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Lange verschollener DEFA-Film in der Reihe KONTAKTE

Filmreihe KONTAKTE präsentiert: "Die Taube auf dem Dach" von Iris Gusner



Jeden letzten Montag im Monat präsentieren die Berliner berufsständischen Filmverbände BFFV und BAF gemeinsam im Kino Toni einen Film aus der Reihe KONTAKTE. Ziel dieser Veranstaltung ist das anschließende Filmgespräch mit den Filmemachern.

Wie in unserer letzten Ankündigung vom 26. September 2010, bereits ausführlich beschrieben wurde, wird diesmal die deutsche Filmemacherin Iris Gusner den DEFA-Film "Die Taube auf dem Dach" vorstellen.

Iris Gusner wurde 1941 in Trautenau (Trutenov/Teschechien), dem damals überwiegend deutschsprachigen Teil des Riesengebirges geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner jedoch aus dem Sudetenland vertrieben, sodass Iris Gusner fortan ihre Jugend in der Gegend von Leipzig verbrachte. Nach dem Abitur 1959 absolvierte sie mit Bravour die Aufnahmeprüfung an der HFF Babelsberg in Potsdam, wurde jedoch zur Weiterbildung nach Moskau geschickt, wo sie das Filmstudium erfolgreich beenden konnte.

"DIE TAUBE AUF DEM DACH", der Debütfilm von Regisseurin Iris Gusner, entstand zwischen Herbst 1972 und April 1973 und wurde 1973 in der DDR nicht zur Aufführung freigegeben. Der Regisseurin wurde unter anderem vorgeworfen, dass sie ein verzerrtes Bild der DDR-Realität liefere, ausschließlich Menschen in der Krise zeige und einen alten Arbeiter zur tragischen Figur stilisiere, was nicht der Wirklichkeit entspreche. Im Gegensatz zu anderen Verbotsfilmen gelangte das Filmmaterial anschließend nicht ins Staatliche Filmarchiv der DDR, sondern wurde im Studio vernichtet – übrig blieb nur eine farbige Arbeitskopie, die seither als verschollen galt.

Im Zuge der Restaurierung anderer Verbotsfilme 1989/90 entdeckte der Kameramann Roland Gräf diese Arbeitskopie in der Ecke eines nicht klimatisierten Vorführraums im DEFA-Spielfilmstudio. Weil sie erhebliche Schichtablösungen aufwies, veranlasste er die Herstellung eines schwarz-weißen Dup-Negativs sowie einer Kinokopie. So konnte Die Taube auf dem Dach im Oktober 1990 zwei Mal im Kino aufgeführt werden. Danach verloren sich erneut alle Spuren des gesamten Materials. Nach jahrelanger Suche gelang es der DEFA-Stiftung 2009, das schwarz-weiße Dup-Negativ wiederzufinden und den Film zu rekonstruieren. Die rekonstruierte Fassung kam am 6. September 2010 in Berlin zur Uraufführung, drei Tage vor dem Kinostart am 9. September – 37 Jahre nach dem geplanten und dann geplatzten Premierentermin am 5. Oktober 1973 und dem vom Hauptdirektor der DEFA verfügten und zunächst spurlosen Verschwinden des Filmmaterials.

Quelle: Wikipedia

Der Film erzählt die Geschichte dreier höchst unterschiedlicher Menschen, die die Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft und deren Ideal vereint. Auf einer Großbaustelle im Süden der DDR, wo Plattenbauwohnungen entstehen, erweist sich die junge, aus Mecklenburg stammende schlagfertige Linda Hinrichs als tatkräftige Bauleiterin. Sie beginnt ein Verhältnis mit Student Daniel und wird zugleich von dem älteren Baubrigadier Hans Böwe umworben, einem Zugvogel, dessen Heiratsantrag sie zurückweist. Ihre Unabhängigkeit ist ihr wichtiger, doch droht sie aus Zeitmangel ihr privates Glück aus den Augen zu verlieren. So bleibt das Ende bleibt offen.

Link: DEFA Spektrum Filmverleih

Die defa-spektrum GmbH wurde 2006 mit dem Ziel der kommerziellen Auswertung der von der DEFA-Stiftung erworbenen Archive gegründet. Die einzigartige Sammlung aus Interviews und Dokumentationen umfasst die bewegten Jahre des geteilten und wiedervereinten Deutschlands ab 1960.

Die Taube auf dem Dach
Spielfilm, DDR/Deutschland, 1973/1990
Buch: Iris Gusner, Regine Kühn
Regie: Iris Gusner
Kamera: Roland Gräf, Jürgen Lenz
Darsteller: Heidemarie Wenzel, Günter Naumann, Andreas Gripp, Herbert Köfer

Anschließend Gespräch mit der Regisseurin
Gesprächsleitung: Frank-Burkhard Habel

Kino TONI
Montag, den 25.10.2010 um 20.00 Uhr
Antonplatz / Max–Steinke-Str. 43
13086 Berlin-Weißensee
Tel.: 030 / 9279120-0
Web: www.kino-toni.de


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Vorankündigung
PREMIERE
Heute war damals Zukunft
Buch und Regie: Gunther Scholz

am Donnerstag, den 11.11.2010 um 20.00 Uhr
im Kino TONI am Antonplatz

1985 - es gab noch die DDR - sollten 15-jährige Schüler einer 9. Klasse aus Magdeburg einen Aufsatz schreiben: „Wie stelle ich mir mein Leben im Jahre 2010 vor?“ Wer Elogen auf die DDR erwartet, täuscht sich. Das Land kommt in den Aufsätzen kaum vor: Der Mercedes ist das meist gewünschte Auto, sie sehen sich als Sekretärin bei einem Multimillionär oder ihren Mann als Bankdirektor.

Jetzt sind sie 40, leben in Sachsen-Anhalt oder Bayern, die DDR gibt es nicht mehr. Aus Träumen ist das Heute geworden.

Kartenbestellungen erbeten unter Tel.: 030 / 9279120-0


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