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LOLA Preisvergabe der Deutschen Filmakademie 2009

Die Auszeichnungen mit der LOLA gelten gemeinhin als deutscher Gegenpart zum Oscar

Die LOLA ist mit 2,845 Mio. Euro Preisgeldern (einschließlich der Nominierungsprämien) der höchst dotierte deutsche Kulturpreis, der gestern abend in Rahmen einer festlichen Gala im Palais am Funkturm Berlin von dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, vergeben wurde. Moderiert wurde die Gala wie bereits im Vorjahr von Entertainerin Barbara Schöneberger. Die künstlerische Leitung hat in diesem Jahr Filmakademiemitglied, Regisseur und Autor Hans-Christoph Blumenberg, übernommen.

Vier Lolas gingen an das historische Drama „John Rabe“ von Florian Gallenberger, der insgesamt sieben Mal nominiert war. Damit setzte sich der Film gegen „Der Baader Meinhof Komplex“, „Chiko“, „Im Winter ein Jahr“, „Jerichow“ und „Wolke 9“ durch. Dennoch ist der Regisseur Andreas Dresen wenigstens als bester Regisseur mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet worden. Er erhielt die Goldene Lola gestern Abend bei der Gala im Palais am Funkturm in Berlin für seinen Film «Wolke 9» über Liebe im Alter. Ziemlich enttäuscht war dagegen Bernd Eichinger. Das von ihm produzierte und vier Mal nominierte RAF-Drama „Der Baader Meinhof Komplex“ des Regisseurs Uli Edel ging leer. Einen Ehrenpreis erhielt der Humorist Vicco von Bülow alias Loriot für hervorragende Verdienste um den deutschen Film. Er bedankte sich unter Standing Ovations.

Wie bereits am 28. Februar im BAF-Blog berichtet, wird sich im nächsten Jahr zur Preisvergabe etwas ändern. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat im Absprache mit dem Regieverband (BVR) versprochen 2010 nicht nur die Produktionsfirmen, sondern auch die Regisseure wieder an den Gewinnchancen zu beteiligen. Künftig ist vorgesehen, dass der Regisseur des jeweils ausgezeichneten Films darüber verfügen kann, an welchen Produzenten zehn Prozent des Preisgeldes zur Herstellung eines neuen Films gegeben werden.

Insgesamt hatten 56 Juroren (52 Mitglieder der Deutschen Filmakademie und vier Vertreter aus dem Ausschuss für Kultur und Medien Deutscher Bundestag) die Entscheidungen für die Vorauswahl an Filmen und Einzelleistungen für das Nominierungsverfahren (2. Stufe) zum Deutschen Filmpreis 2009 getroffen. Anschließend mussten alle Mitglieder für ihre Berufsgruppe über die Nominierungen für Filme (6/2/2) und Einzelleistungen (je 3) abstimmen. Die Ergebnisse wurden am 13. März bekanntgegeben und John Rabe ist mit sieben Nominierungen als Favorit hervorgegangen. Erst danach konnten die Kopien für die Lola Festival Tour durch 20 deutsche Städte vom 16. bis 22. April freigegeben werden. Nachzulesen am 14. März im BAF-Blog.

Der Berliner Tagesspiegel lässt zum Filmstart von John Rabe am 2. April in elf Berliner Kinos allerdings deutlich weniger positives in seiner Filmkritik vom 01.04.09 verlauten: >>Je ferner die Geschehnisse des Hitlergerimes werden, desto argloser und möglichst politikfrei wird eine Legende vom guten Nazi massentauglich fürs Kino erzählt.<< Bei der Vergabe des Filmpreises spielen solche Überlegungen leider keine Rolle, denn nur der Umsatz soll stimmen und mit dem Preis nochmals angekurbelt werden, denn der Film erwies sich beim Publikum bisher eher als Flop.

