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Kinofilme und Computerspiele bald dreidimensional

Verfilmungen von Computerspielen wurden bisher in der Kinobranche kaum ernstgenommen, handelte es sich doch meist um wenig erfolgreich umgesetzte B-Movies. Doch in Hollywood tut sich einiges, um der Kinobranche neue Impulse zu geben. Offensichtlich befürchtet man, dass mit dem Durchbruch der Blu-ray immer mehr Zuschauer zu Hause bleiben und sich die Filme lieber in den eigenen vier Wänden ansehen.

Doch das soll sich ändern, indem einerseits erfolgreiche Compterspiele verfilmt werden. Zum Anderen werden die Kinos nicht nur für das D-Cinema (Digital-Kino) vorbereitet, sondern etliche Kinosäle werden in den USA sogleich auf das 3D-Cinema, dem dreidimensionalen Kino vorbereitet. Mit Einzug der digital Technik werden Augenermüdungen, wie sie früher durch die einfachen Polarisationsbrillen hervorgerufen wurden, der Vergangenheit angehören. Dazu hat Intel mit Dreamworks, dem Filmstudio, das sich auf die Herstellung computeranimierter Spielfilme spezialisierte hat und und von Steven Spielberg mitgegründet wurde, eine strategische Allianz geschlossen und wird das Studio mit einer neuen Prozessorgenerationen ausrüsten.

3D-Filme finden vor allem in den USA derzeit starken Zuspruch und gelten als Hoffnungsträger für die dortige Kinolandschaft. In Hollywood sollen rund 30 Filme in 3D in der Pipeline sein. Eine Adaption von Jules Vernes Roman 'Reise zum Mittelpunkt der Erde' kommt im Sommer 2008 in den USA in die Kinos. Derzeit gibt es zwei konkurrierende Verfahren: "Real D" und "Dolby 3D". In beiden Fällen muss das Kinopublikum Brillen tragen, um die Illusion genießen zu können. Doch mit einfache Papprillen wie sie in den 50er- und 70er-Jahren üblich waren hat die neue Technik nichts mehr zu tun. Einen Vorgeschmack auf die neue Technik bieten hierzulande noch die wenigen noch verbliebenen i-Max Kinos. Doch richtige lange Spielfilme können wegen meist fehlender Digitaltechnik dort nicht abgespielt werden. Eine Umrüstung läuft in Europa noch sehr schleppend an. Vorreiter in modernster Kinotechnik sind ausgerechnet die Osteuropäischen Staaten wie z.B. Polen, in denen bereits das "Real D" Verfahren in mehreren Kinos installiert wurde. Die Filmtheaterbesitzer hoffen, mit den 3D-Filmen neue Zielgruppen anzulocken und ihre schwierige Lage etwas zu mildern. Man setzt dabei vor allem auf die Altersgruppe zwischen 14 und 25. Die Zuschauer sollen aber vor allem bereit sein, für die Filme mehr zu zahlen als für herkömmliches 2D-Material.

Der erste Film, der aus der neuen Allianz zwischen Dreamworks und Intel hervorgehen soll, ist "Monsters vs. Aliens", der in den USA Ende März 2009 in die Kinos kommen soll. Dreamworks Animation will ab kommendem Jahr alle Filme im stereoskopischen 3D-Verfahren produzieren schreibt die IT-Plattform Golem.

Etwas geheimer sind die Pläne der Spieleindustrie. Um die wichtigste Umsetzung eines Computerspiels für die ganz große Leinwand ranken sich auch die meisten Sagen und Mythen. Seit Blizzard und Legendary Pictures 2006 eine Zusammenarbeit in Sachen Verfilmung von World of Warcraft bekanntgegeben haben, gibt es kaum noch Informationen zu dem Film. Halbwegs sicher ist, dass es sich nicht um einen Computer animierten Film handelt, sondern dass er mit konventioneller Technik entsteht. Außerdem soll die Handlung sich nicht direkt auf das Onlinerollenspiel World of Warcraft beziehen, sondern zunächst die Vorgeschichte erzählen. Damit wird bereits die Grundlage für eine weitere Saga und Fortsetztung gelegt. Alles Weitere sind aber Gerüchte. Sicher ist nur, dass der Film erst 2009 seine Premiere feiern soll, führt die meist äußerst gut informierte Internet Movie Database (IMDB) auf.

