Transmediale 08 und andere News
Freitag Abend, den 25.1.08 beginnt bereits die Vorhut der Transmediale 08 mit ihrer Partyreihe in verschiedenen Clubs von Berlin (mehr dazu weiter unten).
Nach zwei Jahren im Exil bei der Akademie der Künste, wird nächste Woche auch das Video-Festival am 29. Januar 2008 endlich wieder im frisch renovierten im Haus der Kulturen (HKW) offiziell eröffnet werden. Die Kongresshalle, wie sie früher hieß, ist den Berlinern allerdings immer noch besser unter dem Kosenamen "Schwangere Aster" bekannt. Das markante Gebäude war zwar nach dem dramatischen Einsturz der vorderen Spannbeton-Dachkrempe vor ein paar Jahren äußerlich wieder originalgetreu instand gesetzt worden, doch die Sanitären Einrichtungen und die gesamte Technik im Inneren des Gebäudes stammte noch aus den Jahren 1956/57 als das Haus als Beitrag der Vereinigten Staaten zur internationalen Bauausstellung Interbau im Hansaviertel errichtet worden war. Auch der nicht weit entfernte Neubau der Akademie der Künste Berlin-West ist zu jener Zeit gebaut worden. Erst nach der Wende 1989 und der Vereinigung mit der Akademie-Ost, konnte das alte Stammhaus der Akademie am Pariser Platz, in Sichtweite des Brandenburger Tores, wieder neu hergestellt und als Repräsentanz eingerichtet werden. Das im Bauhausstil gebaute Haus im Hansaviertel wird jedoch weiterhin für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.
Die Transmediale 08 ist inzwischen mehr als ein Videofestival. Früher war es ein Bestandteil der Berlinale und wurde ursprünglich von den Freunden der Deutschen Kinemathek und Betreibern des alten Arsenals in der Welser Straße ins Leben gerufen und war zugleich experimenteller Ort vom "Forum des jungen Films" innerhalb der Berlinale. Seit einigen Jahren ist es ein selbständiges Festival geworden mit Fokus auf digitale Technologien als spezifisches Element einer global vernetzten zeitgenössischen Kultur, das unter dem internationalen Motto "festival for art and digital culture Berlin stattfindet. Dazu gehört Video ebenso wie Internet. Digitale Skulpturen sowie Projektionen und Installationen runden das Bild ab. Krönender Abschluss, der zugleich als Workshop fungierenden Veranstaltung, ist der "Club Transmediale", der zeitgleich an verschieden Orten der elektronischen Clubkultur Berlins veranstaltet wird. Seit der Love Parade, die zwar nicht mehr in Berlin stattfindet, übt die Stadt immer noch genügend Faszination auf Musiker, DJ's und VJ's und andere Künstler elektronischen Schaffens aus. Sogar die PopKomm ist von Köln nach Berlin umgezogen und beschert alljährlich neuen Zulauf in der Szene. Die elektronische Vernetzung nimmt ständig zu und Berlin profitiert davon. Darin hat auch die Transmediale einen gewissen Stellenwert, vielleicht sogar eine Vorreiterrolle übernommen. Möglicherweise erinnert sich noch jemand an das Festival, als es noch zeitgleich mit der Berlinale im Podewil in Berlin Mitte stattfand und bereits bald nach dem Fall der Mauer einen gut gelungenen Ost-West Spagat in Künstlerkreisen einleutete.
Unter dem Thema Unpredictable beschäftigt sich CTM.08 mit künstlerischen Konzepten, die Nichtvorhersehbares und Überraschendes, Unfälle, Fehler und Zufall einbinden, um die Dynamik kreativer Prozesse zu verändern und neue ästhetische Formen zu entdecken.
International bekannte Künstler wie Vitalic, Mouse On Mars, Conrad Schnitzler, Alva Noto, Legendary Stardust Cowboy, oder Larry Heard werden sich mit Neuentdeckungen des Jahres wie Klimek, Ebony Bones, Joakim, Efdemin, Chrome Hoof, Wolves In The Throne Room oder Surkin auf Spielorten wie der Berliner Maria am Ostbahnhof und anderer Spielorte messen. Die Wochenenden bleiben traditionell den spannendsten internationalen Größen der aktuellen Clubmusik vorbehalten. Die Wochentage gehören den experimentellen Grenzgängern, die in konzertanter Atmosphäre Verbindungslinien zwischen knisternder Elektronik, akustischen Klängen und abrasivem Noise ziehen. Von Künstlern speziell entworfene Installationen setzen den dazu passenden Rahmen und verpassen der Maria am Ostbahnhof einen neuen, ungewohnten Look. Workshops ermöglichen praktische Erfahrungen im Eigenbau von Musikelektronik. Vorträge, ein Filmprogramm und Diskussionsrunden informieren vertiefend zu aktuellen Themen der experimentellen Musikkultur.
Ein besonderes Highlight des CTM.08 ist das Eröffnungskonzert in der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz mit dem Altmeister der Musique Concrí¨te Pierre Henry, der in einem zweistündigen Programm neue und alte Kompositionen aufführen wird. Ein ganz besonderes Konzerterlebnis verspricht der Auftritt des mexikanischen Elektronikmusikers Murcof im Zeiss Großplanetarium. Er wird sein neues Album "Cosmos" unter dem Sternenhimmel vorstellen.
Festivaldaten Transmediale 2008
Club Transmediale 25. Jan - 2. Feb.
Festival 30. Jan - 3. Feb 2008
Eröffnung 29. Jan 2008
Award-Verleihung 2. Feb 2008
Ausstellung 30. Jan - 24. Feb 2008
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
www.transmediale.de
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