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Berliner Arbeitskreis Film e.V. in eigener Sache

Fusion mit dem Berliner Film- und Fernsehverband gescheitert.



Seit der Berlinale im Februar verkündete unsere BAF-Homepage unter www.baf-berlin.de eine neuen Betreiber an. Doch diesen Eintrag mussten wir schon wieder beim Amtsgericht Charlottenburg korrigieren. Am 7. Juli erfolgte eine Neuwahl des Vorstandes und die BAF-Blog Redaktion übernimmt zukünftig auch die Geschäftsführung.

Es war ein wunderbares Wiedersehen alter und neuer BAF-Mitglieder zu einer vorgezogenen Vollversammlung unseres Verbands. Das Treffen fand in den Räumen von Basis Film in Berlin-Steglitz statt und soll in Zukunft wieder öfters veranstaltet werden, da es alle Anwesenden begeisterte.

Der BAF ermöglicht u.a. vereinfachte Akkreditierungen bei Filmfestspielen sowie Erfahrungsaustausch unter Profis. Das Magazin "black-box" ist außerdem zum Vorzugspreis wieder über den Verband erhältlich.

Infos über zukünftige Treffen des BAF e.V. gibt es für Mitglieder per Mail. Aktuelle Infos zu BAF-Veranstaltungen sind auch unter BAF-Treffen in der neuen Navigationsleiste am Oberrand zu finden. Anfragen zur Aufnahme in den e-Mailverteiler bitte an:
baf-berlin@web.de. Einen Antrag zur Aufnahme in den BAF e.V. finden Sie als Download auf unserer Homepage unter: Mitgliedschaft.

In der erweiterten Ansicht, unter nachfolgendem Link, haben wir den notwendigen Vorgang zur Neuwahl des Vorstandes und der neuen Geschäftsführung noch einmal rekapituliert.




Fusion von Ost und West nicht gelungen.

Der Geschäftsführer des Berliner Film- und Fernsehverbandes (Berliner-FFV), der bereits in der ehemaligen DDR den Filmverband im Ost-Berlin leitete, wollte schon seit längerer Zeit seine schwindenden Mitgliederzahlen durch Fusion mit dem Berliner Arbeitskreis Film e.V. aus West-Berlin aufbessern und war bereit, ab Januar 2011 auch die Geschäftsführung des BAF e.V. mit zu verwalten. Die BAF-Homepage und der BAF-Blog sollten aber laut ursprünglicher Abmachung jedoch als Label oder Marke bestehen bleiben. Unsere Repräsentation, unser Marketing und unsere Informationsseiten im BAF-Blog, dem Berliner Film-Blog mit täglich aktualisierten Informationen aus der Filmregion Berlin-Brandenburg, waren um ein Vielfaches besser als die Webpräsenz des Berliner-FFV. Doch in einem Briefentwurf an unsere Mitglieder sollte das plötzlich nicht mehr sein, sondern der BFFV wollte den BAF e.V. plötzlich ganz liquidieren. Solche Meinungsänderungen sind wenig erfreulich. Dabei hätte es eine Möglichkeit friedlicher Koexistenz gegeben, wenn der BAF e.V. als Tochterunternehmen des Berliner-FFV fortgeführt würde. Nun müssen wir also wieder getrennte Wege gehen, wo man doch gemeinsam stärker wäre.

Seit mehreren Jahren gab es immer wieder Gespräche über ein Zusammengehen der beiden unabhängigen Berliner Filmverbände. Der Berliner Arbeitskreis Film e.V. (BAF) im alten West-Berlin hat schon seit mehr als 35 Jahren Filmemacher, Regisseure, Kameraleute, Drehbuchautoren, Cutter und viele andere aus der Film- und Fernsehwelt - lange vor der Erfindung des Networking und der Social Media Plattformen wie Facebook im Internet - an runden Tischen zusammengebracht. Maßgeblich beteiligt waren wir auch am Aufbau und Unterstützung des Internationalen Forum des Jungen Films auf der Berlinale in den 70er Jahren, der heutigen Forums Sektion. Der BAF war auch Mitbegründer der BUFI, der ehemaligen Bundesvereinigung Film, ein Ansprechpartner für Filmemacher auf der Berlinale, die auch für deren Akkreditierungen viele Jahre lang zuständig war. Mit Beginn der Ära Dieter Kosslik, dem jetzigen Direktor der Internationalen Berliner Filmfestspiele, übernahm die Berlinale diesen Part selber. Damit wurde die BUFI mehr oder weniger obsolet. Doch bereits hier versuchte der Berliner-FFV sich einzumischen, sagte uns Clara Burckner, die Mitbegünderin von BAF und BUFI. Der BFFV wollte damals die BUFI federführend weiter betreiben, was den BAF zum Austritt aus der BUFI bewog. Als sich bald auch kein anderer Verband mehr an der BUFI unter seiner Führung beteiligte, kam das 'Aus' des Dachverbandes. Das Konto der BUFI besteht aber quasi weiter und konnte bis heute nicht ordentlich abgewickelt werden, erklärte uns der Geschäftsführer Klaus Schmutzer.