Deutlich schneller ist Twentieth Century Fox, die bereits am 23. Oktober 2008 in einer äußerst gelungenen Videospielverfilmung den kultigen Shooterhelden Max Paine mit dem ehemaligen Teenie-Popstars "Marky Mark" alias Mark Wahlberg in der Hauptrolle, in die Kinos bringen. Mark Wahlberg, der später als Unterwäschemodel für Calvin Klein weltbekannt wurde, weil er genüsslich gegen die Etikette verstieß, prophezeite man in Hollywood ein schnelles Aus. Doch, nach einem knappen Jahrzehnt als Hauptdarsteller in etlichen Hollywood-Blockbustern, sind die Lästerer verstummt. Für seine Darstellung des vulgären Sergeant Dignam in Martin Scorseses "Infernal Affairs"-Remake "The Departed", in dem Wahlberg neben Leonardo DiCaprio, Jack Nicholson und Kumpel Matt Damon spielt, erhielt er sogar eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.

Eher zurückhaltend agiert Take 2, was eine Verfilmung von Grand Theft Auto angeht. Klar ist nur, dass sie irgendwann kommt - aber wahrscheinlich nicht vor 2010. Immerhin kümmert sich Hollywood Regisseur Gore Verbinski darum, der zuletzt die äußerst erfolgreiche Trilogie Pirates of the Caribbean gedreht hat. Vielleicht lässt man sich bewußt etwas Zeit, um die 3D-Technik zu implementieren.

Die vielleicht interessanteste Kombination aus Kinofilm und Computerspiel entsteht derzeit übrigens parallel: James Cameron dreht den Film "The Avatar" und der französische Publisher Ubisoft entwickelt gleichzeitig das Spiel dazu - beides soll Ende 2009 veröffentlicht werden. Die Handlung dreht sich im Film und im Computerspiel um den gleichen Kriegsveteranen, der Abenteuer auf dem von Aliens bevölkerten fremden Planeten Alpha-Centauri B-4 erlebt.

Auch mit einem neuen Walt Disney Film ist im Sommer nächsten Jahres zu rechnen: Die Verfilmung von "Prince of Persia" wird an originalen Schauplätzen in Marokko mit hochkarätigen Schauspielern gedreht. Die Hauptrolle hat Jake Gyllenhaal (Brokeback Mountain) übernommen, ein Garant dafür, dass der Film zum Blockbuster wird - immerhin produziert Jerry Bruckheimer für Disney und mit Ben Kingsley und Alfred Molina befinden weitere zugkräftige Namen unter der Besetzung . Die Arbeiten finden unter der Regie von Mike Newell statt, der bei Harry Potter 4 Erfahrungen mit dicken Budgets und Spezialeffekten gesammelt hat. Eine 20minütige Passage des letzten Harry Potter Films konnten die Fans bereits im iMAX Kino als aufwendig produzierte 3D Sequenz betrachten. Möglicherweise erwartet uns diesmal ein kompletter 3D Film. Das Drehbuch hat Jordan Mechner mit verfasst, der 1989 das erste Prince-of-Persia-Spiel entwickelt hat.

