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Hollywood-Luxus in ehemaliger SED-Zentrale

Club für Kreative aus Medien-, Design-, Film-, Musik- und Modebranche.



Als Bundeskanzlerin Angela Merkel im April in Hollywood mit Topmodel Heidi Klum und deren Mann, dem britischen Sänger Seal im Getty-Center zusammentraf, blieb die geladene US-Filmprominenz dem Dinner fern. Warum so viele Stühle leer blieben, vermochte keiner zu sagen. Wahrscheinlich hatte die Finanzkrise einigen den Magen verstimmt. Dabei wollte die Kanzlerin nach dem Besuch bei Arnold Schwarzenegger und den Time Warner Filmstudios noch mehr Werbung für die deutsche Filmwirtschaft machen, denn Städte wie Berlin oder München waren bisher bei den US-Stars sehr beliebt. Doch sogar die legendären Metro Goldwyn Mayer Studios (MGM) sind hoch verschuldet und sollen verkauft werden, wenn eine geordnete Insolvenz nicht zum Sanierungsziel führt.

Inzwischen dürfte es für die Hollywood-Stars wieder einen Grund geben, nach Berlin zu reisen. An der verkehrsreichen Ecke Torstraße 1 / Prenzlauer Allee wurde in einem denkmalgeschützte Gebäude inzwischen mit dem "Soho House Berlin" ein exklusives Club-Hotel im Hollywood-Stil eröffnet. Der Club in Berlin Mitte umfasst Restaurants, Bars, einen großen SPA- und Fitnessbereich, ein privates Kino sowie 40 Hotelzimmer. Das Haus im späten Bauhaus-Stil mit seiner markanten symmetrischen Fassade verfügt über eine bemerkenswerte Geschichte.

Der auffallende Stahlbetonskelettbau von 1928 am Ende der Prenzlauer Allee war ursprünglich ein Warenhaus, das ein wenig an bekannte New Yorker Gebäude erinnert. Als die jüdischen Besitzer Deutschland verließen, kam die Leitung der Hitlerjugend, nach 1946 wird das Gebäude erst SED-Zentrale, dann „Institut für Marxismus-Leninismus“. Nach der Wende kommen Akten aus den Archiven der DDR-Parteien, dann steht das Haus leer, bis die Engländer die Fassade cremefarben streichen und für den Soho-Club alles umbauen.

Nach den erfolgreichen Soho Häusern in London, New York und West Hollywood, wird das Berliner Soho House die erste Dependance in Deutschland sein. Im achten Stock des Hauses staunt der Besucher über die herrliche Aussicht zum Alexanderplatz. Wer es bis hierhin geschafft hat, darf als Clubmitglied im etwas zu klein geratenen Swimmingpool mit seinen grünen Fliesen planschen, auf der großen Dachterrasse sonnenbaden und sich mit Getränken verwöhnen lassen. 800 Mitglieder zählt der Club bisher, die Berliner „Local House“-Mitgliedschaft kostet 900 Euro pro Jahr. Wer „Every-Haus-Mitglied“ wird, also auch die Soho-Häuser in New York, Hollywood oder London beehrt, zahlt jährlich 1200 Euro, mit einer „U 27 Local House“-Mitgliedschaft für 450 Euro möchte man dagegen die junge kreative Szene Berlins anlocken. Doch man muss nicht unbedingt "Member" sein, um im Hotel übernachten zu dürfen. Die 40 retro-gestylten Appartments gibt es schon ab einem Preis für 100.- Euro die Nacht.

Seit 1995 ist Soho House Magnet, Anlaufstelle und Konstante für aufgeschlossene Menschen aus der nationalen und internationalen Kreativszene. Das erste Soho House wurde im gleichnamigen Londoner Stadtteil derzeit als Privatclub für Mitglieder aus der Film- und Medienindustrie gegründet.

Im Herbst 2010 eröffnet im Soho House Berlin außerdem das klassisch-italienische Restaurant Cecconi’s.

Web: www.sohohouseberlin.com
Link: Report in english at EXBERLINER


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