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Home of Films - 50. Hofer Filmtage ohne Heinz Badewitz

Die 50. Internationalen Hofer Filmtage 2016 trauern um ihren Gründer und vergeben in Erinnerung an ihren Leiter den Heinz-Badewitz-Preis.



Heinz Badewitz, Gründer und Seele der Internationalen Hofer Filmtage, verstarb am 10. März 2016 im Alter von 74 Jahren plötzlich und unerwartet während seines Besuchs bei der Diagonale in Graz.

Er wurde mitten aus dem Leben gerissen, bei dem, was er am liebsten tat und wofür sein Herz schlug: Filme sichten, neue Talente entdecken und sich mit den Filmemachern austauschen, so Rainer Hübsch im Namen aller Mitarbeiter der Hofer Filmtage: „Unser größtes Anliegen wird es sein, sein Lebenswerk fortzuführen und die 50. Internationalen Hofer Filmtage in seinem Sinne im Oktober 2016 stattfinden zu lassen.“

Die Filmtage stellen in jedem Jahr die Arbeit eines Regisseurs genauer vor. "Wir sind das Festival der Entdeckungen", sagte Badewitz einmal. Die Filmtage seien eine Plattform für Talente - ein Urteil, ob sich jemand durchsetze, müssten aber Branche und Publikum fällen.

An der 50. Jubiläumsausgabe der Hofer Filmtage, die vom 25.-30. Oktober 2016 stattfindet, werkelten im Todesjahr von Heinz Badewitz mit Alfred Holighaus, Thorsten Schaumann und Linda Söfker gleich drei ausgewiesene Sachverständige für den deutschen Film und sorgen dafür, dass es eine Veranstaltung ganz im Sinn des unvergessenen Festivalchefs werden wird. Erstmals wurde deshalb der Heinz-Badewitz-Preis initiiert. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird für die Nachwuchsregieleistung in einem Erstlingswerk ausgelobt.

Andreas Walter, kommissarischer Vorstand der Hofer Filmtage: "Mit dem Heinz-Badewitz-Preis wollen wir das Lebenswerk von Heinz Badewitz würdigen. Ihm lagen die Regisseure immer besonders am Herzen. Deshalb geht der Preis auch an einen Nachwuchsregisseur/-in. Mit dem Preis wollen wir aber auch ein Zeichen setzen, dass die Filmtage weitergehen und wir sie im Sinne von Heinz in eine neue Ära führen wollen. Wir freuen uns sehr, dass die Friedrich-Baur-Stiftung uns spontan finanziell unterstützt und den Preis möglich gemacht hat."

Aus diesem Anlass des Jubiläums hatte an der Design-Fachschule in Selb ein Wettbewerb für ein Denkmal "Hofer Filmtage" stattgefunden, dessen Einreichungen Badewitz im vergangenen Jahr noch selbst begutachtet hatte. Die Siegerskulptur konnte bis dato zwar noch nicht umgesetzt werden, eine Miniaturausgabe davon bildet aber nun den Heinz-Badewitz-Preis.

Die Blumen von Gestern“ eröffnen Hof.
Mit dem Eröffnungsfilm "Die Blumen von Gestern" von Chris Kraus haben die drei oben genannten Filmsachverständigen schon eine gute Hand gezeigt. Genau zehn Jahre zuvor hatte Kraus mit „Vier Minuten“, der später vielfach prämiert wurde, in Hof debütiert. Man darf sehr gespannt sein auf die weiteren Höhepunkte der 50. Jubiläumsausgabe. Der neue Medienboard-geförderter Film feiert zudem eine Doppel-Weltpremiere. "Die Blumen von gestern" mit Lars Eidinger, Adí¨le Haenel, Jan Josef Liefers und Hannah Herzsprung in den Hauptrollen, dürfen nicht nur Hof eröffnen, sondern stehen parallel auch in Tokio auf dem 29. Tokyo International Film Festival im Wettbewerb. Hier der Trailer:



Über den Film:
Die deutsch-österreichische Koproduktion erzählt die Geschichte von einem Liebesduell zwischen zwei Holocaustforschern, die sich in ihre aberwitzigen Familiengeschichten verstricken, immer am Rande der Selbstzerstörung. Als Kollegen versuchen, aus einem Auschwitz-Kongress ein werbefinanziertes Medien-Event zu machen, scheint das Ende für einen der Protagonisten gekommen zu sein. Doch Jammern hilft nichts, denn die Arbeit muss weiter gehen.

