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34. Filmfest München 2016 mit Schwerpunkt Islam

Maren Ades Spielfilm „TONI ERDMANN“ eröffnet am 23. Juni 2016 das 34. Internationale Filmfest München.



Das 34. Filmfest München, das vom 23.06.-02.07.2016 stattfindet, ist nach der Berlinale das wichtigste international ausgerichtete Filmfestival in Deutschland. Wie von uns hier berichtet, läuft derzeit in der Metropolregion Rhein-Neckar immer noch das "Festival des Deutschen Films", doch das 34. Filmfest München ist international aufgestellt und zeigt neben deutschen Erstaufführungen um den mit 70.000 Euro dotierten Förderpreis »Neues Deutsches Kino« sowie um einen neuen deutschen »Nachwuchsfilmpreis«, vor allem Internationale Premieren, die in Deutschland zuvor noch nicht gezeigt wurden.

"Keinen besseren Ort gebe es, um Filme anzuschauen, als das Kino", sagte Festivalleiterin Diana Iljine zum Auftakt der Pressekonferenz zum 34. Filmfest München: "Angesichts einer fast schon explosionsartig zunehmenden Verfügbarkeit von Bewegtbildern im Digitalen ist es uns als Festival ein großes Anliegen, das Kino als relevanten Raum erlebbar zu machen und zu stärken - als Raum der Begegnung." Entsprechend habe man das Programm des Filmfests als Bekenntnis zum Kino zu sehen: 207 Filmpremieren aus 62 Ländern werden zu sehen sein, 47 sind Weltpremieren, sieben internationale, 14 europäische und 125 deutsche Premieren. Viele von ihnen durchzieht wie ein roter Faden das Thema Leidenschaft: "Leidenschaftlicher Sex, leidenschaftliche Gewalt, Leidenschaft für Musik und Bewegung sind Merkmale, die wir in diesem Jahr stark registriert haben bei den Filmen, die wir sichten und auswählen konnten," so Iljine weiter.

Ermöglicht wird das umfangreiche Programm auch 2016 wieder durch zahlreiche Partner, sodass das FILMFEST MÜNCHEN als exklusive Kulturveranstaltung mit zahlreichen Gästen und Filmfans aus aller Welt stattfinden kann und zu einem ganz besonderen Ereignis auch für das heimische Publikum wird.

"Durch die vielfältige Unterstützung unserer Partnern können wir ein attraktives Festival mit hochkarätigen Filmen, Gästen und Veranstaltungen präsentieren. Ich freue mich, dass wir die Zusammenarbeit mit Sponsoren der letzten Jahre weiter ausbauen konnten und in diesem Jahr auch einige neue Kooperationspartner hinzugewonnen haben", sagt Festivalleiterin Diana Iljine.

Filmfest München: Schwerpunkt Islam
Angesichts der immer noch prekären Flüchtlingssituation aus arabischen Ländern will das Filmfest München ein Zeichen setzen und erklärt den Islam in diesem Jahr zu einem der Schwerpunkte des Filmfestes München. Insgesamt werden knapp 15 Streifen aus islamisch geprägten Regionen zu sehen sein. Dabei komme es vor allem darauf an, den Menschen in diesen Ländern ein Gesicht zu geben und den Zuschauern zu ermöglichen, sich in die Lage der Protagonisten zu versetzen.

Unter anderem ist dem iranischen Filmemacher Bahman Ghobadi eine Retrospektive gewidmet, der die ersten kurdischsprachigen Filme gedreht hat, die international Aufmerksamkeit erregten. Neben seinen alten Filmen zeigt der Iraner auch sein halbdokumentarisches Werk "A Flag Without a Country" über Kinder im Krieg. Der Film feierte im Januar auf dem US-Filmfestival Sundance seine Weltpremiere. Hier der Trailer:



24 Filme in den internationalen Wettbewerben CineMasters und CineVision.
Im Wettbewerb CineMasters konkurrieren elf aktuelle Filme internationaler Meisterregisseure um den mit 50.000 Euro dotierten Arri/Osram Award. Über dessen Vergabe entscheiden die in Teheran geborene Schauspielerin, Sängerin und Moderatorin Pegah Ferydoni, der aus Bulgarien stammende Produzent Stéphane Tchalgadjieff und Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude.

