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30. Moskauer Filmfestival mit Hollywoodfilm gestartet

Erstmals in seiner Geschichte hat vorgestern das Moskauer Internationale Filmfestival mit einem US-Blockbuster eröffnet. Zur Eröffnungspremiere der Actionkomödie „Hancock“ präsentierten die Hauptdarsteller Will Smith und Oscar-Preisträgerin Charlize Theron höchstpersönlich ihren Film. In der Komödie von Regisseur Peter Berg spielt Smith den Comic-Helden Hancock, der sich mit seinen speziellen Kräften bei der Bevölkerung von Los Angeles allerdings eher unbeliebt macht. Und dann verliebt sich Hancock auch noch in die Ehefrau seines eigenen Image-Beraters. (USA, 2008, 90 min.) Der Film läuft übrigens außerhalb des Wettbewerbs.

Moskau gehört wie Berlin, Cannes oder Venedig zu den A-Festivals der internationalen Produzentenvereinigung FIAPF. Die norwegische Schauspielerin und Regisseurin Liv Ullmann hat nach Angaben der Festivalleitung in diesem Jahr den Juryvorsitz übernommen. Im Hauptwettbewerb treten 16 Filme an, darunter zwei aus Deutschland. Im Rennen um den "Heiligen Georg" sind der Film „Der Mond und andere Liebhaber“ von Grimme-Preisträger Bernd Böhlich sowie der in Aserbaidschan gedrehte Streifen „Absurdistan“ von Veit Helmer.

Während der Eröffnungszeremonie im Festivalkino erhielt der japanische Regisseur und Schauspieler Takeshi Kitano, bekannt für seine gegensätzlichen, wortarmen und blutigen Filme («Violent Cop» oder der Samuraifilm «Zatoichi»), eine Ehrung für sein Lebenswerk. Insgesamt sind an den Festivaltagen mehr als 200 Filme zu sehen. Zum Programm gehören der Wettbewerb «Perspektiven» und Retrospektiven unter anderem zur sowjetischen Avantgarde. Kritiker bemängelten wiederholt, dass es dem Festival an eigenem Profil fehle und Festivalchef Michalkow zu wenig Präsenz zeige. Das Festival versucht deshalb - in Konkurrenz zum tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) -, allmählich seine Ausrichtung als „Kinozentrum für Osteuropa und Mittelasien“ zu finden. Im Jubiläumsjahr steht das Leben in den früheren Ostblockstaaten im Mittelpunkt mit Wettbewerbsbeiträgen aus Ungarn, Albanien, der Ukraine und Bulgarien. Das vorwiegend staatlich finanzierte Festival wurde 1959 gegründet und findet seit 2000 jährlich statt. Im vergangenen Jahr kamen 100 000 Zuschauer.

Das 30. Moskauer Filmfestival dauert vom 19. bis zum 28. Juni.
Zur Homepage der engl. Version: www.moscowfilmfestival.ru/eng/



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