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Filmmuseum Potsdam schließt - Neueröffnung in Frankfurt/Main

Deutsches Filmmuseum in Frankfurt/Main wiedereröffnet.



Beginnen wir mit den positiven Nachrichten. Nach fast zwei Jahren Umbauzeit konnte das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt/Main am 14. August wiedereröffnet werden. Das historische Haus wurde nicht nur im Hinblick auf moderne Präsentation für 12 Millionen Euro umgebaut. Die Gemäuer mussten ebenfalls saniert werden und auch der Brandschutz wurde verbessert. Nun können sich die modernen Dauerausstellungen in großzügigeren Räumen präsentieren. Bei Umbau und Sanierung waren Bund, Land, Kommune und private Förderer gemeinsam beteiligt gewesen.

Filmmuseum Frankfurt/Main

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte das Museum einen "Glücksfall des Kulturföderalismus". Er schlug aber auch mahnende Töne an: "Ohne öffentliche Förderung ist der deutsche Film nicht lebensfähig".

Bei den Besuchern fanden vor allem die Dauerausstellung im ersten Stock zum Thema "Filmisches Sehen" sowie das im zweiten Stock dargestellte Thema "Filmisches Erzählen" und der Bereich "Museumspädagogik" im vierten Stock großen Anklang. Die multimedialen Darstellungen wurden zeitgerecht aufbereitet, wie der bei uns eingefügte YouTube Kinotrailer erahnen lässt.



Unter den geladenen, prominenten Gästen befanden sich zur Eröffnung auch ein paar Urgesteine des Films, nämlich die Regisseure Edgar Reitz und István Szabó sowie der 80jährige Schauspieler Maximilian Schell, der seinen Oscar, den er 1962 als »bester Hauptdarsteller« in dem Film "Das Urteil von Nürnberg" bekommen hatte, dem Museum als Dauerleihgabe stiftete.

Link: www.deutsches-filmmuseum.de



Die negative Nachricht folgt leider im nächsten Jahr. Ab September 2012 wird der Brandschutz im Potsdamer Marstall grundlegend erneuert. Eine moderne Sprinkleranlage fehlt offensichtlich, sodass das Gebäude für ein Jahr zur Baustelle wird und das darin beheimatete Filmmuseum Potsdam vorübergehend geschlossen werden muss. Damit das Personal, das zum Teil bereits zu DDR Zeiten im Museum tätig war, jedoch nicht entlassen werden muss, soll das Filmmuseum Potsdam unter dem Dach der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Unterschlupf finden und die Mitarbeiter vorübergehend mit neuen Aufgaben betraut werden.

Dagegen hatte sich lautstark der Brandenburger Filmverband sowie der Berliner Film- und Fernsehverband, die beide ihren Ursprung in der DDR haben, in einem offenen Brief an die Landesregierung gewandt, weil die Abwicklung des Filmmuseums befürchtet worden war. Dem ist aber nicht so, denn die Fusion mit der HFF-Potsdam bietet die einmalige Chance, Synergien zu nutzen, wie noch einmal auf einer Podiumsdiskussion im Kino des Filmmuseums am 23.05.2011 erläutert wurde.

Im diesjährigen "Jahr des Films" präsentiert das Filmmuseum Potsdam zur Erinnerung eine DVD-Sammlung mit historischen Filmschätzen von 1918 - 1986. Noch aus der Kaiserzeit stammen die ältesten filmischen Luftaufnahmen der Stadt. Mit ihnen beginnt eine kleine Zeitreise durch Potsdam im 20. Jahrhundert anhand von sieben Filmen. Sie zeigen Wahrzeichen, die längst nicht mehr existieren und das Leben von Potsdamern vergangener Jahrzehnte. Ein exklusives Sonderprogramm zu »100 Jahre Film in Babelsberg« gewährt Einblicke in die Welt des Filmschaffens. Sechs Werbefilme und Dokumentationen zeigen die faszinierende Film- und Medienstadt im Wandel der Zeit. Infos und Bestellungen unter: www.filmschaetze-potsdam.de

Am 25. September 2011 um 18 Uhr wird das Filmmuseum Potsdam noch einmal zum Filmschauplatz des Monats September. Aufgeführt wird "Unter den Brücken", ein Film von 1945 unter der Regie von Helmut Käutner mit Gustav Knuth, Carl Raddatz, Hannelore Schroth und Hildegard Knef in einer ihrer ersten kleinen Rollen. Der UFA-Film erzählt die Geschichte zweier Freunde, die sich in die gleiche Frau verlieben. In den letzten Tagen des "Dritten Reichs" entstand der Film als Berlin schon im Bombenhagel lag. Dennoch strahlen im Film Potsdam und Berlin vom Wasser an der Glienicker Brücke aus gesehen immer noch eine Idylle aus.

Links: www.filmmuseum-potsdam.de | www.filmjahr.potsdam.de



Das Berliner Museum für Film & Fernsehen der Deutschen Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz zeigt derweil noch bis zum 27. November 2011 unter dem Titel Zeichnung und Szene ausgewählte "Storyboards von Hitchcock bis Spielberg". Die Ausstellung ist zwar Hollywood-lastig, denn man vermisst Zeichnungen von Sergej M.Eisenstein und Federico Fellini, die beide begnadete Zeichner waren, denoch finden sich unter den Ausstellungsstücken ein paar Raritäten, wie Zeichnungen zu Fritz Langs "Menschenjagd" aus dem Jahre 1941.

Die Zeichnungen von Martin Scorsese zu "Taxi Driver", die mit Bleistift und blutrotem Filzstift illustriert wurden, gehören zu den Höhepunkten der Ausstellung. Wegen der dargestellten brutalen Schießerei ist die Ausstellung allerdings erst ab 16 Jahren zugelassen.

Vom 14. Dezember 2011 bis 29. April 2012 ist anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Babelsberger Filmstudios im nächsten Jahr dann im Berliner Filmmuseum der Deutschen Kinemathek eine Ausstellung der Cinémathí¨que Française zu sehen. Gezeigt werden zum größten Teil unveröffentlichte Vintage-Fotografien aus der Enstehungszeit der großen Filmstudios. Da die Ausstellung wegen der Umbaumaßnahmen des Potsdamer Filmmuseums nicht in der Brandenburger Landeshauptstadt gezeigt werden kann, bietet sich den internationalen Besuchern zur nächsten Berlinale eine bisher nie gezeigte Fülle des wenig beachteten Genre der Set-Fotografie an der Berliner Potsdamer Straße an.

Gezeigt werden Werke aus deutschen, französischen und amerikanischen Studios der Jahre 1910-1939. Zu sehen sind Fotografien von Regisseuren wie David W. Griffith, King Vidor, Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz Lang, Ernst Lubitsch, und René Clair. Stars wie Marlene Dietrich, Ingrid Bergmann, Greta Garbo, Fred Astaire, Cary Grant und Charles Chaplin ergänzen die Aufnahmen und dokumentieren die Praxis der Filmberufe im Studio. Die Ausstellung gliedert sich in zehn Themenbereiche, die technischen und künstlerischen Aspekten der Filmarbeit gewidmet sind. Die Bilder erzählen vom Bau der Filmkulissen, von der Arbeit der Regisseure, dem Einsatz von Licht und zahlreichen Details der Drehbedingungen.

Link: www.deutsche-kinemathek.de

Quellen: digitalfernsehen.de | Blickpunkt:Film | Tagesspiegel | Berliner-FFV


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