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6. One World Berlin Filmfestival

6. Filmfestival für Menschenrechte und Medien



Gleich drei Filmfestivals finden in den nächsten Tagen in Berlin fast gleichzeitig statt. Den Anfang macht die 5. Russische Filmwoche am 25. November, gefolgt von dem 6. One World Berlin Filmfestival, das einen Tag später am 26.11. beginnt und bis zum 2.12.09 läuft. Spielorte sind das Kino Arsenal, ACUDKino und das Kleisthaus. Vom 27.11. bis 5.12.2009 schließt sich daran an das 4. "Around the World in 14 Films", das sich dem künstlerischen Independent Film widmet, und herausragende in Deutschland bisher nicht gezeigte, aber dafür auf anderen internationalen Filmfestivals prämierte Filme präsentiert.

Im Gegensatz dazu, bringt das 6. Filmfestival für Menschenrechte und Medien weniger künstlerische, dafür aber höchst politische Filme. Oft sind es mit der Handkamera gedrehte authentische Aufnahmen von Demos aber leider auch von brutalen Polizeieinsätzen. Nachfolgend haben wir den Trailer des Festivals hier im BAF-Blog eingefügt:



Leser von RSS Feeds, bei denen das Video nicht angezeigt wird, finden den Link zum Trailer und zu weiteren Filmbeispielen des One World Berlin Festivals hier bei YouTube

ERÖFFNUNGSFILM im KINO ARSENAL
Terrorister – en film om dom dömda (Terrorists: The Kids They Sentenced)m
Schweden 2003, Regie: Stefan Jarl, Lukas Moodysson,
85 min, Originalfassung mit englischen Untertiteln, Dokumentarfilm

Als es beim EU-Gipfel in Göteborg 2001 zu Ausschreitungen bei den von Globalisierungskritiker/innen organisierten Massenprotesten kommt, schlägt der schwedische Staat mit aller Macht zurück. Rund 460 Demonstrant_innen werden festgenommen, 14 davon zu langen Haftstrafen verurteilt. In den Augen der Regierung handelt es sich bei ihnen um „Terroristen“. Stefan Jarl und Lukas Moodysson zeichnen ein anderes Bild: In bewegenden Interviews erzählen einige der jungen Aktivist_innen von ihren Motivationen, sich an den Protesten zu beteiligen, der Kritik an einer ungerechten Wirtschaftsordnung sowie ihren traumatischen Erfahrungen mit staatlicher Gewalt. Als Vorfilm wird Einstellung §129a gezeigt. Der Clip stellt einen Bezug zu Ereignissen in Deutschland her, dem §129a des Strafgesetzbuches (Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung)-Verfahren im Zusammenhang mit der Vorbereitung und Durchführung von Protestaktionen beim G8-Gipfel in Heiligendamm 2007.

Eröffnung durch den Schirmherren des Festivals Dr. Rolf Gössner. Moderation: Werner Koep-Kerstin (Humanistische Union)
Donnerstag, 26.11., 19:00 Uhr, Kino Arsenal
Beschränkter Kartenverkauf; Vorbestellung unter 030 – 243130 41 erbeten.

Insgesamt werden etwa 20 Filmprogramme während des Festivals präsentiert. Alle Filmvorführungen werden von Gesprächen mit Filmemachern und Experten begleitet. Das programm ist recht straff gefasst. Trotz dreier Spielstätten (ACUD, Arsenal, Kleisthaus) gibt es keine Wiederholungen. Schwerpunkte dieses Jahr sind:
● Bürgerrechte im Zeitalter von Überwachung durch Staat und Wirtschaft, Verflechtung
von Polizei und Militär; Grundversorgung vs. Privatisierung?
● 1989 ff. außerhalb Europas am Beispiel von Chile und Südafrika
● Kinderrechte
● Animation ↔ Dokumentation: Animierte Dokumentarfilme und Vermittlung von 'Menschenrechtsthemen'.
Nicht alles sind Dokumentarfilme. Mit El Baño (Mo. 30.11.09; 20 Uhr, Kino Arsenal) kommt beispielsweise ein amüsanter Spielfilm aus Chile, in dem der Regisseur Gregory Cohens über eine im Badezimmer versteckte Überwachungskamera uns tiefere und persönliche Einblicke in chilenisches Leben gewährt. Mit einem Gespür für soziale, politische und kulturelle Veränderungen zeichnete Cohen in dem 2005 entstandenen Film ein kritisches Bild Chiles zwischen 1968 und 1998.

Link: www.oneworld-berlin.de
sowie: Programm und Filmbeschreibungen

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