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ZDF dreht Doku-Drama über Ost-Jugendliche



Die letzten beiden Beiträge am 15. und 16.8.07 hatten wir schwerpunktmäßig dem Filmnachwuchs gewidmet, da passt es ganz gut an das Thema anzuschließen und eine Meldung des ZDF zu bringen. Diese Woche begann nämlich der Dreh zu einem dreiteiligen ZDF-Doku-Drama unter dem Arbeitstitel "Die Wölfe".
In drei Folgen zu je 90 Minuten wird die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher aus dem Berlin der Nachkriegszeit erzählt. Das Drama reicht über den Mauerbau 1961 bis hin zum Fall der Mauer 1989 und zeigt, wie sich die Lebensläufe der Jugendlichen auseinanderentwickelten und sie irgendwann auch wieder zusammenführten. Regisseur Friedemann Fromm, der gemeinsam mit Christoph Fromm auch das Drehbuch schrieb, stellt seine Kameras im polnischen Legnica, in Budapest, Magdeburg und in Berlin auf. Im Vordergrund stehen die Protagonisten Kurt, Lotte, Jakob, Silke und Bernd. Erst im Nachkriegsberlin mit seinen Trümmerfrauen und dem Schwarzmarkt, rivalisierenden Jugendbanden und der ersten Liebe. Trotz des Mauerbaus 1961, als die Flüchtlingsströme nach Westen zunehmen, versuchen sie, an ihrer Freundschaft festzuhalten. Doch sie entfremden sich immer mehr, schließlich verlieren sie sich aus den Augen. Nach dem Mauerfall stehen sie sich an Silvester 1989 bei einer Hochzeitsfeier plötzlich wieder gegenüber und werden von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt. Produziert wird "Die Wölfe" von Ziegler Film, die Redaktion im ZDF liegt bei Guido Knopp und Heiner Gatzemeier. Die Dreharbeiten dauern voraussichtlich bis Ende November. Ein Sendetermin steht allerdings noch nicht fest.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Bericht in der aktuellen Black Box, dem filmpolitischen Informationsdienst aus Hamburg, der allen BAF Verbandsmitgliedern kostenlos ins Haus geliefert wird. Die Herausgeberin Ellen Wietstock berichtet darin, dass immer weniger Geld bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern für programmfüllende Dokumentarfilme ausgeben wird. Andererseits hat sich die Zahl der Antragsteller von Dokumentarfilmprojekten bei den Förderungsanstalten z.B. der Kulturellen Filmförderung des Bundes (BKM) drastisch erhöht.
Auch wenn Dokumentationen bei den Zuschauern offensichtlich beliebt sind und inzwischen von fast von allen Sendeanstalten sogar zur Primetime gesendet werden, so gibt es dennoch eine Menge künstlerisch wertvoller Dokumentarfilme, die ins Kino gehören, um angemessen betrachtet werden zu können.

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Eine 52-minütige Dokumentation über Geschehnisse aus jüngster Vergangenheit bringt auch der deutsch-französische Kultursender Arte am 28. September nach der Free-TV-Premiere "Die Frau vom Checkpoint Charlie".
Der zweiteilige Fernsehfilm von Miguel Alexandre wird um 20.40 Uhr zu sehen sein und zeichnet das Leben der Grenzgängerin Jutta Gallus nach. Im Film heißt sie Sara Bender und wird von Veronica Ferres dargestellt. "Die Frau vom Checkpoint Charlie" wurde in Deutschland im vergangenen Jahr von MDR, BR, RBB und Arte produziert. Neben Ferres spielen Maria Ehrich, Elisa Schlott, Peter Kremer und Filip Peters die Hauptrollen.
Wie gesagt folgt direkt im Anschluss eine Dokumentation von Peter Adler über die dramatische Geschichte hinter dem Film an der deutsch-deutschen Grenze.


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