Die CineMasters Filme im Überblick:

• "Chant d'hiver" (Regie: Otar Iosseliani)
• "Die Ökonomie der Liebe" (Regie: Joachim Lafosse)
• "Fiore" (Regie: Claudio Giovannesi)
• "La mort de Louis XIV" (Regie: Albert Serra)
• "Neruda" (Regie: Pablo Larraí­n)
• "Poesí­a sin fin" (Regie: Alejandro Jodorowsky)
• "Rabin the Last Day" (Regie: Amos Gitai)
• "The Salesman"(Regie: Asghar Farhadi)
• "Sieranevada" (Regie: Cristi Puiu)
• "The Student" (Regie: Kirill Serebrennikov)
• "Sunset Song" (Regie: Terence Davies)

Im CineVision-Wettbewerb konkurrieren13 Erstlings- und Zweitlingsfilme um den mit 12.000 Euro dotierten und von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) ausgelobten CineVision Award. Die dreiköpfige Jury besteht aus der Schweizer Schauspielerin Sibylle Canonica, Regisseur und Produzent Amir Hamz und dem designierten Geschäftsführer des Münchner Kulturzentrums Gasteig, Max Wagner.

Die CineVision-Filme im Überblick:

• "Aquarius" (Regie: Kleber Mendonça Filho)
• "Bella e perduta - Eine Reise durch Italien" Clip (Regie: Pietro Marcello)
• "Caracas, eine Liebe" Clip (Regie: Lorenzo Vigas)
• "The Childhood of a Leader" (Regie: Brady Corbet)
• "Clash" (Regie: Mohamed Diab)
• "Divines" (Regie: Houda Benyamina)
• "Free in Deed" (Regie: Jake Mahaffy)
• "Frenzy" (Regie: Emin Alper)
• "Der glücklichste Tag des Olli Mäki" (Regie: Juho Kuosmanen)
• "Go Home" (Regie: Jihane Chouaib)
• "Light Years" (Regie: Esther May Campbell)
• "Mate-me por favor" (Regie: Anita Rocha da Silveira)
• "The Open" (Regie: Marc Lahore)

Bernhard Karl, Programmer beim Filmfest München und Festivalleiter seines eigenen Filmfestivals "AROUND THE WORLD IN 14 FILMS", das seit 2006 jeweils zum Jahresende außergewöhnliche Werke des aktuellen Weltkinos aus 14 Ländern rund um den Erdball auch wieder nach Berlin bringt, empfiehlt in einem Videoclip gezielt drei Filme aus der Filmreihe CineVision des FILMFEST MÜNCHEN, die mit eigener und ungewöhnlicher Bildsprache neue Wege aufzeigen und für mutiges, innovatives und kompromissloses Kino stehen:



Zuvor feierten die Filme zumeist ihre Weltpremieren bei führenden Filmfestivals in Cannes, Venedig, Locarno oder Sundance.

Ebenfalls in Cannes gefeiert und mit dem Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI) ausgezeichnet, wird Maren Ades Spielfilm „Toni Erdmann“ am 23. Juni 2016 das 34. Internationale Filmfest München eröffnen. Hier nochmals der Trailer:



Zum Inhalt:
TONI ERDMANN – gespielt von Peter Simonischek – verkörpert Winfried, 65, einen Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines – gespielt von Sandra Hüller – ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein: Er, der gefühlvolle, sozialromantische Alt-68er, sie, die rationale Unternehmensberaterin, die bei einem großen Outsourcing-Projekt in Rumänien versucht aufzusteigen, und sich in einer Männerdomäne zu behaupten.

Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie nach dem Tod seines Hundes spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma. Ines bemüht sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und schleppt ihren Vater in seinen alten Jeans mit zu Businessempfängen und Massageterminen. Doch der Besuch führt nicht zu einer Annäherung. Winfried nervt seine Tochter mit lauen Witzen und unterschwelliger Kritik an ihrem leistungsorientierten Leben zwischen Meetings, Hotelbars und unzähligen E-Mails. Vater und Tochter stecken in einer Sackgasse, und es kommt zum Eklat zwischen den beiden.