"Mir war wichtig, mit diesem Film Fenster aufzureißen, und sei es, um Licht und Luft an ein Thema zu lassen, das mich seit Jahren herausfordert, das aber auch in übergroßem Gedenkverordnen die Dringlichkeit zu verlieren droht, die es nach wie vor hat", so Chris Kraus zu seinem neuen Film.

Für seinen vierten Kinospielfilm hat Chris Kraus auch das Drehbuch verfasst. Vor der Kamera standen außerdem auch Bibiana Zeller, Rolf Hoppe, Eva Löbau, Cornelius Schwalm und Hans-Jochen Wagner. Im Januar 2017 bringt Piffl Medien die Produktion in die deutschen Kinos.

In einem Statement sagte SPIO-Präsident Alfred Holighaus:
"Dieser Film hat alles, was einen Hof-Film ausmacht. Er ist spannendes, aktuelles Kino aus Deutschland mit hoher künstlerischer Qualität. Der Regisseur Chris Kraus ist gern gesehener Stammgast des Festivals und seit 2014 Träger des Filmpreises der Stadt Hof. Die Eröffnung der 50. Hofer Filmtage ist somit auch ein besonderer und persönlicher Gruß an Heinz Badewitz."

Stammgäste in Hof.
Zur Jubiläumsausgabe der Hofer Filmtage kommen langjährige Stammgäste wie Dominik Graf und Wim Wenders, nicht ganz so langjährige Gäste wie Axel Ranisch und Andreas Arnstedt und wie immer Nachwuchsfilmer.

Stammgast Dominik Graf, der zuletzt 2014 vor Ort war, wird seinen neuen Film "Am Abend aller Tage" zu den 50. Internationalen Hofer Filmtagen präsentieren. Ausgehend von Henry James' Novelle "The Aspern Papers" erzählt Graf eine Geschichte um ein verschollenes Kunstwerk. Wim Wender präsentiert "Die schönen Tage von Aranjuez" und Christian Schwochow "Paula". Beide letztgenannte Werke feierten ihre Weltpremiere in Cannes bzw. Locarno.

Feo Aladag, Sherry Hormann und Aelrun Goette stellen ebenfalls ihre neuen Arbeiten vor, das Drama um einen Flüchtling in Berlin "Der Andere - Eine Familiengeschichte", der Thriller um Whistleblower "Tödliche Geheimnisse" und "Tatort: Wofür es sich zu leben lohnt" mit Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen. Axel Ranisch und Andreas Arnstedt, die ebenfalls bereits in Hof zu Gast waren, werden wieder da sein, Ranisch erneut mit einer Komödie, "Lotzmann und das große Ganze", und Arnstedt, der den Förderpreis Neues Deutsches Kino in Hof bekam, mit "Short Term Memory Loss".

Felix Charin gehört zu den Nachwuchsfilmemachern im Programm. Nach einem Kurzfilm wird er nun seinen ersten Langfilm "Therapie" mit Dominic Raacke als Psychotherapeut einer jungen Haftentlassenen in Hof vorstellen. Tini Tüllmann debütiert mit dem psychologischen Thriller "FreddyEddy" und Sebastian Stern ist seinem zweiten Langfilm eingeladen, "Der Hund begraben", eine skurrile Familiengeschichte mit Justus von Dohnányi, Juliane Köhler und Georg Friedrich.

Jubiläumsbericht im Fernsehen.
Mehr Details zum Jubiläum der Hofer Filmtage in Oberfranken erfährt man nicht nur auf der Homepage des Festivals, sondern auch in der Sendung kinokino extra auf 3sat am Sonntag, 30.10.2016 um 18.00 Uhr. Die Reportage berichtet von den Höhepunkten des 6-tägigen Festivals.

Link: hofer-filmtage.com
Quellen: Blickpunkt:Film | Medienboard | filmecho

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