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Kostenloses Filmangebot im Kampf gegen Filmpiraterie


MSN Movies bietet Filme gratis in voller Länge


Nachdem der Microsofts Erzrivale Google bei seinem Videoportal YouTube mit großen Hollywood Studios mehrjährige Verträge abgeschlossen hat, die es den Usern ermöglichen Spielfilme kostenlos auf YouTube zu sehen, hat auch Microsoft zu Weihnachten noch einmal nachgelegt und bietet seitdem noch mehr Spielfilme auf seinem MSN Portal in voller Länge gratis an.

Im Kampf gegen die online Piraten scheinen die gratis Angebote eine alternative der Filmstudios zu sein, das intensive Tauschgeschäft im Internet einzudämmen. Die Streaming Angebote können zwar nicht auf dem Computer gespeichert werden, doch jederzeit rund um die Uhr nach Belieben abgerufen werden und in voller Länge und sogar im Breitbildformat auf dem Computer oder einem angeschlossenen zweiten Ausgabemedium wie Fernseher oder Beamer betrachtet werden. Kurze Werbeunterbrechungen, wie beim Privatfernsehen muss der Betrachter allerdings in Kauf nehmen. Auch die Qualität ist nicht besser als bei einem VHS-Stereo Film und mit der DVD oder Fernsehwelt nicht zu vergleichen. Doch das sind die Piratenfilme meist auch nicht, die manchmal nur mit zitternder Handkamera und in schlechtem Mono-Ton von der Leinwand abgefilmt wurden.

Immerhin ist für das kostenlose online Angebot kein zeitaufwendiger Download nötig und an die Internetanbindung werden bei der herabgesetzten Qualität keine sehr hohen Anforderungen gestellt. Bei unserer nur 6000 Kbit/sec schnellen DSL Leitung ruckelten die von MSN Movies bereitgestellten Filme überhaupt nicht. Sogar bei einem Anschluss mit nur 1000 Kbit/sec sollte das Bild in Vollformat bildschirmfüllend mit dem Windows MediaPlayer möglich sein, sofern ein Computer mit zwei GHz Rechenleistung incl. einem aktuellen Flashplayer-Plugin zur Verfügung steht. Das kostenlose Video-on-Demand-Angebot wendet sich an Nutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und wurde erstmals im November letzten Jahres eingeführt.

Microsoft versucht mit diesem Angebot Werbekunden zu begeistern, da sie mit der vermeintlichen Übernahme von Yahoo bisher keinen Erfolg hatten. Noch ist in den kurzen Unterbrechungen der mehr als 100 Blockbuster, TV-Serien und Animationen aus den Genres Action, Drama, Thriller, Dokumentationen und Kinderfilme allerdings nur Eigenwerbung zu sehen. Unlauterer Wettbewerb ist auch nicht zu befürchten, da die Filme alle zuvor auch schon im Free-TV zu sehen waren. Ein Vorteil des Internetangebotes ist, dass Film und Zeitpunkt des Abrufes jederzeit vom User selbst gewählt werden kann.

Auch YouTube hatte mit MGM und Warner Brothers Verträge für die Wiedergabe von Spielfilmen abgeschlossen und rüstete dafür sein Portal im letzten Jahr auf das 16:9 Breitbildformat um. Das Angebot gilt jedoch nur für Nutzer in den USA. Auch scheint uns die Qualität insgesamt bei YouTube etwas schlechter als bei MSN zu sein, weshalb Freunde von HD-Filmen und Blue-ray Medien das kostenlosen Angebote nicht reizen wird und der Untergang der Kauf-Medien bzw. des Verleihangebotes der Videotheken vorerst nicht zu befürchten ist.

Allerdings baut YouTube sein HD-Angebot in den USA aus und MGM plant, nicht nur Spielfilme, sondern auch Fernsehserien auf YouTube zu veröffentlichen, nachdem Sevenload einer der Konkurrenten Ende November 2008 sein HD-Angebot gestartet hatte. Wie viel von den Werbeeinnahmen für das Google Videoportal davon abfällt, wurde nicht bekannt. Nach Angaben von mit der US-Filmbranche vertrauten Quellen erhalten Filmstudios in der Regel 70 Prozent der Werbeeinnahmen.