Wie man sieht ist die Spieleindustrie mittlerweile eng mit der Filmindustrie verwoben. Hochauflösende Grafikkarten ermöglichen inzwischen mehr als nur ein paar kurze Filmsequenzen zwischen den Spieleabschnitten. Es ist davon auszugehen, dass die 3D-Technik auch bei den Computerspielen und bei den Spielekonsolen früher oder später Einzug halten wird. Über den ersten, bereits lieferbaren Plasma Flachbildschirm von Charisma-TV, der aus jeder Quelle ein dreidimensionales Bild von unendlicher Tiefe erzeugen kann, hatten wir bereits am 1. Februar 2007 und am 25. August 2007 im BAF-Blog berichtet. Für den Massengebrauch ist das Gerät noch zu teuer. Das Oldenburger Entwicklerteam fokussiert sich deshalb jetzt auf medizinische Anwendungen. Herkömmliche Röntgenbilder, die plötzlich auf dem Schirm nahezu dreidimensional erscheinen, geben deutlich mehr Details für die Ärzte wieder. Doch noch mehr ist möglich und die Konkurrenz schläft nicht. Mit einer Webcam können die Pupillen eines vor dem Computer sitzenden Spielers getriggert werden, um daraus für jedes Auge sofort ein passendes Bild zu errechnen und auf dem Schirm wieder darzustellen. Wir konnten uns persönlich beim Heinrich Hertz Institut anlässlich einer Entwickler Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie e.V. davon überzeugen. Die Bilder werden wirklich dreidimensional. Allerdings nur für einen Betrachter, der direkt vor dem Monitor sitzt - und das tun in der Regel eingefleischte Computerspieler. Für alle anderen Betrachter, die seitlich daneben stehen, erscheint das Bild unscharf und verschwommen.

In den USA wirbt zur Zeit Texas Instruments für eine bereits lieferbare 3D-Brille. Passende Flat-TV´s mit dem 3D-Effekt für die Computer Spiele der Konsolen X-Box und Playstation 3, die an diese speziellen Fernseher angeschlossen werden können, gibt es von Samsung und Mitsubishi. Mehr dazu ist auf der Seite von www.dlp.com/3D nachzulesen. Vorführungen soll es auch vom 15.-17. Juli auf der Electronic Entertainment Expo, kurz E3 (www.e3expo.com) gegeben haben. Die Messe, die neben der Games Convention in Leipzig, als eine der größten Shows für Video- und Computerspiele gilt, ging erst gestern zu Ende.

Vermarktet wir das Ganze jetzt auch in Europa. Im Gegensatz zu früher ist die 3D-Technologie inzwischen erschwinglich geworden und mit den meisten Homeentertainment-Komponenten kompatibel. Egal ob Sie einen herkömmlichen Fernseher, Plasma-/LCD-TV, PC oder Videoprojektor verwenden wollen - die Firma VIDIMENSIO hat die ideale Lösung für jegliche 3D-Darstellung. Durch VIDIMENSIO ist es möglich die exklusive 3D-Technologie sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich (z.B. Museen, Messen, Hotels, Geschäftsräumlichkeiten) einzusetzen. Der passende Stereoscopic Player ist speziell für Windows Vista opimiert. Den entsprechenden Codec liefert bereits der MediaPlayer 11, der in Windows Vista enthalten ist. Fehlt nur die Brille, die mit der Hardware Transmitter-Box geliefert wird. Einige Filme soll es bereits auf DVD geben und mit der Blu-ray wird das Erlebnis noch imposanter. Mehr unter: www.vidimensio.eu

Direkt an Computerspieler wendet sich die die Firma CyberWorld, Inc., die zwei Modelle einer 3D-Illusion vermarktet. Kopfhörer von Sony werden in einem Cyberhelm mit Vdeobrille eingesetzt, um die Illusion bei Ego-Shootern noch vollkommener zu getalten. Sogar der Nachrichtensender CNN berichtete über das fast reale Empfinden, sich in einer 3D-Welt aufzuhalten. Allerdings sind die 3.900 US Dollar nicht gerade preiswert. Recht günstig mit 59.- US Dollar ist die bereits weiter oben erwähnte Lösung mit einer Web Camera von der gleichen Firma. Ein preisgünstigerer Bügel mit einem Sensor und Ohrhörern ersetzt den Helm. Eine spezielle Web Camera erfasst den Sensor auf dem Kopf des Spielers und rechnet die Bilder auf dem Monitor dreidimensional um. Das System soll sogar für Grafiker und Spielegestalter für die Erschaffung künstlicher Welten geeignet sein. Mehr dazu unter: www.cwonline.com

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