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"The Great Ecstasy of Robert Carmichael" im Babylon

Der Verein critic.de filmförderung e.V. bemüht sich seit zwei Jahren viele sehenswerte Filme, die auf internationalen Festivals gefeiert wurden und danach nie im deutschen Kino liefen, endlich dem geneigten Zuschauer zugänglich zu machen. Mit dem Projekt debut - das critic.de premierenkino soll die kritische, wissenschaftliche und künstlerische Auseinandersetzung mit Film in unterschiedlichen Formen gefördert werden. Um das zu erreichen, unterstützen die Macher diverse Veranstaltungen und Vorführungen wie Filmreihen, Filmfestivals, Premieren und Wiederaufführungen. Der Verein hilft bei Filmproduktionen, stellt Arbeitsmaterialen und Know-how für Publikationen zur Verfügung und kooperiert mit Filmverbänden und anderen am Filmmarkt beteiligten Unternehmen.

Seit ca. einem Jahr wird einmal im Monat ein preisgekrönter Film nach Berlin geholt und häufig begleiten und kommentieren Berliner Nachwuchskritiker die internationale Entdeckungen, die dazu erstmals im deutschen Kino gezeigt werden. Diesmal wurde auch der BAF direkt angesprochen, die nächste Veranstaltung am Mittwoch, 21. Mai 2008 um 20 Uhr im Kino babylon berlin:mitte zu besuchen und seinen Mitgliedern die Informationen publik zu machen.

Hierzu präsentiert debut „The Great Ecstasy of Robert Carmichael“ von Thomas Clay (GB 2005). Im Anschluss diskutieren Evelyn O'Grady (Filmfest Emden Norderney, ehemalige Leiterin Britspotting), Dr. Thomas Morsch (Filmwissenschaftler, Freie Universität Berlin) und Michael Kienzl (critic.de) über den Film. Moderieren wird Andreas B. Krüger.

Thomas Clays "The Great Ecstasy of Robert Carmichael" besticht durch die malerischen Bilder von Yorgos Avanitis, der bereits mit namhaften Regisseuren wie Catherine Breillat, Theodorus Angelopoulos, Amos Gitai, den Dardenne-Brüdern oder Volker Schlöndorff zusammen gearbeitet hat, und einem von dumpfem Techno bis zu klassischer Musik reichenden Soundtrack. Hinter diesen streng ästhetisierenden Stilmitteln verbirgt sich ein vielschichtiger und schwer kategorisierbarer Film über Gewalt und seelische Verwahrlosung in der modernen westlichen Zivilisation.

Das Regiedebüt des zur Zeit des Drehs 24-jährigen Thomas Clay, "The Great Ecstasy of Robert Carmichael", lässt sich zwischen Kubricks Clockwork Orange, Hanekes Funny Games und Noés Irréversible einreihen, Filme, deren schonungslose Darstellungen grausamer und gewalttätiger Menschen mitunter zu extremen Zuschauerreaktionen geführt haben. Doch der auf den Festivals von Cannes, Pusan und Rotterdam gezeigte Film lässt sich genauso wenig wie die anderen Filme auf die explizite Darstellung von Gewalt reduzieren. In der Verbindung streng formalistischer Einstellungen, klassischer Musik und dem präzisen Portrait emotional verkümmerter Jugendlicher in einer kleinen britischen Küstenstadt liefert Clay ein zugleich artifizielles und verstörendes Bild der Gesellschaft. Mitleidslos beobachtet er eine dem Untergang geweihte Welt.

The Great Ecstasy of Robert Carmichael/ GB 2005/ 96 min/ Regie: Thomas Clay/ Mit Danny Dyer, Lesley Manville, Daniel Spencer, Ryan Winsley/ Format: 35 mm/ OmeU/ Weltvertrieb: Wild Bunch
(Update)
Leider wird dies der letzte Film der Veranstaltungsreihe sein. Der Verein bemüht sich aber bei dieser Gelegenheit mit anderen Vereinen oder Personen in Kontakt zu treten, um neue Projekte aus der Taufe zu heben. Franziska Latell, Vorsitzende des Vereins und Mirus Fitzner als Koordinator werden anwesend sein, während Frédéric Jaeger vom Vorstand derweil noch in Cannes bei den Filmfestspielen weilt.

Kino babylon berlin:mitte
Mittwoch, 21.05.08 um 20 Uhr

Wiederholung:
Sonntag, 25. Mai 2008 um 18 Uhr (keine Jugendfreigabe)
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
Kartentelefon: 030 24 25 969
www.babylonberlin.de

Weitere Informationen und Filmkritiken gibt es auf der Online-Seite des Magazins www.critic.de und über den Verein unter www.debut.critic.de
Mail: kontakt@debut.critic.de
Postadresse:
Greifenhagener Str. 39
10437 Berlin

Besuchsadresse:
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Rungestr. 22-24
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Telefon 030 / 440 334 88
Mobil 0179 / 130 42 93

Gesamtkoordination:
Mirus Fitzner
0176 / 24 85 70 01
planung@debut.critic.de

Vorstand:
Franziska Latell latell@critic.de
Frédéric Jaeger fjaeger@critic.de

Frédéric Jaeger studiert Filmwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin. 1998-1999 präsentierte er im Münchner Lokalfernsehen Kinobesprechungen und gründete anschließend die Vorläuferseite von critic.de. Neben der Chefredaktion des Online-Magazins hat er von 2003 bis 2006 an Unbeleuchtet - einer Langzeitdokumentation über Schauspieler - als Co-Autor, Kameramann und Cutter mitgewirkt und einen experimentellen Kurzfilm fertiggestellt. 2004 wurde er als jüngstes Mitglied in die deutsch-französische Berlinale-Jury „Dialogue en perspective“ berufen und koordinierte in dessen Folge Jurys in Cannes, Tübingen und in Paris. Aktuell leitet er die Programmauswahl der seit 2007 in Berlin stattfindenden Filmreihe debut - das critic.de premierenkino.


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