Doch statt, wie angekündigt, Bukarest zu verlassen, überrascht Winfried Ines mit einer radikalen Verwandlung in Toni Erdmann, sein schillerndes Alter Ego. Mit schiefem Gebiss, schlechtem Anzug und Perücke ist Toni wilder und mutiger als Winfried und nimmt kein Blatt vor den Mund. Toni mischt sich in Ines‘ Berufsleben mit der Behauptung ein, der Coach ihres Chefs zu sein, und startet einen Amoklauf aus Scherzen. Überraschend lässt Ines sich auf sein Angebot ein, und Vater und Tochter machen eine verblüffende Entdeckung: Je härter sie aneinander geraten, desto näher kommen sie sich.

Leider erinnern die Späße von TONI ERDMANN allzu sehr an Hape Kerkelings TV-Show vor einigen Jahren im deutschen Fernsehen, wo er verkleidet und mit falschen Zähnen bestückt, als Horst Schlämmer auftrat. Dadurch verpufft das Alleinstellungsmerkmal, das Maren Ade gerne in Cannes der Internationalen Jury präsentieren wollte. Einen Preis hat sie wohl deswegen nicht bekommen. Erfrischend anders - als sonstiger deutscher Filmklamauk - ist ihr Film dennoch geworden und somit bedingt empfehlenswert.
(Eine ausführliche Rezension erfolgt am 23.06.2016 in unserer Rubrik: Film & TV-Kritik.)

19 Weltpremieren bei Filmfest-München-Reihe "Neues deutsches Kino".
Eine neue Studie der Filmförderungsanstalt (FFA) belegt den Besucheranstieg bei deutschen Filmen. Mit 27,5 Prozent hatte die FFA im Februar für 2015 den höchsten Marktanteil des deutschen Films seit Beginn der Aufzeichnungen verkündet. So ist es nicht verwunderlich, dass beim Förderpreis »Neues Deutsches Kino« auf dem Filmfest München die besten Leistungen junger deutscher Schauspieler mit insgesamt 70.000 Euro gefördert werden. Insgesamt stehen 19 Weltpremieren in diesem Jahr auf dem Programm der Reihe »Neues Deutsches Kino« und konkurrieren damit nicht nur um den Förderpreis, sondern zusätzlich auch um den FIPRESCI Preis des internationalen Verbands der Filmkritik.

Filmfest-Chefin Diana Iljine: "Das Filmfest München ist eine der wichtigsten Plattformen für innovatives deutsches Kino. Filme wie 'Oh Boy', 'Love Steaks', 'Das Zimmermädchen Lynn' oder 'Der Nachtmahr' wurden hier entdeckt. Das Festival zeigt, wie neugierig und entschieden deutsche Filmemacher neue Wege suchen."

Neben den nachfolgenden Filmen werden als Special Screenings im Rahmen der Reihe Neues Deutsches Kino neben dem Eröffnungsfilm von Maren Ade auch ein Kurzfilmprogramm mit bisher unveröffentlichten, experimentellen Filmen des "Nachtmahr"-Regisseurs AKIZ sowie Ricki Bornhaks Dokumentation "Der Nachtmahr - Und wie er in die Welt kam" über die Entstehung von "Der Nachtmahr" zu sehen sein. Christoph Gröner, Leiter der Sektion »NEUES DEUTSCHES KINO« stellt ein steigendes Vertrauen von Produzenten fest, die mit Filmen auf ihn zukämen, die einen auffälligen internationalen Anspruch und Ausrichtung hätten. Zudem wies Gröner auf der Pressekonferenz hin, dass die Hälfte seiner Reihe mit Titeln von weiblichen Filmemachern bestritten werde: "Es war richtig auffällig, dass die Filme von Frauen so stark sind."

Die Filme der Reihe Neues Deutsches Kino:

• "5 Frauen" (Regie: Olaf Kraemer)
• "Affenkönig" (Regie: Oliver Rihs)
• "Anishoara" (Regie: Ana-Felicia Scutelnicu)
• "Beat Beat Heart" (Regie: Luise Brinkmann)
• "Dinky Sinky" (Regie: Mareille Klein)
• "Gleißendes Glück" (Regie: Sven Taddicken)
• "Die Habenichtse" (Regie: Florian Hoffmeister)
• "Die Hände meiner Mutter" (Regie: Florian Eichinger)
• "Die Hannas" (Regie: Julia C. Kaiser)
• "Haus ohne Dach" (Regie: Soleen Yusef)
• "Die letzte Sau" (Regie: Aron Lehmann)
• "Die Mitte der Welt" (Regie: Jakob M. Erwa)
• "Die Reise mit Vater" (Regie: Anca M. Lazarescu)
• "Unterwäschelügen" (Regie: Klaus Lemke)
• "Das Versprechen" (Regie: Marcus Vetter, Karin Steinberger)
• "Violently Happy" (Regie: Paola Calvo)
• "Volt" (Regie: Tarek Ehlail)
• "Die Welt der Wunderlichs" (Regie: Dani Levy)
• "Zeigen was man liebt" (Regie: Frank Göhre/Borwin Richter/Torsten Stegmann)

