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Russischer Film siegt in Cottbus

Russischer Film ist der große Gewinner des 21. Filmfestivals Cottbus.



Die Internationale Jury vergab am Samstagabend den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis und die gläserne "Lubina" an den russischen Film "PORTRAIT IM ZWIELICHT" von Angelina Nikonowa. Es ist die genau beobachtete Gesellschaftsstudie einer jungen Frau aus der russischen Mittelschicht und zugleich Anklage gegen Korruption und Menschenverachtung im russischen Polizeisystem.

Der Spezialpreis für die beste Regie ging an den Russen Wladimir Kott für seinen Film "GROMOZEKA". Es ist die Geschichte dreier Schulfreunde: Einer ist Taxifahrer, einer Arzt, der dritte Polizist – sie verbindet Unverständnis und Verwunderung über die Wege des Lebens allgemein und die der Frauen im Speziellen.

Der Wettbewerbsbeitrag "ICH HEISSE KI" (Polen) von Leszek Dawid wurde gleich mit zwei Preisen bedacht. Ki ist eine junge Mutter aus Warschau, die ihr Leben nicht in den Griff bekommt, nimmt was sie kriegen kann und nur Chaos hinterlässt. Die FIPRESCI-Jury zeigte sich beeindruckt von der unkonventionellen Heldin und vergab ihren Preis an die polnische Produktion, die in Cottbus als deutsche Erstaufführung lief. Für ihre Rolle als Ki erhielt Roma Gąsiorowska den Preis als herausragende Darstellerin. Den Preis als herausragender Darsteller bekam Gagi Svanidze für seine Rolle als abchasischer Flüchtling und Polizist Niko in "SALZ WEISS" (Georgien). Die von Keti Machavariani gedrehte Produktion "SALZ WEISS" überzeugte auch die Debüt-Jury mit ihrer Gegenüberstellung von poetischen Bildern und der harten Arbeitsrealität in Georgien.

Ebenfalls zwei Preise bekam der rumänisch-polnische Animationsfilm "CRULIC – DER WEG INS JENSEITS". Eine lobende Erwähnung der Internationalen Festivaljury erhielt die von Regisseurin Anca Damian mit Hilfe vielfältiger Animationstechniken erzählte Geschichte, die auf einem wahren Fall beruht. 2008 gerät Claudiu Crulic, ein rumänischer Migrant in Polen, unschuldig in Haft und tritt aus Protest in den Hungerstreik. Auch die Ökumenische Jury zeigte sich beeindruckt und belohnte die innovative Weise, den Sprachlosen eine Stimme zu geben, mit ihrem Preis.

Beim Kurzfilmwettbewerb überzeugte die rumänische Weltpremiere "WARTEN AUF DEN SONNENAUFGANG" von Regisseur Mihai Sofronea. Ein junges Paar an einem Abend. Sie gesteht ihm die Liebe zu einem Anderen und er versucht, sie zurück zu gewinnen. Der Spezialpreis ging an den polnischen Beitrag "GLASGOW" von Piotr Subbotko, in dem der 12-jährige Damian endlich die Wahrheit über seinen Vater erfährt.

Der Preis für den besten Jugendfilm im U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm ging an den Spielfilm "SUICIDE ROOM" (Polen) von Jan Komasa. Darin schildert er realitätsnah, wie ein junger Teenager in die virtuelle Welt abgleitet. Der Film war allerdings keine Erstaufführung, sondern wurde in diesem Jahr bereits in diesem Jahr auf anderen Festivals gezeigt und ausgezeichnet.

Die DEFA-Stiftung vergibt ihren Förderpreis an Marc Bauder, der Regisseur der deutschen Produktion "DAS SYSTEM - ALLES VERSTEHEN HEISST ALLES VERZEIHEN", mit dem Berliner Jungdarsteller Jacob Matschenz in einer Hauptrolle, der erstmals auch in der internationalen Jury des Festivals saß. Er wird während des Berlinale-Empfangs des FilmFestival Cottbus im Februar 2012 überreicht.

Der DIALOG–Preis wird in diesem Jahr an zwei Filme, die mazedonisch-serbische Koproduktion "PUNK’S NOT DEAD" (Regisseur: Vladimir Blaževski) sowie den slowenisch-kroatischen Beitrag "PIRAN-PIRANO" (Regisseur: Goran Vojnović). „Beide Filme“, so die Jury-Begründung, „zeigen, dass Verständigung nur funktioniert, wenn man bereit ist, über seinen eigenen Schatten zu springen und die Biografie des Anderen zu respektieren.“

Der Publikumspreisträger ist in diesem Jahr der russische Wettbewerbsbeitrag "GROMOZEKA" von Vladimir Kott.

