den USA auch in Deutschland mit dem Pierrot einer der wichtigsten Filmpreise vergeben. Allerdings wurden die mit 200.000 Euro dotierten Produzentenpreise in diesem Jahr geteilt. Sie gingen zu je 100.000 Euro an Peter Herrmann für die Produktion des Kinofilms "Wüstenblume" und an Dietmar Güntsche und Wolfgang Behr (Neue Bioskop Film München) für den Film "Der Große Kater". Mit "Wüstenblume" wurde der gleichnamige Bestseller von Waris Dirie verfilmt - einer somalischen Nomadentochter, die als Fünfjährige das unbeschreiblich grausame Ritual der Genitalbeschneidung erleiden muss, und später als erfolgreiches Fotomodell gegen diese menschenverachtende Tradition ihrer Heimat kämpft. Der Film "Der große Kater" schildert - nach Thomas Hürlimanns Bestseller - zwei Tage aus dem Leben eines Spitzenpolitikers, der erkennt, wie relativ der Wert der Macht wird, wenn das eigene Kind im Sterben liegt.

Die Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2009 fand am 15. Januar 2010 im Prinzregententheater in München statt. Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten 2009 ging an den Kameramann, Regisseur und Produzenten Joseph Vilsmaier, der mit seinem reichen und vielseitigen künstlerischen Schaffen Filmgeschichte geschrieben hat und dessen neuer Film "Nanga Parbat" am selben Wochenende in den Kinos gestartet war und gestern Abend vor mehr als 800 geladenen Gästen in einem special Screening in der Bayerischen Vertretung in Berlin gezeigt wurde. Vilsmaier versucht in dem Bergsteigerdrama an einem der höchsten Berge der Welt den Unfalltod von Rainhold Messmers Bruder nachzuzeichnen.
Der 8125 Meter hohe Berg ging als „Schicksalsberg der Deutschen“ schon 1937 in die Geschichte ein. Bis Ende 2008 gab es 304 erfolgreiche Besteigungen, aber auch 66 Todesfälle. Die Wahrscheinlichkeit, am Nanga Parbat ums Leben zu kommen, ist rein statistisch somit höher als am Mount Everest. Die Südtiroler Brüder Günther und Reinhold Messner durchkletterten 1970 zum ersten Mal die gesamte, äußerst schwierige Rupal-Wand (Südwand), die höchste Steilwand der Erde. Beim Abstieg über die Diamirwand kam Günther Messner ums Leben, wobei Ort, Zeitpunkt und Todesursache nicht geklärt sind. Allerdings verstand von dem Expeditionsteam niemand, warum Reinhold in der Nacht vor dem Unfall alleine aufbrach. Diesen Widerspruch ging auch der Filmemacher Ludwig Ott nach, indem er einige erhaltene Originalaufnahmen mit nachgestellten Filmaufnahmen vermengt. Diese heute übliche, aber der Wahrheit nicht immer gerecht werdende Dokumentationsart, zeigte die ARD am 18. Januar 2010 in Erstaufführung. Die Sendung "Tod am Nanga Parbat" wird am 24., 26., und 31.1.2010 auf EinsExtra digital wiederholt.

Der mit 10.000 Euro dotierte Bayerische Filmpreis für die beste Darstellerin ging an die Schauspielerin Barbara Sukowa für ihre Rolle in "Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen" Den ebenfalls mit 10.000 Euro dotierten Preis für den besten Darsteller erhielt Mark Waschke für seine Rolle in "Habermann". Den Drehbuchpreis - dotiert mit 10.000 Euro - erhielt Simon Verhoeven für den Film "Männerherzen". Der Dokumentarfilmpreis (15.000 Euro) ging an Petra Seeger für ihren Film "Auf der Suche nach dem Gedächtnis". Den Preis für die Bildgestaltung, dotiert mit 10.000 Euro, bekam Jana Marsik für die Filme "Same Same But Different", der neue Film von Detlev Buck mit David Kross in der Hauptrolle, der gestern erst im Kino anlief und für "Lippels Traum". Mit dem Preis für die beste Nachwuchsdarstellerin, dotiert mit 10.000 Euro, wurde Katharina Schüttler ausgezeichnet - für ihre Rolle in dem Film "Es kommt der Tag". Der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller (10.000 Euro) ging an Friedrich Mücke für seine Rolle in dem Film "Friendship". Mit dem Nachwuchsregiepreis (10.000 Euro) wurde Benjamin Heisenberg für seinen Film "Der Räuber" geehrt.

Der mit 60.000 Euro dotierte Preis der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrecht an Filmwerken (VGF), wurde an die Drife Deyle & Richter Filmproduktion für den Film "Waffenstillstand" verliehen. Michael "Bully" Herbig erhielt den Publikumspreis für den besten Familienfilm für seine Komödie: "Wickie und die starken Männer".

Der FilmFernsehFonds Bayern ist seit 1996 für die Filmförderung in Bayern zuständig.
Link: FFF Bayern

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