Außerdem feiert der von tausenden Menschen gefilmte und von Sönke Wortmann zusammengestellte Film „Deutschland. Dein Selbstporträt“ seine Premiere auf dem Filmfest München in Anwesenheit des Regisseurs. Für das Experiment waren vor einem Jahr, am 20. Juni 2015 alle Menschen im Land eingeladen, ein riesiges Filmteam zu bilden und gemeinsam ein Selbstporträt des Landes zu erstellen: Mit Videokamera, Tablet oder Smartphone – alles war erlaubt. Warner Bros. wird den Film am 14. Juli 2016 in die Kinos bringen.

Neuer Nachwuchsfilmpreis auf dem Filmfest München.
Darüber hinaus konnten Studentinnen und Studenten aller deutschen Hochschulen bis zum 27. Mai 2016 Werbespots und Kurzfilme in einer Länge zwischen 90 Sekunden und drei Minuten einreichen, die für die Überwindung von Vorurteilen und Irrtümern werben. 2014 hatte die Adam Opel AG die Kampagne "Umparken im Kopf" gestartet. Unter diesem Motto steht auch der diesjährige Nachwuchswettbewerb um den Sophie-Opel-Preis, den das Filmfest München in diesem Jahr zusammen mit dem Automobilkonzern auslobt. Am 30. Juni 2016 werden dann im Rahmen des Filmfest München drei Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro vergeben. Über den Sieger entscheidet eine aus Opel-Marketingchefin Tina Müller, dem Schauspieler Ken Duken, "TV Spielfilm"-Chefredakteur Lutz Carstens, dem Werbefilmregisseur Christian Köster und Filmfest-Chefin Diana Iljine bestehende Jury.

"Wir freuen uns, gemeinsam mit unserem Partner Opel dieses Jahr erstmals den Sophie-Opel-Preis auszuschreiben. Er bietet jungen Filmemacherinnen und Filmemachern die Chance, sich mit ihren Filmen einem hochkarätigen Publikum während des Filmfest München zu präsentieren", so Iljine.

"Nellys Abenteuer" eröffnet Kinderfilmfest München.
Weiterer Schwerpunkt das Münchner Festivals ist das Kinderfilmfest München, das mit "Nellys Abenteuer" eröffnet. Die rumänisch-deutsche Koproduktion läuft unter dem Thema Freundschaften, das in diesem Jahr den roten Faden durch das Programm des Kinderfilmfest München bildet, wie Kinderfilmfest-Chefin Katrin Hoffmann bei der Präsentation des Programms betonte.

Zum Inhalt:
Dominik Wesselys Eröffnungsfilm "Nellys Abenteuer" erzählt die Geschichte von Nelly, die widerwillig die Sommerferien mit ihrer Familie in Rumänien verbringt. Die 13-Jährige wird dort entführt, weil zwielichtige Geschäftsleute ihren Vater erpressen wollen. Sie lernt die Geschwister Hocus und Iancu kennen, die ihr in ihrer Not zur Seite stehen - es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft.

Insgesamt werden auf dem Kinderfilmfest München, auf dem Andreas Dresen, der aktuell "Timm Thaler" fürs Kino verfilmt, einen Workshop für junge Filmfans hält, zehn Filme und sechs Kurzfilme aus Deutschland, Israel, Frankreich, Aserbaidschan, Japan und von den Philippinen gezeigt. Dazu gehören auch Jonathan Gevas "Abulele" über einen Jungen aus Israel, der feststellt, dass es mehr als einen E.T. auf der Welt gibt - nämlich auch Monster, die sich Kindern offenbaren, die hilfsbedürftig sind. "Blanka" erzählt über ein elfjähriges Mädchen in Manila, das auf der Straße lebt und in einem blinden Musiker einen väterlichen Freund findet, während Lola Doillons "Fannys Reise" die wahre Geschichte von einer jungen Französin erzählt, die sich 1943 auf der Flucht vor den Nazis mit einer Gruppe anderer jüdischer Kinder in einem Waisenhaus in der Schweiz versteckt. Bewegend ist auch "Auf Augenhöhe" über einen Heimjungen, der seinen Vater zu gefunden haben glaubt.