Der BAF dagegen beschritt andere, moderne Wege wieder als Vorreiter. Vor mehr als sechs Jahren fingen wir an ein Weblog aufzubauen, als noch kaum ein anderer Filmverband an dergleichen Ideen dachte. Allerdings ging unser erster Provider Pleite, sodass alle anfänglich eingestellten Inhalte plötzlich verschwanden. Nur die Homepage mit der Geschichte des BAF auf der Unterseite "Wir über uns" konnten wir wieder herstellen. Erst mit einem neuen Provider gelang uns der Aufbau eines erfolgreichen Weblogs, um das uns der Berliner-FFV beneidete.

Offen, wie wir sind, sahen wir aber keine Probleme uns näher auszutauschen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. So begann im letzten Jahr eine gemeinsame Filmreihe "KONTAKTE" im Kino Toni in Berlin Weißensee, die einmal im Monat, jeweils am letzten Montag im Monat stattfindet. Das ehemals Ost-Berliner Kino ist inzwischen im Besitz des West-Berliner Filmemachers Dr. Michael Verhoeven und seiner Frau, der österreichischen Schauspielerin Senta Berger. Beide lebten viele Jahre lang in München, sind inzwischen aber auch in Berlin ansässig geworden. Die Filmreihe sollte vor allem Berliner Filmemachern die Möglichkeit bieten, sich einmal dem Publikum im Gespräch nach der Filmvorführung zu stellen. Dabei wurde ursprünglich explizit an Berliner Autoren- und Studentenfilme gedacht, die wenig aufgeführt werden. Inzwischen hat sich die Filmreihe durch die Mitgliederklientel des Berliner-FFV zur Wiederentdeckung alter DEFA Filme gemausert. Das filmische Kulturgut der DDR ist im Ostteil der Stadt offensichtlich gut aufgehoben, denn die Veranstaltungsreihe erntet dort enormen Zuspruch. Es gibt aber auch andere Meinungen, wie die des Wiesbadener Filmemachers Volker Schlöndorff, der über die DEFA-Filme einmal sagte, dass sie furchtbar seien. Er hatte seinerzeit - nach der Wende und dem Fall der Mauer - die ehemaligen DEFA-Studios in Potsdam Babelsberg übernommen und zur erfolgreichen Studio Babelsberger AG wieder aufgebaut. Heute ist er zwar nicht mehr der Geschäftsführer, aber immer noch im Aufsichtsrat von Studio Babelsberg vertreten.

Unsere Kritik, sich mittlerweile zu wenig um neue Studentenfilme der HFF-Potsdam Babelsberg und der dffb berlin bei der Filmreihe "KONTAKTE" zu bemühen, wurde von unseren Kollegen vom Berliner-FFV zwar wohlwollend zur Kenntnis genommen, konnte jedoch nicht zielgerecht umgesetzt werden, weil inzwischen ein Vertag mit der DEFA Stiftung es ermöglichte, deren Filme zu Sonderkonditionen zu zeigen. Kommunales Kino ohne Fördergelder funktioniert eben nicht. Aber in diesem Fall war der Antrag auf Unterstützung erfolgreich.