Die Deutsche Filmakademie e.V. ist am 8. September 2003 in Berlin gegründet worden und rekrutiert ihre Mitglieder aus allen künstlerischen Sparten des deutschen Films. Neben der Vergabe des Filmpreises soll das wichtigstes Ziel der Deutschen Filmakademie sein, für die Filmschaffenden in diesem Land ein Forum zu schaffen, auf dem Fragen, die alle interessieren, diskutiert werden können.

Im Bereich Spielfilm wurde die LOLA in Gold, Silber und Bronze vergeben. In allen anderen Kategorien gibt es jeweils nur einmal Gold zu gewinnen. Dazu gehören jeweils: Die/Der Beste Deutsche ...
Kinder-Jugendfilm, Dokumentarfilm, Darstellerin/Darsteller einer Hauptrolle, Darstellerin/Darsteller einer Nebenrolle, Regie, Kamera/Bildgestaltung, Schnitt, Drehbuch, Musik, Tongestaltung, Szenenbild, Kostümbild und Ehrenpreis.
Die Gewinner des Spielfilmpreises haben wir jeweils farbig in der Liste der nominierten Filme markiert.

***Gold
**Silber
*Bronze

Für die Preiskategorien des DEUTSCHEN FILMPREISES 2009 waren folgende Filme vorgeschlagen:

Programmfüllende Spielfilme

JOHN RABE ***Gold
Mischa Hofmann, Benjamin Herrmann, Jan Mojto – Hofmann & Voges Entertainment; Regie: Florian Gallenberger

IM WINTER EIN JAHR **Silber
Uschi Reich, Martin Moszkowicz – Bavaria Filmverleihund Produktions GmbH; Regie: Caroline Link

WOLKE 9 *Bronze
Peter Rommel – Rommel Film e.K.; Regie: Andreas Dresen

ALLES FÜR MEINEN VATER
Heike Wiehle-Timm, Zvi Spielmann – Relevant Film GmbH

DER BAADER MEINHOF KOMPLEX
Bernd Eichinger – Constantin Film Produktion GmbH

BERLIN CALLING
Karsten Aurich, Hannes Stöhr – sabotage films GmbH, stoehrfilm

CHIKO
Fatih Akin, Klaus Maeck – corazón international GmbH & Co KG

EFFI BRIEST
Günter Rohrbach – Constantin Film Produktion GmbH

FALCO VERDAMMT, WIR LEBEN NOCH
Kurt Mrkwicka, Jan Mojto – MR Film, EOS

JERICHOW
Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber – Schramm Film Koerner & Weber

KRABAT
Uli Putz, Thomas Wöbke, Jakob Claussen – Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion GmbH

NORDWAND
Danny Krausz, Boris Schönfelder – Dor Film-West Produktionsgesellschaft mbH

NOVEMBERKIND
Jochen Laube – Sommerhaus Filmproduktionen

RÄUBER KNEIßL
Quirin Berg, Max Wiedemann – Wiedemann & Berg Filmproduktion GmbH & Co.KG

ROBERT ZIMMERMANN WUNDERT SICH ÜBER DIE LIEBE
Sonja Schmitt, Claus Boje, Detlev Buck – Boje Buck Produktion GmbH

Programmfüllende Dokumentarfilme

NOBODY’S PERFECT ***Gold
DANCE FOR ALL
DIE WIDERSTÄNDIGEN – ZEUGEN DER WEIßEN ROSE
HOLUNDERBLÜTE
LENIN KAM NUR BIS LÜDENSCHEID

Programmfüllende Kinder- und Jugendfilme

WAS AM ENDE ZÄHLT ***Gold
BLÖDE MÜTZE
FRECHE MÄDCHEN
HEXE LILLI, DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH
SOMMER

Die komplette Gewinnerliste ist beim BUND unter der PRESSEMITTEILUNG Nr. 166 nachzulesen.
Weitere Informationen unter: www.deutscher-filmpreis.de
Link zur Deutschen Filmakademie: www.Deutsche-Filmakademie.de

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