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Studio Hamburg schlägt Bavaria Film



Berlin Adlershof, die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien ist einer der modernsten Technologiepark Europas. Seit vielen Jahren ist hier auch die NDR Tochter Studio Hamburg mit Film- und Fernsehstudios ansässig. Nach der Wende hätte kaum einer erwartet, dass der weit außerhalb der Stadt liegende Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick am ehemaligen Flughafen Johannisthal von Berlin einen fulminanten Aufwind erfährt. Mit über 6.000 Studierenden ist der Campus Adlershof der Humboldt-Universität das pulsierende Zentrum von „Berlin Adlershof" geworden.

Darüber hinaus wächst das Wissenschaftszentrum (WISTA) in Adlershof ständig durch gute Zusammenarbeit und positiven Erfahrungsaustauschs der Adlershofer Forschungseinrichtungen. Mitten in dieser Gesellschaft befindet sich nicht nur das Studio Hamburg, sondern auch andere Medienfirmen haben sich niedergelassen und betreiben seit Jahren Entwicklung im Bereich hochauflösendes Fernsehen oder 3D TV. Wir berichteten kürzlich über die Konferenz des Heinrich Hertz Instituts - zusammen mit anderen Forschungseinrichtungen - über Fortschritte der Wiedergabe stereoskopischer oder dreidimensionaler Bilder auf dem Flatscreen. Dies kann ansatzweise bereits ohne Spezialbrille auf besonderen Monitoren erfolgen. In die Displays eingebaute Kameras messen den Augenabstand der davor stehenden Person und errechnen daraus für jedes Auge einen anderen Blickwinkel, so dass räumliche Tiefe erzeugt und dargestellt werden kann. Mit 3D Brille ist der Effekt allerdings noch eindrucksvoller und für mehrere Personen gleichzeitig darstellbar, wie Texas Instrument auf der Ifa in einer Gemeinschaftsschau mit Samsung demonstrierte. Bevor es soweit ist, werden allerdings Inhalte - sprich Filme - benötigt, die erst einmal produziert werden müssen. Im Moment ist man aber noch mit der Umsetzung von hoch auflösenden Bildern für das HDTV Fernsehen beschäftigt. Viele Studios sind dabei, für den Start von HDTV im Januar 2010 bei ARD und ZDF, vorzuproduzieren.
"Berlin ist ein ungeheuer wachsender Markt und die Nachfrage ist so groß, dass in Berlin Adlershof ein weiteres Großraumstudio gebaut wird" sagte Martin Willich Chef von Studio Hamburg heute gegenüber dem Handelsblatt. Man will weiter wachsen und benötigt weitere Kapazitäten, um die sonntägliche Polit-Talkshow mit Anne Will aus Adlershof zukünftig senden zu können. Vor einigen Jahren hatte sich Studio Hamburg vergeblich bemüht, die Filmstudios in Babelsberg vom damaligen Besitzer Vivendi zu erwerben. zukünftig möchte man bei allen Tochterunternehmen noch mehr Gewinne erwirtschaften. Dazu sollen aber letztendlich weniger Filme produziert werden, um eine höhere Rendite zu erwirtschaften.
Den Beschäftigten wird das weniger gefallen, wenn es wieder auf Kosten von Arbeitsplätzen geht. Denn wo weniger produziert wird, werden auch weniger Arbeitsplätze benötigt.

Noch sagen die Zahlen aber anderes. Im Gegensatz zur Bavaria in München, der Tochtergesellschaft vom BR, WDR, SWR und MDR ist Studio Hamburg gut positioniert - auch wenn die Bilanz geheim gehalten wird. Ebenso wie Mitbewerber Ufa, einer Tochter des Medienkonzerns Bertelsmann, veröffentlicht man keine Erträge. Dennoch ist das Geschäftsvolumen vom letzten Jahr bekannt und dieses liegt mit 336 Mill. Euro mittlerweile deutlich vor der Bavaria, die nur noch 268 Mill. Euro umgesetzt hat. Bavaria Film hatte nach dem Verkauf der Tochter Odeon Film, Verluste hinnehmen müssen. Allerdings will man gegensteuern und zukünftig bei der Bavaria verstärkt fürs Privatfernsehen produzieren. Gleiches hat Studio Hamburg vor und versucht zurzeit Constantin Film, die Produktionstochter von Pro Sieben Sat 1, mit rund 1000 Mitarbeitern zu übernehmen.


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