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Positiver Effekt durch Berliner Filmförderung

Trotz Einsparungen: Regionaleffekt in Berlin-Brandenburg auf Rekordniveau.



Dem Film- und Medienstandort geht Berlin-Brandenburg geht es so gut wie nie. Dennoch fehlt Geld um die Förderaktivitäten weiter erhöhen zu können hieß es bei der Jahresbilanz 2013, die das Medienboard Berlin-Brandenburg am 20. August 2014 vorgestellt hat.

Laut Aussage von Björn Böhning (Aufsichtsratsvorsitzender des Medienboard Berlin-Brandenburg) sowie den beiden Geschäftsführern Kirsten Niehuus (Filmförderung) und Elmar Giglinger (Standortmarketing) kann das Medienboard zehn Jahre nach seiner Gründung auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Auch im vergangenen Jahr investierte das Medienboard insgesamt 29,3 Mio. Euro in 339 Film- und Standortprojekte. Dies führte zu Ausgaben von 134,2 Mio. Euro in der Region, was einem Regionaleffekt von 458 Prozent entspricht.

Im Bereich Filmförderung wurden 248 Projekte mit insgesamt 24,6 Mio. Euro gefördert; im Bereich Produktionsförderung erreichte der Regionaleffekt einen Rekordwert von 537 Prozent. Dabei muss es nicht immer George Clooney sein, wenn Berlin zur Kulisse für großes Kino wird. Sechs Oscars, sieben Golden Globes, sechs Palmen und 135 Deutsche Filmpreise räumten Filmproduktionen ab, die in den vergangenen zehn Jahren ganz oder teilweise in Berlin gedreht wurden.

Rekordverdächtig ist nach Angaben des Medienboard Berlin-Brandenburg auch die Anzahl von 2573 Drehtagen in der Region, in denen dort u.a. Filme wie George Clooneys "The Monuments Men", Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" und Christophe Gans' "Die Schöne und das Biest", aber auch Filme deutscher Regisseure wie Detlev Buck, Christian Petzold und Bora Dagtekin entstanden sind.

"In zehn Jahren zur deutschen Filmhauptstadt! Das war eine rasante Entwicklung, die zu einer nachhaltigen Struktur von kreativen Filmschaffenden und technischen Dienstleistern in der Region geführt hat. Die Nachfrage ist immer noch steigend. Beeindruckende Originalschauplätze, modernste Studiotechnik, ein Herz für Film und natürlich auch ein attraktives Fördersystem ziehen Produzenten aus aller Welt hierher. Zukünftig gilt es diese Spitzenposition zu behaupten und die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Übergang der Branche in das digitale Zeitalter mit zu gestalten", kommentierte die Geschäftsführerin Filmförderung beim Medienboard, Kirsten Niehuus, die veröffentlichten Zahlen.

Im Bereich Standortmarketing blickt das Medienboard laut Geschäftsführer Elmar Giglinger ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurück: "Die Hauptstadtregion hat sich zum digitalen Zentrum Europas entwickelt und ist Deutschlands spannendster Games-Standort mit der stärksten Wachstumskurve. Unsere Arbeit hat die gewünschte Wirkung erzielt: Jeder dritte neu geschaffene Arbeitsplatz in Berlin und jeder fünfte in Brandenburg befindet sich im Medien- und Kreativbereich. Hier zeigt sich, wie schnell dieser Sektor wächst und wie wichtig er für die Gesamtwirtschaft in der Region geworden ist."

Giglingers Worte belegen auch eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts House of Research, wonach der Umsatz in den Medienboard-Kernbereichen Film, TV, Web, Mobile und Games in den vergangenen zehn Jahren um 80, die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 54 Prozent gestiegen ist. Mit 104 Anträge habe darüber hinaus die Zahl der Anträge für das Förderprogramm Innovative Audiovisuelle Inhalte im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht.

In der Gründerhochburg Berlin werde so viel Wagniskapital wie an keinem anderen Standort in Deutschland investiert. Doch leider ziehen dunkle Wolken den Horizont hinauf, denn der Bund hat den Fördertopf des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) von 70 auf 60 Millionen Euro heruntergefahren. Und auch die öffentlich-rechtlichen Sender investieren von Jahr zu Jahr weniger in freie Produktionen.

Dafür gehört Berlin-Brandenburg nach Medienboard-Angaben zur Top fünf der weltweit beliebtesten Kongressdestinationen. Als Beispiele für erfolgreiche Veranstaltungen in der Region nennt das Medienboard die Berlin Web Week mit der Media Convention Berlin und der gleichzeitig stattfindenden re:publica sowie die International Games Week Berlin.

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Die Filmförderung des Bundes (BKM), mit Monika Grütters als Staatsministerin für Kultur und Medien an der Spitze, stellt trotz der Einsparungen am oben genannten DFFF wenigstens ein neues Förderangebot für die Digitalisierung deutscher Kinos bereit. Mit dem am 21.8.2014 vorgestelltem zusätzlichen Programm, das mit 900.000 Euro ausgestattet wird, sollen insbesondere kleinere Kinos in der Fläche unterstützt werden, für die die bisher geltenden Mindestumsatz- und Besuchergrenzen des 2013 beendeten Vorläuferprogramms nicht erreichbar waren. Im Fokus stehen solche Kinos, die als Kulturort eine besondere Funktion wahrnehmen. Mit der Abwicklung der Förderung wurde die Filmförderungsanstalt (FFA) beauftragt.

Außerdem wird die Filmförderungsanstalt wird Anfang nächsten Jahres, voraussichtlich ab dem 1. Februar 2015, die Online-Meldung für Kinobetreiber und Programmanbieter einführen und damit das Meldeverfahren deutlich vereinfachen. Vor dem Hintergrund der geplanten Umstellung wird die FFA die erforderlichen Informationen an die Hersteller der Kinokassensoftware geben. Damit sollen die Dienstleister in die Lage versetzt werden, frühzeitig die Voraussetzungen für das Online-Meldeverfahren durch eine entsprechende Schnittstellenprogrammierung in die Wege zu leiten.

FFA-Studie: Höhere Reichweite für deutsche Kinofilme.
Mit der massenkompatiblen Filmkomödie "Fack Ju Göhte" kam der besucherstärkste Film des Jahres 2013 aus Deutschland. Hier der Trailer:



Zudem war im letzten Jahr der Marktanteil des deutschen Films in den deutschen Kinos auf den zweithöchsten Wert seit 2009 gestiegen. Die jetzt von der FFA veröffentlichte Studie »Kinobesucher deutscher Filme 2013« weist als Grund für diesen Trend "markante Veränderungen im Besucherverhalten" aus: zum einen stieg die Reichweite, also die Zahl derer, die mindestens einen deutschen Film gesehen haben, in 2013 von 19 auf 24 Prozent an. Auch die Besucherintensität stieg im gleichen Zeitraum von 1,9 auf 2,1 Besuche pro Kopf an.

Weitere Details gibt es auf der Internetseite der FFA (www.ffa.de).
Quellen: Tagesspiegel | Blickpunkt:Film | filmecho | medienboard

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