Matthias Langs Abschlussarbeit an der HFF München erzählt die Geschichte von "König Laurin", in dem der Protagonist beweist, dass man nicht nur ein guter Prinz ist, wenn man Bogenschießen kann, sondern auch, wenn man einen grünen Daumen hat. Hier ein Ausschnitt des Films in der KinoKino Sendung des BR zur Weltpremiere auf dem 30. Südtiroler Filmfestival Bozen im April 2016. Wie wir hier berichteten gewann "König Laurin" kürzlich beim 24. Deutsche Kinder-Medien-Festival GOLDENER SPATZ 2016 den Hauptpreis in der Rubrik Film/TV:



Für die etwas Älteren wird der Fantasyfilm "Smaragdgrün", der letzte Teil der Trilogie von Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde, als große Gala zu sehen sein. Die beiden ersten Teile, "Rubinrot" und "Saphirblau", die ebenfalls auf Basis der drei Jugendbüchern von Kerstin Gier verfilmt wurden, werden am Rande des Filmfests gezeigt. Für das jugendliche Publikum wurde überdies der Sundance-Hit "Morris aus Amerika" ins Programm der Hauptreihe Spotlight aufgenommen, quasi als Cross-Section-Film. Hier der Trailer:


Aus all den Filmen wählen die Besucher des Kinderfilmfests den Gewinner des Publikumspreises. Im vergangenen Jahr war die Auszeichnung an den Eröffnungsfilm des Kinderfilmfests München, Arend Agthes "Rettet Raffi!", gegangen.

Zehn Kandidaten für Shocking Shorts Award.
Im Rahmen des Filmfest München vergibt 13th Street in diesem Jahr zum 17. Mal den Shocking Shorts Award. Auf der jetzt veröffentlichten Shortlist stehen zehn Filme, die sich Hoffnungen auf die Auszeichnung machen können:

• "Die Behandlung", Marvin Meiendresch
• "Can't take my eyes off you", Nik Sentenza und Johannes Kizler
• "Dead girls don't love", Philipp Westerfeld
• "Der rote Punkt", Alexander Resch
• "Die Randgruppe", Julius Grimm
• "First Drop of Blood", Kevin Hartfiel und Matthias Wissmann
• "Pistenzauber", Korbinian Dufter
• "The Hostage", Lynda Bartnik
• "R.I.P. - Rest in Pieces", Steffen Hand und Folke Renken
• "Schnee in Rio", Manuel Vogel und Konrad Simon

Die nominierten Filme werden beim Filmfest München im Rahmen der Langen Nacht der Shocking Shorts gezeigt und darüber hinaus auf dem TV-Sender 13TH STREET in der Primetime ausgestrahlt. Der von einer Jury gewählte Sieger nimmt zwei Wochen lang am Universal Filmmasters Programm in den Universal Studios in Los Angeles teil. Weitere Informationen unter www.13thstreet.de/shocking-shorts-award

Petzold-Retrospektive auf dem Filmfest München.
Das Filmfest München widmet Christian Petzold eine Retrospektive. Der Regisseur sei eine "Gallionsfigur des deutschen Gegenwartskinos", wie es in einer Filmfest-Mitteilung heißt. Im Rahmen des Festival findet am 25. Juni 2016 eine feierliche Gala zur Weltpremiere von Petzolds "Polizeiruf 110: Wölfe" statt.

Filmfestleiterin Diana Iljine: "Wir sind stolz, einen der renommiertesten und spannendsten Regisseure des deutschen Gegenwartskinos in München begrüßen zu dürfen und eine umfassende Retrospektive zeigen zu können. Seine filmische Handschrift zeigt sich in seinem klaren, präzisen und somit intensiven Stil, insbesondere in den Dialogen und der Bildführung. Das ist bereits in seinen frühen Kurzfilmen sichtbar."

