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Großes Kino als DVD-Edition geplant


Trotz aktueller finanzieller Probleme im Hause Springer wird eine mit Kabel Eins geplante DVD-Edition im Januar erscheinen. Ganz anders sieht es mit Springers Fernsehplänen aus.

Vor kurzem hatte der Springer Verlag noch gesteigertes Interesse an einem Ausbau des TV-Geschäfts bekundet. Jetzt steigt der Großverlag wieder überraschend aus. Die Axel Springer AG beabsichtigt ihre Gesellschafteranteile der Pro Sieben Sat 1 Gruppe an KKR/Permira zu veräußern, hieß es in einer knappen Mitteilung, nachdem die Fusion am Kartellamt vor einiger Zeit gescheitert war.

Nicht betroffen ist allerdings ein bereits fertiges Projekt mit Kabel Eins und der hauseigenen TV-Zeitschrift "HÖRzu". Hier ist zusammen mit dem Münchener DVD-Publisher Complete Media Services (CMS) eine Reihe "Beste Filme aller Zeiten" geplant. Die Produktion läuft bereits auf Hochtouren und ist nicht mehr zu stoppen. Die ersten zehn der insgesamt 50 Titel sollen rechtzeitig am 17. Januar an den Handel ausgeliefert werden. Begleitet wird die Aktion von Anzeigen in der "HÖRzu", denn die Titel können aller Voraussicht nach auch über den Zeitschriften Handel für nur jeweils 9,99 Euro bezogen werden. Ab Februar sollen monatlich fünf weitere DVDs folgen, sofern das Debakel um Mindestlöhne bei der Pin Group, an der Springer mehrheitlich beteiligt ist, nicht einen Strich durch die Rechnung macht.

Der Auslöser, sämtliche bisher zur Verfügung stehenden Gelder für weitere Fernsehpläne einzufrieren, kam offensichtlich durch die Finanzierungsprobleme bei dem Post Kokurrenten. Günter Thiel, Vorstandschef der Pin Group möchte zwar sein finanzielles Engagement weiter ausbauen und wünscht sich ein neues Modell an dem die deutschen Sparkassen stärker beteiligt sind, sagte Thiel der "FAZ". Im Hause Axel Springer herrscht bezüglich solcher Pläne jedoch Unmut: Laut "Financial Times Deutschland" hätten weder Thiel noch die anderen Gesellschafter - u.a. die Holtzbrinck und WAZ Gruppe - in letzter Zeit Mittel für den Weiterbetrieb des Unternehmens zur Verfügung gestellt.

Axel Springer will spätestens am Freitag über die Insolvenz der Pin Group entscheiden und rechnet damit, rund 600 Millionen Euro abschreiben zu müssen.


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