YouTubes größter Konkurrent im Bereich werbefinanzierter Video-Streams ist das von NBC Universal und News Corp im Oktober 2007 gestartete Videoportal Hulu. Trotz einer deutlich geringeren Anzahl von Nutzern ist es Hulu mit seinem für Werbetreibende attraktiveren Angebot aus Fernsehserien und Spielfilmen gelungen, in den letzten zwölf Monaten fast die gleichen Werbeeinnahmen zu erzielen wie YouTube.

Interessant ist, dass die Medienkonzerne für Werbeeinnahmen auf Urheberrechte sogar auf verzichten. So wird YouTube künftig auch auf seiner deutschsprachigen Plattform Werbeeinblendungen in Videoclips einbinden, die gegen Urheberrechte verstoßen, statt illegal eingestelltes, urheberrechtlich geschütztes Material von der Seite löschen zu lassen. Damit folgt YouTube Deutschland dem Vorbild der US-Konzernmutter, die bereits seit einiger Zeit mit Medienkonzernen wie CBS, Universal Music, Lionsgate oder Electronic Arts dazu eine Vereinbarung getroffen hat, hochgeladene Videoclips nicht mehr zu löschen. Stattdessen werden derartige Beiträge einfach online gelassen und mit einer kurzen Werbeeinblendung sowie einem Verweis auf den jeweiligen Rechteinhaber ergänzt. Als Gegenleistung für die Autorisierung der Beiträge wird dieser dann an den Werbeeinnahmen beteiligt.

Doch das schmeckt nicht allen. Am 21. Dezember 2008 wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Warner Music Group, das drittgrößte Musiklabel neben Sony Music Entertainment, EMI und Universal, alle seine Videos wieder von YouTube abzieht. Die Verhandlungen mit Eigner Google waren gescheitert, so dass seit Samstag, dem 20. Dezember 2008 die ersten Clips von Madonna, Metallica, den Red Hot Chili Peppers oder Kid Rock von dem Videoportal wieder verschwunden waren.
"Wir können Bedingungen einfach nicht akzeptieren, unter denen eine faire Kompensation der Künstler, Komponisten, Musikkonzerne und Verlage nicht möglich ist", erklärte Warner Music seinerseits.
YouTube, die weltgrößte Videoplattform, zählte im Oktober 2008 über 100 Millionen Besuche (Visits). Man geht davon aus, dass Musikvideos mindestens acht Milliarden Zugriffe bei YouTube generieren. Von den zehn beliebtesten Videos aller Zeiten bei YouTube sind sechs Musiktitel, schreibt Golem.

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Dass das Internet den Film- und Videofreunden noch weit mehr zu bieten hat schreibt auch der Spiegel in einem aktuellen Beitrag vom 28.12.08. SPIEGEL ONLINE hat sich angesehen, was digitale Filmarchive ganz legal alles im Web zu bieten haben. Insbesonders die Digitalisierung historischer Filme nimmt Dank einfacherer Technik und gleichzeitig wachsender Angst vor ihrem Verfall zunehmend an Fahrt auf. An dokumentarischem Material wird man vor allem bei den historischen Archiven der Museen in aller Welt fündig. In Deutschland bietet das Portal Wochenschau-Archiv.de unter der Leitung des Bundesarchiv-Filmarchivs Zugriff auf bislang etwa 6000 Nachrichtensendungen von 1895 bis 1990 und auch beim Deutschen Historischen Museum (DHM) wird man auf der Suche nach historischem Filmmaterial fündig. Wenn es etwas Abwechslung aus der Stummfilmära sein soll, so gibt auch hier der Spiegel Auskunft und verweist auf ClassicCinemaOnline.com sowie auf weitere Links.

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