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News von der NAB-Show in Las Vegas

Trend zu 8K und noch schnellerem Internet.



Vom 16.-21. April 2016 fand in Las Vegas die NABShow der National Association of Broadcasters diesmal unter dem Motto statt: "Where Content Comes to Life".

Ziel ist es auch im TV-Bereich endlich die hohe Qualität zu erreichen, die eine anspruchsvolle Kinoprojektion in 4K-Auflösung schon längst bietet. Der japanische Broadcaster NHK will ab 2020 sogar ein Vollprogramm in 8K im Regelbetrieb senden. Solche staatlichen Projekte, in die dann japanische Unternehmen eingebunden werden, sollen der japanischen Industrie Technologievorteile sichern. Dieses Schema hat schon mehrfach funktioniert und so kann es nicht überraschen, dass von japanischen Herstellern in jüngster Zeit immer öfter 8K-Produkte gezeigt werden. Das geht auch bei der NABShow in diesem Jahr weiter, wie film-tv-video.de in seinem aktuellen Newsletter direkt von der Conference und Messe aus Las Vegas berichtet.

Stand der Dinge ist derzeit im Grunde 4K, das bei den meisten Herstellern Status Quo ist. Andere gehen sogar schon einen Schritt weiter: Red-Kameras etwa gibt es mit Sensoren, die 5K erreichen, und Reds 8K-Sensor wird ebenfalls langsam Realität. Auch andere gehen in die Zone von 8K, so etwa Canon, die den aktuellen 8K-Entwicklungsstand mit einem neuen Kameraprototypen auf der NABShow präsentierten. Der 250-Megapixel-CMOS-Sensor von Canon erreicht ein Auflösungsniveau, das etwa dem 125-fachen von HD (1.920 x 1.080) und dem 30-fachen von 4K (3.840 x 2.160 Pixel) entspricht.

Ansonsten ist 8K bei der Messe überwiegend ein Thema bei Codec-Entwicklern. 8K-Monitore muss man hingegen (noch) mit der Lupe suchen. Dagegen ist HDR, also ein gesteigerter Dynamikumfang mit größeren Farbraum - vereinfacht gesagt die Möglichkeit, schwärzeres Schwarz und weißeres Weiß darzustellen - derzeit das wichtigste Thema für alle Hersteller von Displays. Dabei gewinnen die »besseren Pixel« zunehmend an Bedeutung im Verhältnis zu einer immer größeren Anzahl einfacher Pixel, mit denen man bisher geworben hatte. Und hochauflösende OLED-Sucher haben einfache, wenn auch scharfe SW-Sucher, längst abgelöst.

Blackmagic Design zeigte mit dem »Video Assist 4K« einen neuen, deutlich größeren hochauflösenden 7-Zoll-Monitor, der zudem einen Ultra-HD-Recorder integriert hat. Dieser bietet unter anderem Mini-XLR-Buchsen sowie erweiterte Funktionalität bei Codecs und Aufnahmefunktionen insgesamt. Hier das Produktvideo:



Der »Video Assist 4K« kann auf zwei Speicherkarten in ProRes 422 HQ, ProRes 422, ProRes LT, ProRes Proxy oder DNxHR aufzeichnen. Er nutzt dazu UHS-II-SD-Karten als Speichermedium, die im Vergleich etwa zu C-Fast-Karten sehr viel kostengünstiger sind, so dass man unter anderem auch nonstop in UHD aufzeichnen kann. Zwei Mini-XLR-Audiobuchsen und einen internen Lautsprecher bringt das Gerät ebenfalls mit. Der Blackmagic Video Assist 4K soll 895 US-Dollar kosten und ist laut Hersteller ab sofort verfügbar.

Bei der Pressekonferenz und am NAB-Stand von Panasonic konnte man eine Annäherung von Canon und Pansonic beobachten: Es gibt mehrere gemeinsame Projekte der Unternehmen. Canon sucht in diesem Zusammenhang auch bei 8K den Schulterschluss mit Panasonic. So konnte man am Stand von Panasonic einen 8K-Monitor und einen 8K-Recorder sehen, beides auf Anregung und in Zusammenarbeit mit Canon entstanden. Vielleicht ein Symbol, dass hier eine engere Zusammenarbeit entstehen könnte?

Weiter ist die Zusammenarbeit zwischen Panasonic und Canon schon beim Thema 4K over IP gediehen. Mit VoIP lassen sich HD-Inhalte über IP-Netzwerke nahezu in Echtzeit übertragen, sodass auch störungsfreies Video-Switching damit möglich ist. Dazu hat Panasonic bereits im letzten Jahr eine Partnerschaft mit Grass Valley geschlossen.

Auch bei der Telekom in Deutschland müssen alle Kunden demnächst auf VoIP migrieren. Hamburg bekommt als erste Großstadt VDSL mit 100 MBit/s von der Telekom. Die anderen Metropolen müssen bis 2017 auf Vectoring warten. Die Telekom will im Nahbereich um 8.000 Hauptverteiler die Vectoring-Technik einsetzen und dazu von der Verpflichtung befreit werden, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen, weil dies technisch nicht möglich ist. Durch Vectoring wird eine Datenübertragungsrate von bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload möglich. Doch der Vectoring-Effekt auf der Kupferleitung nimmt mit der Leitungslänge ab und ist bei der bisher eingesetzten Technik ab 700 bis 800 Metern praktisch nicht mehr feststellbar. Zudem hat die VDSL-Vectoring-Technik einen stark erhöhten Energiebedarf. Der Einbau des VDSL-Vectorings benötigt mehr Strom als direkt ins Haus verlegte Glasfaserleitungen, die andere Anbieter aus dem Kabelfernsehbereich vorzugsweise verwenden.

Aber auch die Telekom wird zunehmend auf Glasfaser umrüsten. In beiden Fällen sind für den Anwender neue Endgeräte nötig. Ältere Router und Modems sind weder für Voice over IP noch für Glasfaseranschlüsse geeignet. Probleme können vor allem alte Nebenstellenanlagen bei einer Umrüstung verursachen wie uns ein Händler berichtete. In diesem Fall sind neue Endgeräte oder die Umstellung auf Funktelefonie, dem DECT-Standard im Festnetz, erforderlich.

Link: www.nabshow.com
Quellen: FTV | Golem

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