Neben Petzolds jüngstem "Polizeiruf 110" werden im Rahmen der Filmfest-München-Perspektive folgende Filme gezeigt:

• "Ich arbeite alles ab. Ehrenwort!"
• "Weiber"
• "Süden"
• "Ostwärts"
• "Das warme Geld"
• "Pilotinnen"
• "Cuba Libre"
• "Die Beischlafdiebin"
• "Die innere Sicherheit"
• "Toter Mann"
• "Wolfsburg" Clip
• "Gespenster" Clip
• "Yella" Clip
• "Jerichow" Clip
• "Dreileben - Etwas Besseres als den Tod"
• "Barbara" Clip
• "Phoenix" Clip
• "Polizeiruf 110: Kreise"

Filmfest München ehrt Ellen Burstyn.
Am 27. Juni 2016 wird Ellen Burstyn im Rahmen des Filmfest München mit dem »CineMerit Award« für ihre Verdienste um die Filmkunst ausgezeichnet. Burstyn war 1971 mit Peter Bogdanovichs "Die letzte Vorstellung" der Durchbruch gelungen. Bereits drei Jahre später wurde sie für ihre Rolle in Martin Scorseses "Alice lebt hier nicht mehr" mit einem Oscar ausgezeichnet. Das Drama um eine junge Frau, die nach dem Unfalltod ihres Mannes plötzlich als alleinstehende Mutter dasteht, wird im Rahmen der Preisverleihung ebenfalls gezeigt. Außerdem präsentiert das Filmfest München zu Burstyns Ehren im Rahmen einer Hommage noch "Die letzte Vorstellung", "Der Exorzist - Director's Cut", "Providence", "Requiem for a Dream", zwei aktuelle Folgen von "House of Cards" sowie das neue Werk von Todd Solondz "Wiener Dog", der auf dem Filmfest München in der Reihe Spotlight Premiere feiern wird. Hier der Trailer:



"Von der TV-Komödie über die Theater-Verfilmung bis hin zu den Meisterwerken des New Hollywood, Ellen Burstyns Arbeit ist nie vorhersehbar, aber immer meisterhaft. Sie arbeitet seit über 60 Jahren als Schauspielerin und setzt sich aktiv für den Filmnachwuchs ein - das sind große Verdienste um die Filmkunst", erklärt Filmfest-München-Chefin Diana Iljine. Burstyn ist als Co-Direktorin des Actors Studios in New York auch in der Nachwuchsarbeit tätig.

Die Reihe Neues Deutsches Fernsehen umfasst 19 Filme.
Ulrike Frick stellte die Titel der Reihe Neues Deutsches Fernsehen auf der Pressekonferenz vor, die 19 Filme umfasst, die um den mit 25.000 Euro dotierten Bernd Burgemeister Preis konkurrieren. Schwierig sei ihr die Auswahl gefallen, merkte Frick an, weil die Einreichungen seit fünf Jahren rasend zunähmen: "Alle sind es wert, auf der Leinwand gesehen zu werden." Drei Filme nahm Frick aus ihrem Programm heraus: "Goster" von Didi Danquart, ein wilder Mix aus Chandler-Romanen, dem Kino von Hawks und Huston und Animationssequenzen; "Über Barbarossaplatz" von Jan Bonny, angesiedelt im Psychiater- und Psychologenmilieu, ein "schonungsloser, roher, schroffer Film, bei dem sich die Schauspieler verausgaben, wie man es sonst nur noch auf der Bühne erlebt" - ein sicherer Aufreger; und die Siegfried-Lenz-Verfilmung "Schweigeminute" von Thorsten M. Schmidt - "ein wunderbares Historienmelodram".