Auf dem zweitägigen Ost-West-Koproduktionsmarkt Connecting Cottbus, der zum 13. Mal parallel zum FilmFestival Cottbus stattfand, wurden 13 Spielfilmprojekte aus 11 Ländern vorgestellt. Dabei erhielt das türkische Projekt „Pitch Black“ den erstmals vergebenen CoCo Post Pitch Award. Petr Zelenkas „LOST IN MUNICH“ bekam den mit 1.500 Euro dotierten CoCo Best Pitch Award. Der CoCo Special Pitch Award geht an den Hauptpreisgewinner des FilmFestival Cottbus. Damit erhält Regisseurin Angelina Nikonova die Möglichkeit, im nächsten Jahr ihr neues Spielfilmprojekt bei Connecting Cottbus vorzustellen.

In den sechs Festivaltagen sahen mehr als 550 Fachgäste fast 150 Filme aus 33 Ländern. Nach der bisherigen Resonanz steuert das Festival auf einen neuen Publikumsrekord zu.

Wie in jedem Jahr wird es ein Nachspiel ausgewählter Festivalbeiträge in Berlin im KINO KROKODIL sowie in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum Berlin im Kino Passage und im THALIA ARTHOUSE KINO in Potsdam geben. Zum ersten Mal findet ein Nachspiel im Metropol Kino in Düsseldorf statt. Unter dem Titel „go West – Neues osteuropäisches Kino“ sind vom 10. bis zum 16. November 2011 sechs Beiträge aus dieser Festivaledition zu sehen, darunter der polnische Wettbewerbsbeitrag "ICH HEISSE KI", die bulgarische Oscar-Hoffnung "TILT" und die Comicverfilmung "JERZY, DER IGEL" gezeigt.

Im Berliner Kino Krokodil geht es in diesem Jahr am Montag, den 7.11.11, um 20 Uhr los mit dem Wettbewerbsbeitrag "SONNIGE TAGE". Es ist ein Film über den Alltag eines jungen Mannes, der nicht so recht etwas mit sich anzufangen weiß. Am Dienstag, den 8.11.11, geht es um 20 Uhr weiter mit dem Beitrag aus der Programmreihe „Russkiy Den“ "DER JÄGER". Darin wird das beschauliche Leben des Bauern Ivan und seiner Familie durcheinander gebracht, als zwei Freigänger aus dem Gefängnis auf dem Hof auftauchen.

In Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum wird am Montag, den 7.11.11, um 19:30 Uhr im Kino Passage in Berlin und am Dienstag, den 8.11.11, um 19 Uhr im Thalia Arthouse Kino Potsdam, der Wettbewerbsbeitrag "PERSONALAUSWEIS" gezeigt. Die Tschechoslowakei 1974: Mit der Übergabe des Personalausweises erfahren Petr und seine Kumpels schmerzlich, dass sie den Fängen des kommunistischen Regimes nicht entkommen können.

Im nächsten Jahr wird das führende Internationale Filmfestival des osteuropäischen Films eine Woche später, vom 6.-11.11.2012 stattfinden. Der Fokus wird auf Religionen liegen.

Link: www.filmfestivalcottbus.de

In der erweiterten Ansicht haben wir nochmals alle Preisträger aufgelistet.




PREISTRÄGER 2011

Wettbewerb Spielfilm
Hauptpreis für den besten Film
PORTRAIT IM ZWIELICHT
Regie: Angelina Nikonova, Russland

Spezialpreis für die beste Regie
GROMOZEKA
Regie: Vladimir Kott, Russland

Preis für eine herausragende Darstellerin
Roma Gąsiorowska für ihre Rolle in
ICH HEISSE KI
Regie: Leszek Dawid, Polen

Preis für einen herausragenden Darsteller
Gagi Svanidze für seine Rolle in
SALZ WEISS
Regie: Keti Machavariani, Georgien

Lobende Erwähnung
CRULIC – DER WEG INS JENSEITS
Regie: Anca Damian, Rumänien, Polen

Wettbewerb Kurzspielfilm
Hauptpreis
WARTEN AUF DEN SONNENAUFGANG
Regie: Mihai Sofronea, Rumänien

Spezialpreis
GLASGOW
Regie: Piotr Subbotko, Polen

U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm
Preis für den besten Jugendfilm
SUICIDE ROOM
Regie: Jan Komasa, Polen

Gesamtprogramm (Langmetrage)
Förderpreis der DEFA-Stiftung | Promotion Prize of the DEFA Foundation
DAS SYSTEM – ALLES VERSTEHEN HEISST ALLES VERZEIHEN
Regie: Marc Bauder, Deutschland
+
Preis für den besten Debütfilm
SALZ WEISS
Regie: Keti Machavariani, Georgien

Publikumspreis
GROMOZEKA
Regie: Vladimir Kott, Russland

FIPRESCI-Preis
ICH HEISSE KI
Regie: Leszek Dawid, Polen

Preis der Ökumenischen Jury
CRULIC – DER WEG INS JENSEITS
Regie: Anca Damian, Rumänien, Polen

DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen
Preis wird geteilt zwischen
PIRAN – PIRANO
Regie: Goran Vojnović, Slowenien
und
PUNK’S NOT DEAD
Regie: Vladimir Blaževski, Mazedonien, Serbien

Cottbus Discovery Award
ILLUSION
Regie: SrÄ‘an Keča, Großbritannien


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