Den Kontakt, den wir vom BAF anlässlich des Internationalen Studentenfilmfestivals sehsüchte zu Professor Dr. Wiedemann, dem Präsidenten der HFF Potsdam Babelsberg, versuchten herzustellen, wurde dagegen leider durch einen Offenen Brief des Berliner-FFV wieder zunichtegemacht. Anlass war das geplante Zusammengehen des Filmmuseums Potsdam mit der HFF "Konrad Wolf", das vom Berliner-FFV und vom Filmverband Brandenburg kritisiert wurde. Befürchtet wurde womöglich eine Kürzung bei den DEFA-Ausstellungen, was einige als gravierenden Einschnitt empfanden und sogleich als Ende des DDR Filmerbes heraufbeschworen. Der BAF trug diese Meinung nicht mit, da sie rückwärtsgewandt ist und auch Professor Dr. Wiedemann war außer sich. Seinen Unmut äußerte er auf einer Veranstaltung im Filmmuseum. Ohne Änderungen des Konzeptes würde das Museum auf Dauer keine finanzielle Unterstüzung mehr vom Staat bzw. von der Landesregierung erhalten, ergänzte auch Frau Dr. Bärbel Dalichow, die scheidende Direktorin des Museums im Marstall, auf der Podiumsdiskussion am 23.05.2011. Diese hatten wir am 16. Mai im BAF-Blog angekündigt. Außerdem waren wir persönlich zugegen, als auf der Veranstaltung im Filmmuseum der Disput zwischen dem Filmverband-Brandenburg und der Leitung des Museums noch einmal deutlich wurde.

So ähnlich fingen nun auch die Zerwürfnisse der beiden Berliner Filmverbände leider an, obwohl Norbert Kerkhey, der Vorstandsvorsitzende des Berliner-FFV, noch in einem Interview mit dem Magazin der Berliner Filmfestspiele verkündete:
"dass es keinen Sinn macht zwei Filmverbände gleicher Ausrichtung auf Dauer nebeneinander bestehen zu lassen".

Eine Fusion bedeutet aber auch immer ein Miteinander und nicht gegeneinander. Dazu gehören das Ausarbeiten einer gemeinsamen Satzung und nicht die feindliche Übernahme unseres Verbandes, wie es einige unserer alten Gründungsmitglieder formulierten, nachdem sie von der überraschenden Absicht unseren Verband aufzulösen, wie vor dem Kopf geschlagen waren. Da hatte man sich wohl grundlegend missverstanden, da dieses Vorhaben offensichtlich vorab nicht ausreichend kommuniziert worden war. Die geplante Streichung aus dem Vereinsregister wurde sogar als persönlicher Affront empfunden, der sich gegen unsere freiheitlich, demokratische Identität richtet.

Dennoch wollten wir dem Wunsch des Berliner-FFV folgen und unsere Mitgliederbeiträge auf die Beitragshöhe BFFV von 8.- Euro absenken, damit ab Jahresbeginn 2011 die gemeinsame Verwaltung weniger Arbeit mit den Einzugsermächtigungen gehabt hätte. Deshalb wurde bereits zum Dezember 2010 das Abonnement der Zeitschrift "black box", der filmpolitischen Informationsdienst von Ellen Wietstock, für alle unserer Mitglieder gekündigt, denn der Ost-Verband verbreitet sein eigenes kostenloses, monatliches Bulletin. Außerdem war die Frage des Providers noch nicht geklärt. Diesen sollten wir nämlich nochmals wechseln, um die Kosten für unsere Webpräsenz und das BAF-Blog, dem Berliner Film-Blog im Internet zu senken. Zuletzt sollte auch das Blog-Tagebuch womöglich gar nicht mehr unter dem BAF-Logo erscheinen, nachdem unser Verband getilgt worden wäre. Das erregte bei uns noch größeren Widerstand.

Mit einem Providerwechsel hatten wir leider vor fünf Jahren bereits einmal genügend Ärger gehabt, wie wir eingangs bereits schrieben, weil ein Großteil der Webseiten dabei verloren gegangen war, sodass wir dieses Experiment ungern noch einmal wiederholen wollten. Immerhin sind in den letzten fünf Jahren mehr als 1500 Einträge im BAF-Blog zusammengekommen mit durchschnittlich 5000 Zeichen pro Artikel sowie mehr als 800 Bilddateien. Über 100 Kommentare und täglich zwischen ca. 250 und 800 Webseitenaufrufe mit vielen festen Abonnenten bestärken uns, mit dieser Form der Medienkommunikation fortzufahren. Unsere Partner, die uns regelmäßig Informationen und Pressemeldungen zuschicken, danken es.