Filmfest zeigt Deutsche Serienpremieren.
Auch die im letzten Jahr gestartete Reihe »Neue Deutsche Serien« baut das Filmfest München weiter aus. Nach "Weissensee" und "Lerchenberg" im Vorjahr erleben nun vier deutsche Formate ihre Premiere in München. Zum Programm gehören Nils Willbrandts Miniserie "Pregau - Kein Weg zurück", eine deutsch-österreichische Koproduktion (ARD/ORF, Mona Film) mit Maximilian Brückner als korrumptem Polizisten in der Hauptrolle, die WDR-Produktion "Phoenixsee" (Produzent: Eikon West) von Bettina Woernle über zwei Familien aus zwei Gesellschaftsklassen und schließlich die von Annette Reeker mit ihrer Firma All-In produzierte Crime-Serie "Cape Town", die auf einem Bestseller von Deon Meyer basiert und auf 13th Street zu sehen sein wird. Abgerundet wird das Programm durch Kai Wiesingers erfolgreiches Webserien-Projekt "Der Lack ist ab", dessen ganze dritte Staffel noch vor dem Start auf Sat1.de gezeigt wird.

Außerdem werden gemeinsam mit Sky zum vierten Mal internationale Serien-Highlights kostenlos im Kino präsentiert. Das Programm bilden die ersten beiden Folgen der vierten Staffel von "House of Cards", je zwei Folgen der Comedyserien "Veep" (5. Staffel, 1-2) und "Silicon Valley" (3. Staffel, 1-2) und schließlich die finnische Krimiserie "Bordertown". Ergänzt wird das Serien-Programm von einer Sneak Peek, die gemeinsam mit "Bordertown" am letzten Festivaltag gezeigt wird.

Fünf von Frauen gedrehte französische Filme.
Neun französische Filme, fünf von Frauen gedreht, hat Robert Fischer im Programm, der nach 25 Jahren als Programmer in diesem Jahr zum letzten Mal beim Filmfest München dabei sein wird. Er griff auf der Prssekonferenz "Made in France" heraus, einen spannenden Thriller, der sich auf regelrecht prophetische Weise mit Terrorismus in Frankreich befasse. Dazu kommen zehn weitere französischsprachige Koproduktionen, darunter zwei Filme von Joachim Lafosse. "Es wird nicht nur viel geliebt, sondern auch viel gestorben", fasste Fischer seine Auswahl zusammen und nannte in diesem Zusammenhang. "La mort de Louis XIV" mit Jean-Pierre Léaud: "Kino ist dem Tod bei der Arbeit zuzusehen", zitierte Fischer Cocteau. Eine Hommage ist zudem dem Altmeister Jacques Rivette gewidmet, der im Januar verstorben ist. Als Glücksfall erweist sich, dass unlängst erst die ersten drei Filme des Altmeisters wiederentdeckt wurden, die eigentlich als verschollen galten: "Lehrlingsfilme".

International Independents widmen sich dem lateinamerikanischen Kino.
Florian Borchmeyer wiederum kuratiert im Rahmen der International Independents die Reihe, die sich dem lateinamerikanischen Kino widmet: Sehr düster, sehr politisch seien diese in diesem Jahr. Acht brasilianische Filme stünden besonders im Fokus, die Ausdruck für einen künstlerischer Widerstand in der unabhängigen Produktionsszene gegen den übermächtigen und politisch konservativen Medienkonzern Globo seien. Besondere Empfehlung: "Kill Me Please", der einen atemberaubenden Abstecher in das Reichenghetto von Rio wagt.

Filmfest München mit Auswärtsspiel während der EM.
In diesem Jahr hat das Filmfest München mit der Konkurrenz, durch die gleichzeitig stattfindenden Europameisterschaft in Frankreich zu kämpfen. Doch in diesem Jahr haben die Filmfestverantwortlichen aus der Not eine Tugend gemacht. So wird die Public-Viewing-Arena auf dem Münchner Flughafen an den spielfreien Tagen des Turniers dazu genutzt, dem Filmfest-Publikum bei freiem Eintritt Filme rund ums Thema Fußball zu zeigen. So steht am 24. Juni 2016 Hans Steinbichlers "Landauer - Der Präsident" über den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München auf dem Programm. Die am 28. Juni 2016 gezeigte Dokumentation "Next Goal Wins" skizziert den Versuch des Nationalteams von Amerikanisch Samoa, den Ruf als eines der schwächsten Teams der Welt los zu werden. Tags darauf, am 29. Juni 2016, wird der Dokumentarfilm "Referees at Work" gezeigt, der einen Einblick in die Arbeit der Schiedsrichter während der Fußball-EM 2008 gibt.

Link: www.filmfest-muenchen.de
Quellen: Filmfest München | Facebook | Blickpunkt:Film | filmecho | KinoCheck.de | Filmstarts

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