Inzwischen sind wir mit dem BAF e.V. international bekannt geworden und bekommen Einladungen von vielen Filmfestspielen aus aller Welt, wie z.B. aus Locarno oder dem polnischen Filmfest Era Nowe Horyzonty in Breslau. Diese Webpräsenz ermöglicht es unseren zahlenden Mitgliedern sich bei Ihrer Akkreditierung bei vielen Internationalen Filmfestspielen auf die BAF-Mitgliedschaft berufen zu können, während der Berliner FFV mit seiner fest limitierten Anzahl an Akkreditierungen zur Berlinale, seinen Mitgliedern kaum mehr bieten kann. Bei einer Fusion oder Übernahme unseres Verbandes müsste die immer geringer werdende Anzahl an freien Akkreditierungen mit einer größeren Anzahl an Mitgliedern unter beiden Verbänden aufgeteilt werden. Das wollten weder die Mitglieder des Berliner-FFV noch unsere BAF-Mitglieder akzeptieren.

Letztendlich entschied sich ein Großteil unserer Mitglieder unter diesen Bedingungen gegen eine Fusion, sodass wir uns in Zukunft um andere Kooperation kümmern müssen und jetzt zunächst wieder auf uns alleine gestellt sind. Telefonische Kontakte zum andern Verband bestehen aber weiterhin und auch die gemeinsame Filmreihe "Kontakte" im Kino Toni soll jeden letzten Montag im Monat mir neuem Elan fortgesetzt werden. So werden wir wahrscheinlich im Herbst als Kinoerstaufführung noch einmal die brandneue Produktion "Mit Herrn H. zum Schlangenberg" von unserem Vorstandsmitglied Andreas Bernhard zeigen, die bei ihrer Preview zur "Langen Nacht der Wissenschaft" in der Humboldt Universität so großartig aufgenommen wurde.

Vielleicht ändern sich die Zeiten in der schnelllebigen Mediengesellschaft dereinst wieder einmal und dann wird man möglicherweise auf gemeinsame Ziele mehr achten müssen, um kulturelle oder politische Entscheidungen der Landesregierung und des Medienboards Berlin-Brandenburg besser mitgestalten zu können.

Zur Unterstützung und Fortbestand unseres BAF-Verbandes möchten wir aber jetzt wieder intensiver werben. Beim Treffen alter und neuer BAF-Mitglieder am 7.7.2011 hat man sich wunderbar verstanden, sodass in Zukunft wieder häufiger ein Ausstausch zwischen jung und alt stattfinden soll. Deshalb können ab sofort neue Mitgliedschaften zu günstigeren Konditionen beantragt werden. Wir wollen die monatlichen Zahlungen in Zukunft deutlich absenken. Studenten, Arbeitslose und Rentner zahlen darüber hinaus nur die Hälfte. Spenden zur Fortsetzung der Webpräsenz können wir zurzeit leider noch nicht offiziell bescheinigen, da wir bisher als berufsständischer Verband und nicht als gemeinnütziger Verein beim Amtsgericht Charlottenburg eingetragen sind. Allerdings wollen die Gründer des BAF e.V., darunter Clara Burckner vom Basis Film Verleih Berlin und der Filmemacher Christian Ziewer, der auch als Dozent an der dffb agiert, uns wieder verstärkt unterstützen, damit der Name des Berliner Arbeitskreis Film e.V. erhalten bleibt. Gewünscht sind außerdem häufigere Treffen der alten und neuen Mitglieder zum gegenseitigen Austausch von Erfahrungen. Unsere Homepage haben wir bereits aktualisiert und das BAF-Blog zieren die Logos und Links unserer Partner.

Jede neue Mitgliedschaft hilft der Film-Community:
Den Antrag finden Sie als Download auf unserer Homepage unter: Mitgliedschaft.
Der BAF ermöglicht u.a. vereinfachte Akkreditierungen bei Filmfestspielen sowie Erfahrungsaustausch unter Profis. Das Magazin "black-box" ist außerdem zum Vorzugspreis wieder über den Verband erhältlich.

PS: (Post Scriptum)
Infos über zukünftige Treffen des BAF e.V. gibt es für Mitglieder per Mail. Anfragen zur Aufnahme in den e-Mailverteiler bitte an:
baf-berlin@web.de.


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Alles Gute für 2011 vom Berliner Arbeitskreis Film e.V. Neue Adresse zum 1. Januar 2011! Der BAF zieht um. Die Webadresse bleibt bestehen. 1974 wurde der BAF in West-Berlin von ehemaligen dffb Filmstudenten gegründet. Viele Jahre war das Hin

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